Mit niedlicher Grafik und 2.5D und einem unglaublich komplexen Gameplay konnte THE BLOCKHEADS bereits beim ersten Anspielen überzeugen – wir berichteten in unserem Podcast [Jetzt hören!] Doch wie schlägt sich das Spiel mit Suchtgefahr nach längerer Spielzeit und im Multiplayer? Hier weitere Eindrücke…

Gameplay

Bevor ihr die Welt betretet, wird sie zufällig generiert und das mit 500 Blocks tief und 15.000 Blocks breit wirklich umfangreich. Falls ihr einmal die virtuelle Welt umrunden wollt, lauft ihr unterwegs an einem Nord- und Südpol vorbei und durchquert Ozeane, Wüsten, Höhlen, Wälder und besteigt Berge. Dabei ist die Welt von Tieren bevölkert, die ihr erlegen oder benutzen könnt. Von der vielfältigen Pflanzenwelt mal ganz zu schweigen.

Nachdem ihr euch für ein Geschlecht und Aussehen entschieden habt, betretet ihr die Welt durch ein Portal. Woher auch immer. Nun steht ihr im Unterhemd da und kuckt wie die Sau ins Uhrwerk. Man beginnt in Handarbeit Erde abzubauen, Obst zu ernten und Bäume zu fällen. Praktischerweise baut man die erste Behausung in der nähe des Portals. Kaum hat man die erste Höhle ausgebaut, das erste Möbel hineingezimmert und eine Werkbank errichtet, hat einen das Spiel gepackt. Von hier an geht jeder Spieler andere Wege.

The Blockheads Review

Im Spiel zusammen abhängen macht doppelt Spaß!

Wie bei den Sims müsst ihr euch um das Wohlbefinden eures Spielcharakters kümmern. In einer kleinen Ansicht hat man Überblick über Gesundheit, Zufriedenheit, Hunger und Ausdauer. Bei Hunger könnt ihr ihm zu Essen geben oder er nimmt sich automatisch essbares aus seinem Inventar. Die Ausdauer kann man mit schlafen wieder steigern, was sich übrigens auch positiv auf die Zufriedenheit auswirkt. Dieses Feature ist gut umgesetzt und nervte zu keiner Zeit, wie es bei den Sims manchmal der Fall war.

Gesteuert wird hier nicht die Spielfigur direkt, sondern man gibt Anweisungen, indem man auf die gewünschte Stelle tippt – was auch mehrfach möglich ist. Daraufhin läuft der kleine Spieler los und arbeitet brav alle gestellten Aufgaben nacheinander ab. Das ist praktisch, funktioniert gut  und ist wesentlich angenehmer als bei Minecraft mit dem virtuellen Pad in 3D herumzugurken.

Der Multiplayer-Modus ist rundrum gelungen. Hier kann man per GameCenter einen Freund in eure Welt einladen. Dieser erstellt sich einen Charakter und betritt die Welt an eurem Portal. Von nun an kann man gemeinsam bauen, pflanzen, auf die Jagd gehen oder meditieren. Praktisch ist dabei die Audio-Chatfunktion.

Ein großer Unterschied zu Minecraft ist der Preis – das Freemium-Modell hier wird natürlich vielen Spielern den Einstieg ebnen. Was anders ist: Bei The Blockheads wartet man mehr. Man wartet länger bei jedem Abbau. Man wartet beim Schlafen. Man wartet beim Bauen. Der Warterei entgehen kann man mit den blauen Zeitkristallen. Wer den Entwickler unterstützen und Zeit sparen will, legt sich für 2,69€ den Zeit-Halbierer zu, mit dem alles spürbar schneller geht. Insgesamt ist das Balancing hier aber noch gut gelungen.

Das Spiel ist komplett in Englisch und für die Zusammenhänge und Bauanleitungen sollte man die Sprache schon etwas besser beherrschen, ansonsten erscheint das Spiel schnell unklar. Prinzipiell muss man aber auch so viele Dinge ausprobieren, eine richtige Dokumentation oder Hilfe gibt es im Spiel leider nicht.

Grafik / Präsentation

Die Grafik kommt mit einem schlichten 2.5D daher, was sich schon nach kurzer Spielzeit als kluger Schachzug herausstellt. Die Charaktere sind niedliche, die Umgebung detailliert und jede der drei Zoom-Stufen ist knackscharf. Bei den Regengüssen und Tag- und Nachtwechseln kommt Atmosphäre auf. Dabei läuft das Spiel butterweich, selbst auf älteren iDevices.

Hier ein kleines Gameplay-Video, was aber auf Grund des Spiels etwas länger als die üblichen 5 Minuten geworden ist…


Sound

Die Soundeffekte sind gut gewählt und passen zur jeweiligen Aktion. Auch die Umweltgeräusche sind schick. Die Musik wird ab und an eingeblendet und kommt orchestral-klassisch daher, was irgendwie nicht so recht zur Thematik und Grafik passen will. In den Optionen kann man den Sound stufenlos regeln.

Fazit

Tobi meint:

Der gute erste Eindruck verstärkte sich, je länger ich mit The Blockheads unterwegs war, je tiefer ich ins Spiel hineingezogen wurde. Es ist die Minecraft-Version für Touch-Geräte, die das Original-Minecraft nie war. Man hat hier große spielerische Freiheiten in einer zufällig generierten Welt und entwickelt so die verrücktesten Ideen, die sich oft leicht umsetzen lassen. Dabei ist das Spiel angenehm komplex und bezaubert mit toller Grafik und entspanntem Sound. Richtig Laune kommt mit dem Multiplayer-Modus auf, wenn man einen Freund in seine Welt einlädt. Auch das Freemium-Balancing ist noch okay. Hierfür also eine deutliche Empfehlung, ladet es euch, ihr werdet es nicht bereuen!

+ schöne 2.5D Grafik
+ entspannter Sound
+ gute Steuerung
+ komplexe Entwicklungsbäume
+ Tiere
+ Wetter / Tag- und Nacht
+ Sim-Mechanik für Charakter
+ Welt zufällig generiert
+ Online 2-Spieler Modus
+ mehrere Welten speicherbar
+ iCloud Sync
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– englisch
– längere Wartezeiten
– wenig Dokumentation
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