Gameloft schickt die erfolgreiche Gangstar-Reihe in die vierte Runde und präsentiert mit dem Verbrecher-Epos in Las Vegas den bisher schönsten und umfangreichsten Vertreter, der sogar GTA in den Sack stecken könnte.

Gameplay

In dem OpenWorld Spiel beginnt euer Problem mit einem Boxkampf, den ihr verlieren müsst. Dumm nur, dass der Gegner schon eher zu Boden geht und damit den Geldgebern einen Strich durch die Rechnung und euch viel Ärger macht. Als ihr Schutz bei Vera sucht, einer einflussreichen Dame der Unterwelt in Las Vegas, beginnt euer Charakter immer tiefer in die Welt des Verbrechens einzutauchen. Und das anfangs nicht gerade freiwillig. Mit kurzen Cutscenes in Spielgrafik wird die Story erzählt, die mit insgesamt 80 Missionen recht lang ist und schöne Wendungen parat hält. Die einzelnen Missionen sind zwar abwechslungsreich, für sich gesehen aber oft recht belanglos und meist schnell erledigt.

gangstar vegas

Da kommen die zahlreichen Nebenmissionen und Aufgaben recht, mit denen man sich schnell in der großen Spielwelt verlieren kann. Aus dem Hauptmenü selbst kann man direkt die in Las Vegas typischen Glücksspiele Black Jack, Video-Poker und einarmige Banditen starten. Das sind im Prinzip eigenständige Spiele, bei denen sich zusätzlich etwas Spielgeld oder Schlüssel verdienen lassen – leider fehlt hier ein Tutorial für Neulinge.

Zum Thema Währung und InAppKäufe: Gameloft verzichtet auf nervende Kauf-Hinweise und im Normalfall kommt man auch durch die Story, ohne echtes Geld auszugeben. Natürlich lässt sich der Entwickler es nicht nehmen die Möglichkeit anzubieten, das man sich mit echtem Geld schneller neue Wagen, Waffen oder besondere Outfits zulegen kann. Kann, nicht muss.

Der Shop selbst ist sehr umfangreich. Angefangen vom Anpassen des eigenen Charakters mit Frisur und Outfit, über die Verbesserung der körperlichen Eigenschaften bis hin zu Waffen und Wagen mit Upgrades dafür. Auch die Optionen lassen sich detailreich einstellen: Hier kann man zu jedem Fahrzeug-Typ die bevorzugte Steuerungsart konfigurieren. Fährt man beispielsweise Autos vorzugsweise mit dem Neigungssensor, lassen sich Flugzeuge oder Boote besser mit einem virtuellen Joypad lenken. Dank der neuen Havok-Physik-Engine liegen besonders die Wagen spürbar besser als beim Vorgänger in der Kurve und lassen sich gut lenken. Eine sinnvolle Neuerung, die richtig Freude aufkommen lässt!

Wer mit dem normalen Story-Modus durch ist, kann sich noch weiter mit dem Schnellspiel-Modus die Zeit vertreiben. Hier kann man direkt verschiedene Missionen wie Autorennen, Raub oder Amokfahrten wählen und hat noch einmal Zugriff auf die einzelnen Missionen des Story-Modus.

Ein Vergleich mit dem zuletzt erschienenen GTA Vice City von Rockstar liegt nah: Hier hat Gangstar Vegas vor allem mit zeitgemäßer Optik die Nase vorn, allerdings gelingt es GTA immer noch besser Geschichten zu erzählen und Missionen spannend aufzubereiten. Beide bieten aber vergleichbar viel Umfang, Fahrzeuge, Waffen, Aufträge und damit auch Spielspaß. Gangstar Vegas kommt mit englischer Sprachausgabe, die komplett deutsch untertitelt ist – auch die Menüs sind deutsch lokalisiert. Immer noch vermisst man eine iCloud-Synchronisierung der Spielstände.

Grafik / Präsentation

Grafisch sieht der aktuelle Gangstar-Vertreter richtig gut aus. Den besonders wichtigen Stellen wie den Charakteren mit Wiedererkennungswert oder den Umgebungen in den Cutscenes wurden hochauflösende Texturen spendiert und sorgfältig gearbeitet. Sehr gut gelungen sind die Fahrten mit den zahlreichen Wagen, wobei sich die Kamera actiongeladen mit in die Kurve legt. Die Spielwelt ist spürbar größer und lebendiger als beim Vorgänger Rio gelungen, dank GPS und eindeutigen Hinweisen kann man sicher zum nächsten Einsatzort navigieren. Manche Häuser und Details haben aber unansehnliche und matschige Texturen und auch PopUps sind am Horizont öfter zu sehen – in Hinblick auf die Hardware und die große Spielwelt aber verschmerzbar. Dafür läuft es auf allen iGeräten flüssig, auch wenn man auf älterer Hardware auf einige schicke Grafik-Effekte verzichten muss.

In Punkto Sound ist auch dieses OpenWorld-Spiel eine gute Referenz für aufwendige Produktionen. Es gibt sehr gute Motorsounds, häufig Sprachausgabe und viele Radiosender, die abwechslungsreiche Musik bringen und auch mit (englischen) Moderatoren nicht geizen. Dazu kommt ein hipper Soundtrack mit einem großen Blumenstrauß bekanntet Interpreten. In den Optionen lässt sich auch der Sound detailliert und stufenlos einstellen, vorbildlich.

Hier wieder etwas Gameplay für euch von den ersten Spielminuten…

Fazit

Tobi meint:

Gangstar Vegas ist die eierlegende Wollmilchsau für OpenWorld-Fans, mit der man sein Bedürfnis nach Action, Shooter, Autorennen oder Glücksspiel befriedigen kann. Grafisch adrett und umfangreich spielt man sich fast wie von selbst durch die Story oder lässt sich von einem der vielen Nebenquests ablenken. Gameloft legt mit diesem mobilen OpenWorld-Spiel die Messlatte um einiges höher und bietet mit Gangstar Vegas einen der besten Vertreter dieses Genres im AppStore, der Schulter an Schulter mit GTA Vice City in erster Reihe steht.

+ riesige, offene Spielwelt
+ schon gescriptete Missionen
+ viele Nebenmissionen
+ Glückspiele
+ viele Fahrzeuge
+ schicke Grafik / Effekte
+ gute Soundeffekte
+ zweiter unendlicher Spielmodus
+ präzise Steuerung mit vielen Alternativen
+ komplett deutsch
+ großartiger Soundtrack
+ keine InAppKäufe benötigt
+ GameCenter Achievements
+ Universal-App
– Texturen manchmal unschön
– PopUps am Horizont
– viel Speicherbedarf (1,7GB)
– kein iCloud-Support
[app 571393580] w55