Review: Ready Steady Play – Minimaler Cowboy für maximalen Spaß

Nach dem empfehlenswerten Multiplayer-Partyspiel Ready Steady Bang, sitzt mit Ready Steady Play der Hover Studios nun eine Einzelspieler-Variante mit kleinen Minispielen im Sattel. Gentlemen, putzen sie noch einmal ihre Colts, es geht in den wilden Westen!

Leider bietet das Spiel rund um den kleinen Cowboy nur drei Minispiele, weitere sollen aber bald nachgereicht werden. Die Spielideen dahinter sind prinzipiell nicht neu, doch die Entwickler haben es mit schönen Spielideen geschafft, das Gameplay doch aufzufrischen.

Im ersten Spiel geht es auf den Schießstand. Auf einem weißen Feld erscheinen bis zu 16 Cowboys, die man möglichst schnell erschießen muss. Problem hier ist das Nachladen des Revolvers und das manchmal auch Frauen mit Kindern auftauchen. Damit es anspruchsvoller wird, gibt es folgende schöne Idee: Man bekommt einen Bonus von bis zu 5fachen Punkten, wenn man erst bei leerem Magazin nachlädt – hier heißt es also im Kopf mitzählen! Lädt man eher nach, schießt daneben oder trifft eine Dame, fällt der Multiplikator wieder auf Null. Lässt man sich zu lange Zeit, wird man von einem Gegner schossen.

Das zweite Spiel nennt sich Hobbyhürden und erinnert verdammt an Canabalt. Mit einem Steckenpferd reitet man von links nach rechts, mit einem Druck auf den Bildschirm kann man Hindernisse wie Abgründe, Kakteen und Kisten überspringen. Schöne Idee hier: Es gibt TNT-Fässer. Rennt man dagegen explodieren sie. Springt man direkt darauf, katapultieren sie den Cowboy weit nach vorn. Dazu kommt ein Bonus, wenn man direkt auf eine Abgrund-Kante kommt. Schafft man dies 5x, kann man sich richtig weit mit den TNT Fäßern katapultieren.

Das dritte Spiel im Bunde ist das Münzschießen. Hier werden Münzen in die Luft geworfen, die man mit einem gezielten Schuss möglichst lang in der Luft halten muss. Natürlich werden es bald mehr Münzen und nachladen muss man ja auch irgendwann. Schöne Idee hier: Erwischt man zwei Münzen mit einem Schuss, werden sie zu einer neuen Münze, die ab sofort Bonuspunkte abwirft – und man muss weniger Münzen in der Luft halten. Sobald eine Münze den Boden berührt, endet das Spiel.

Auf den ersten Blick mit wenig Minispielen ausgestattet, haben mich RSP aber schon bald seinen Bann gezogen. Sie machen alle drei richtig Laune und die Jagd nach dem Highscore wird vor allem durch den Vergleich mit GameCenter-Freunden angespornt. Dieser Weg fungiert übrigens auch als Synchronisation zwischen den iGeräten. Bei dieser guten Vorlage freue ich mich schon richtig auf kommende Minispiele!

Die Grafik ist purer Minimalismus, der sich angenehm konsequent durch das weiße Spiel zieht. Hier und da hätte ich es mir etwas kontrastreicher gewünscht, doch insgesamt ist es schick geworden. Auch die kleinen Animationen sind wundervoll natürlich und lustig. Durch die geringen Anforderungen läuft es auch auf älteren iGeräten, selbst auf dem iPhone lässt es sich prima spielen – hier finde ich das Nachladen fast noch idealer zu bewerkstelligen. Dazu gibt es einen passenden Country-Soundtrack, der sich gewaschen hat und die richtige Atmosphäre erzeugt.

Der kleine Cowboy ist mit Ready Steady Play zurück und sein Ritt durch die AppStore-Prärie war nicht umsonst. Die drei Minispiele entpuppten sich schnell als gut durchdachte Geschicklichkeitsübung für Finger und Auge, die lange motivieren. Nebenbei baut es mit minimalen Mitteln eine tolle Atmosphäre auf. Punktabzug gibt es derzeit nur für zu wenig Spiele, die aber bald nachgereicht werden sollen. Ein auf Hochglanz poliertes Spiel, dass vor allem unterwegs für einen unterhaltsamen Zeitvertreib nicht fehlen sollte! Trotz der hohen Wertung bleibt es ein kleines 5-Minuten-Geschicklichkeitsspiel, dass aber in diesem Genre eine Empfehlung ist.