Ein Blick auf die Screenshots genügt und man weiß: Bei Sigi – Ein Furz für Melusina handelt es sich um echtes OldSchool-Jump&Run mit Chiptune-Soundtrack. Und dem ist auch so. Aber der luxemburgische Allein-Entwickler Sebastian Kostka aka Pixel.Lu weiß geschickt frischen „Wind“ mit allerlei Humor ins Spiel zu bringen… Nun denn, auf zur Imbissbude, denn der HotDog wird kalt?!

Rette die Prinzessin vor… vor wem?

Ohne große Vorgeschichte wird man ins Spiel geworfen, aber eins ist klar nach Jahren von Spielen dieser Art: Man muss eine Prinzessin befreien. Dabei reist man mit Ritter Sigi in bekannter Plattformer-Weise durch die 20 Level der Spielwelt. Unterwegs trifft man nicht nur viele Gegner, sondern auch deren vier Bosse. Für die muss man sich immer eine besondere Strategie überlegen, um am Ende Prinzessin Melusia zu freien.

sigi review

Einen fahren lassen: Endgegner benötigen überlegtes Handeln.

Zu Beginn scheinen die recht kurzen Level sehr einfach, doch spätestens wenn alle Leben aufgebraucht sind, heißt es Game Over. Dann muss man wieder komplett von vorn starten. Anders ausgedrückt: Auch wenn einzelne Level einfach sind, gilt es möglichst gut durchzukommen und viele Leben zu sammeln. Schließlich muss man ja bis zum Ende durchhalten.

In den Spielabschnitten gibt es aber viele Savepoints und kann man noch jede Menge Gold einsammeln (100 Münzen = 1 Extra-Leben) oder die vier Buchstaben SIGI – für die man ebenfalls noch ein Extra-Leben bekommt. So hatte ich beim erneuten Spielen schon 16 Leben im vierten Level und im Level 10 bereits 26 Leben gesammelt. Doch spätestens ab Level 14 zieht der Schwierigkeitsgrad richtig an und es wird fordernd(er).

Insgesamt ist das Spiel aber gut ausbalanciert und macht richtig Laune. Die Level haben eine angenehm kurze Ausdehnung, auch mehrfaches Angehen stört da nicht. Im Gegenteil: Sigi appelliert durch seinen Aufbau gekonnt an den Ehrgeiz und die Motivation des Spielers.

Windiger Humor

Das sich Ritter Sigi nicht ganz ernst nimmt, merkt man schon am Untertitel: Ein Furz für Melusina.

sigi review Und wahrlich ist der holde Mann von Welt der Produktion von Darmwinden nicht abgeneigt – was wohl seiner Leidenschaft für den regen Besuch lokale Imbiss-Wagen anzurechnen ist. Das ist übrigens nur ein Beispiel für die herrliche Einbindung anachronistischer Details, man trifft auch durchaus einen Endboss, der mit seinem Gefährt mit dem typischen „Biep Biep Biep“ Sound rückwärts fährt oder Köpfe von Gegnern, die mit bekanntem Zeitbomben-Ticken explodieren. Sigi hat einen angenehm doofen Humor, der sich zwar dezent im Hintergrund hält, aber immer wie für kleine Schmunzler sorgt.

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Abends noch mal schnell anne Imbe ran…

Die Steuerung lässt sich sehr präzise mit den OnScreen-Buttons erledigen, allerdings hätte ich mir ein eigenes Anordnen der Knöpfe gewünscht. Die Optik ist in schöner Pixel-Manier gemacht – nicht zu grob und nicht zu fein, aber charmant. Komisch fand ich das ungleichmäßige Weiterrücken des Hintergrundes bei neuen Spielbildschirmen, an dass man sich aber nach einiger Zeit gewöhnt. Übrigens: Die wundervolle Chiptune-Musik kommt von niemand anderem als Szene-Größe Saskrotch. Und der Entwickler hat bei der Auswahl auch ein gutes Händchen bewiesen, denn hier passen recht moderne Klänge dennoch zum alten Setting. InAppKäufe gibt es übrigens keine.

Sigi ist ein erfrischendes Jump&Run der alten Schule. Doch dank herrlich beklopptem Humor und rotzigen Anachronismen sorgt es wahrlich für frischen Wind. Auch die Kombination aus einfachen Leveln, aber begrenzter Lebensenergie sorgt für Motivation und Aufmerksamkeit. Unterm Strich ein fast perfektes Spiel für die mobile Plattform und einen Download wert.

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