Das Comic-Puzzle Framed von Entwickler Loveshack hatte 2014 in der AppGemeinde gut eingeschlagen, Axel hatte damals das 5-Sterne-Review verfasst. Nun ist gerade Teil 2 erschienen, der eigentlich Teil 0 sein müsste, spielt Framed 2 doch vor dem ersten Teil.

Der erste Teil hinterließ den Spieler mit rund 2 Stunden Spielzeit und einem unklaren Ende doch etwas verwirrt, aber auch angefixt. Daher war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil, der nun drei Jahre später erscheint.

60’s Agenten Style im Koffer

Wie schon der erste Teil atmet auch Framed 2 die Luft von Agenten-Klassikern wie frühen James Bond Filmen. Was auch an dem abwechslungsreichen Soundtrack mit jeder Menge Saxophon, Klavier und Kontrabass liegt. Jeder der vielen Puzzle-Bildschirme hat einen eigenen Song spendiert bekommen.

Framed 2

Gleiches Setting, aber schickere Perspektiven.

Es spielt diesmal wohl im asiatischen Raum, zumindest lassen einige Accessoires darauf schließen. Leider verfolgen die Entwickler dieses Konzept nicht konsequent, so dass die Umgebung und das Setting schnell in den Hintergrund rücken. Was hätte man hier herausholen können (vielleicht sogar im alten China oder im viktorianischen London oder oder…), statt dessen spielt der zweite Teil an gleicher Stelle und Zeitalter wie der erste. Loveshack betonen, Framed 2 sei ein eigenständiger Teil der Reihe, leider fühlt er sich aber an wie eine Erweiterung.

Der Entwickler verspricht: „Ein eigenständiger Teil der FRAMED-Reihe. Die Reihenfolge bestimmt das Ergebnis.“ – was sich aber nicht so anfühlt. Und mehrere „Ergebnisse“ gibt es auch nicht – für jedes Level gibt es quasi nur einen Lösungsweg, denn man mal länger und mal kürzer sucht. Framed 2 ist linear und benötigt manchmal sogar stures Auswendiglernen der Abfolge.

Comic-Panel Schieber gesucht!

Framed 2

Die Puzzle sind nun schwerer, Hilfe gibt es leider nicht.

Das Gameplay von Framed 2 ist zu 90% wie beim Vorgänger: Man hat pro Bildschirm (=Level) verschiedene Comic-Panels, von denen man einige in der Reihenfolge anordnen muss, um den Spielcharakter ans Ende der kleinen Story zu bekommen. Neu ist, dass man nun auch mal zwei Charaktere koordinieren muss. Auch dieses mal muss ein Agent einen Koffer zu einer Person bringen, ohne dabei von Polizisten oder feindlichen Agenten gestellt zu werden.

Für einige Frustration sorgte bei mir der neue zeitliche Faktor. So hat man manchmal zwar nur drei Panels zum Anordnen, muss diese aber bis zu 9x verwenden. Zum Glück hält die Zeit und Animation an, sobald man ein Panel zum Verschieben anpackt. Dennoch brauchte ich an so manchem Bildschirm 10 Minuten. Framed 2 ist deutlich fordernder als der erste Teil. Leider gibt es keine Hilfe-Funktion, so dass ich das Spiel an schwieriger Stelle immer mal wieder frustriert zur Seite gelegt habe.

Der Look ist wieder im gleichen Comic-Stil mit 60’s Style und Scherenschnitt-Charakteren gehalten, bei Framed 2 gibt es aber nun schickere Perspektiven, die optisch für mehr Abwechslung sorgen. Leider wird in den sechs Kapiteln nur wenig Story erzählt, auch am Ende muss man sich wieder mit einem recht nichtssagenden Abschluss begnügen. Keine Erklärungen oder gar eine Erleuchtung, was man da im Koffer mit sich trägt.

Framed 2 ist ein solider Nachfolger und macht noch immer Spaß. Allerdings ist es mehr eine Erweiterung als ein eigenständiger Teil der Reihe. Das Gameplay ändert sich zum ersten Teil nur unwesentlich und auch auf eine spannende Story oder ein neues Setting muss man verzichten. Statt dessen gibt es wieder schick animierte Puzzle, die zum ersten Teil deutlich an Schwierigkeit anziehen und mehr fordern – bis frustrieren. Die Spiel beschäftigt euch wieder rund zwei Stunden, und hinterlässt am Ende einen guten Eindruck – leider verpassen es die Entwickler aber, sich zu steigern. Wer Framed überhaupt noch nicht kennt, sollte zuerst Teil 1 spielen. Wer den ersten Teil schon hat und mehr von der Formel will, kann hier zuschlagen.

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