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Review: Monument Valley – Von der hohen Kunst verrückter Architektur

Zehn Monate lang waren acht Leute von ustwo (Whale Trail, Blip Blup, …) aus London damit beschäftigt ihr neues Spiel Monument Valley zu erschaffen, dass in sich ein kleines abgeschlossenes Kunstwerk ist. Hier ein kleiner Spielbericht, eine kleine Liebeserklärung an das Spiel und warum ihr es unbedingt spielen solltet…

In dem kleinen Rätselspiel begleitet ihr Prinzessin Ida auf ihrer Reise durch das Königreich, wobei das Ziel zu Beginn nicht ganz klar ist… Auf ihrem Weg durchquert sie viele Bauwerke, die stark an die verrückte Architektur von MC Escher erinnern – nur das sie hier zum Leben erweckt werden. Ihr könnt wie bei FEZ eure Perspektive drehen und so den Weg ebnen, auch wenn es in der Realität gar nicht gehen würde. Für die kleinen Rätsel ist etwas Logik und frisches Um-die-Ecke-denken von Nöten.

Und immer wieder überrascht das Spiel mit liebevollen Welten, herzergreifenden Passagen und Ohhh ist das schön! Momenten. Manchmal kommt man nur durch Probieren oder Verschieben der Perspektive und Bauteile auf die Lösung und den Aha!-Effekt. Schon nach wenigen Welten wird klar, dass man hier ein ganz besonderes Spiel unter den Fingern hat. Kleiner Wermutstropfen: Nach rund einer Stunde ist das Spiel leider schon vorbei – doch ich habe große Lust das Spiel in ein paar Tagen noch einmal zu spielen… Zum Glück gibt es ja mittlerweile eine Erweiterung zum kleinen Preis, mit der man noch einmal rund 40 Minuten zu tun hat.

Die Rätsel bleiben dabei fair und recht einfach, meist lassen sie sich durch etwas Herumprobieren lösen, so dass man immer weiter in der kleinen Geschichte vorankommt. Erfahrene Rätselprofis werden sich unterfordert fühlen, aber durch das Spielerlebnis und die späteren Levels entschädigt. Unterwegs trifft man auf niedliche Krähen, die zwar manchmal Hindernis sind, aber unsere Prinzessin niemals gefährden oder unter Zeitdruck setzen: Bei Monument Valley kann man in aller Ruhe rätseln. Ein perfektes Spiel für einen unterhaltsamen Abend auf der Couch.

Die Grafik ist mit viel Charme wunderbar gezeichnet und hat trotz Escher-Referenz einen sehr eigenen Stil. Es gibt kleine Animationen mit viel Liebe zum Detail und ein wundervolles Leveldesign. Auch die Steuerung reagiert an allen Stellen präzise und ohne Verzögerung, so wie man es erwartet. Auch läuft die Protagonistin angenehm schnell, anders als bei Tengami. Eine wichtige Rolle nimmt auch der Sound ein: Die Klangkulisse ist geprägt von entspannten Synthesizer-Flächen, wird aber von Harfenklängen bereichert, die man mit beweglichen Bauteilen auslöst und so selbst zum Soundtrack beiträgt. Kopfhörer sind hier fast schon Pflicht.

Zum Schluss wäre nur noch zu erwähnen, dass Monument Valley komplett in deutsch lokalisiert ist und ohne InAppKäufe auskommt. Was will man mehr? Übrigens kann ich euch das MakingOf-Video dazu nur wärmstens ans Herz legen – auch falls ihr euch fragt, ob es das Geld wert ist…

Schon lange nicht mehr war ich von einem Spiel so fasziniert, wie von Monument Valley! Hier vereinen sich die verrückte Architektur von MC Escher mit dem Perspektivenwechsel von FEZ, dem Stil von Wonderput und den herausragenden Rätseln von The Room. Dazu passt die knackig scharfe Grafik, die auf jedem Bildschirm ein eigenes Kunstwert zaubert. Obendrein gibt’s noch ’ne kleine Geschichte, gute Steuerung und tollen Sound. Wer dieses Spiel nicht hat, verpasst einen der wichtigsten iOS Titel des Jahres 2014! Unbedingt kaufen, besser geht es nicht!

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+ grandioses Artwork
+ knackig scharf
+ viele Details
+ tolles Spielerlebnis
+ intuitive Steuerung
+ faire Rätsel
+ Soundeffekte passend zum Gameplay
+ entspannter Soundtrack
+ keine InAppKäufe
+ komplett deutsch
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– recht kurze Spielzeit
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