Eine bleihaltige Zombie-Baller-Suppe ist das neue Spiel Bloody Harry vom deutschen Publisher FDG aus München. Hier steuert ihr einen wutentbrannten Koch, dem die Zombies wohl in die Suppe gespuckt haben – jedenfalls packt dieser entschlossen sein Waffenarsenal aus und begibt sich auf Zombie-Hatz!

bloodyharry Als Grundrezept wurde hier ein klassischer Sidescroller in zwei Dimensionen hergenommen und mit kleinen Animationen nach South-Park-Art verfeinert. Damit es richtig lecker wird, sind die angreifenden Zombies natürlich keine normalen Untoten, sondern lebendig gewordenes Gemüse auf Beinen. Aha, die wollen sich sozusagen an dem Koch rächen – ja, das ergibt Sinn!

Ist das untote Gemüse einmal zu kochgerechtem Geschnetz verarbeitet, lässt es Münzen fallen, die im Laufe des Spiels wichtig werden. Den durch die recht kurzen Level ansteigenden Schwierigkeitsgrad kann man nur mit immer stärkeren Waffen und PowerUps entgegentreten und das kostet natürlich Spielwährung. Hier ist der Schwierigkeitsgrad oft so hoch, dass der Hilfskoch am liebsten für echtes Geld noch einmal in den Laden losgeschickt wird – wenn es nach dem Entwickler geht.

Im Shop kann neben 15 verschiedenen Waffen – unter anderem auch ein paar schöne Küchengeräte wie den Fleischklopfer – auch noch zahlreiche PowerUps kaufen, die zum Großteil aber nur für das nächste Level gelten – das nervt gewaltig und zeigt ein deutliches Balancing Richtung InAppKäufe. Wer nicht noch mehr echtes Geld ausgeben will, muss sich damit abfinden, ein Level öfters zu probieren – zum Glück macht das Spiel aber so viel Spaß, dass man ihm das verzeiht. Nebenbei steigt man mit zunehmender Erfahrung auf der Koch-Karriereleiter und schaltet mit jedem Level dauerhafte Boni wie effektiviere Munition, mehr Gesundheit oder einfach einen Geld-Bonus frei.

Gesteuert wird der coole Koch mit einem virtuellen Steuerkreuz und ein paar Buttons, die sich leider nicht auf dem Touchscreen platzieren lassen. Auch eine alternative Steuerung sucht man vergebens – das ist aber nicht weiter schlimm, denn unterm Strich lässt sich das Spiel so präzise kontrollieren. Was noch wünschenswert wäre, ist die Blickrichtung beim Schießen: Wenn man auf Gegner feuert und rückwärts läuft, dreht der Koch den Gegnern dummerweise den Rücken zu anstatt weiter auf sie zu feuern – das wurde bei Apocalypse Max besser gelöst.

Grafisch bewusst in einer 2D Comic-Grafik gehalten, erinnern Animationen an South Park, während das Artwork ordentlich Sympathie-Punkte kassieren kann. Das Leveldesign verschlägt den Koch in diverse Außen- und Innenbereiche, die aber nur geringfügig für Abwechslung sorgen. Für ältere iGeräte kann man in den Optionen noch die Grafik-Qualität herabsetzten, weshalb es auf allen iGeräten flüssig läuft. Im Hintergrund dudelt eine recht belanglose Rock-Musik, während die Soundeffekte wirklich schmissig umgesetzt wurden und so manches Lächeln in Spielergesichter zaubern dürften. Vorbildlich kann man in den Optionen alle Soundparameter stufenlos einstellen.

Das Spiel ist leider komplett in Englisch – um die Aufgaben zu verstehen sollte man also mindestens Grundkenntnisse besitzen. Wenn nicht, erfüllen sich diese im Endeffekt auch irgendwann von allein – das Hauptelement des Spiels, nämlich Ballern, kann man auch ohne Sprachkenntnisse verstehen. Allerdings gehen so auch die kleinen Wortwitze verloren…

tobi Tobi meint:Die meisten Spieler werden ein ähnliches Gericht wie Bloody Harry schon einmal gegessen haben, trotzdem schmeckt die bleihaltige Baller-Suppe mit einer Extra-Portion Humor richtig gut und beherrscht die Fast-Food-Kunst, nach einer Spielpartie immer noch Hunger darauf zu haben. Etwas bitteren Nachgeschmack hinterlässt das Balancing in Richtung InAppKäufe, der aber schnell verdaut ist. Dieser Titel sollte bei Freunden von Action- und Ballerspielen schon auf Grund des guten Preis/Leistungsverhältnisses nicht auf dem Einkaufszettel fehlen.
+ witziges Artwork
+ gute Steuerung
+ viele Waffen / Upgrades
+ zusätzliche Aufgaben
+ gute Soundeffekte
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– englisch
– Balancing Richtung InAppKäufe
– kein iCloud Support
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