Die englische Spiele-Schmiede Ambient Studios könnte euch vom Kickstarter-Projekt Death Inc bekannt vorkommen, für iOS erscheint mit MONSTER MELTDOWN nun ihr erstes ambitioniertes Projekt. Hier fangt ihr als russischer Hausmeister entlaufene Monster mit Hilfe eines Teleporters wieder ein. Apple hat das Spiel nun im AppStore auf den obere Logenplatz befördert, spätestens ist ein Grund, das Teil näher für euch anzuschauen…

Gameplay

Ihr steuert den tollpatschigen Hausmeister Yuri, der durch ein Missgeschick beim Saubermachen eines russischen Labors alle Monster befreit hat. Bevor jemand den Schaden bemerkt, macht ihr euch lieber selbst auf, um die Monster wieder einzufangen. Sehr hilfreich ist ein Teleporter-Anzug, den sich der rüstige Russe kurzerhand überwirft.

monster meltdown Tippt ihr auf eine bestimmt Stelle im Level, teleportiert euch der Anzug exakt dorthin – tippt ihr auf ein Monster, tauscht ihr mit ihm die Position. Dafür müsst ihr die anvisierte Stelle aber sehen. Ähnlich wie Stealth-Spielen zeigt das Spiel euer Sichtfeld stets mit Licht und Schattenwurf an. Ziel ist es, die Monster in ein aufgestelltes Portal zu locken. Zusätzlich sind in den Räumen noch Plutonium-Kugeln abgelegt, die das Monster einsammeln kann. Allerdings gilt es ein paar Gefahren zu vermeiden: Während die Monster beim Kontakt mit Stromfeldern das Zeitliche segnen, dürft ihr weder Monstern, Stromfeldern noch Gasbereichen zu nah kommen.

Das Spielen jedes Level ist in zwei Phasen aufgeteilt: Zu Beginn seht ihr den Raum bei eingefrorener Zeit und könnt euer Vorgehen in Ruhe taktisch planen. Nach dem ersten Teleport läuft die Zeit wieder an und alles geht sehr schnell. Teilweise hat man ein Level in wenigen Sekunden erfolgreich abgeschlossen – ähnlich wie bei Pudding Monsters. Dem Spielprinzip geschuldet, ist das nicht anders möglich, hinterlässt aber bei mir ein etwas unbefriedigendes Erlebnis.

Mit einfacher OneTouch-Steuerung müsst ihr die süßen Monster in 80 Leveln wieder einfangen, wobei die ersten 20 Level eigentlich nur dem Tutorial dienen und schnell durchgespielt sind. Dafür werdet ihr an den späteren Level deutlich länger Kopfarbeit leisten müssen. Die Steuerung reagiert zwar präzise, da sich die Monster aber bewegen, muss man an manchen Stellen sehr exakt und zeitlich gut koordiniert auf den Screen tippen – was meist nur mit guter Vorplanung und einer gehörigen Portion Glück gelingt. Teilweise artete es bei mir in unkoordiniertes Herumtippen aus. Das sorgt vor allem  bei späteren Leveln für Frustration.

Um den Wiederspielwert zu erhöhen, gibt es am Ende jedes Levels wieder die typische Drei-Sterne-Wertung: 1 Stern für das eingefangene Monster, 1 Stern für alle Plutonium-Kugeln und 1 weiteren Stern, wenn man im Teleport-Limit bleibt. Das Spiel ist komplett in Englisch, kommt aber außer beim Tutorial ohne Text aus.

Grafik / Präsentation

Hier haben Ambient Studios eine angenehm eigenständige Handschrift, mit der Monster Meltdown gezeichnet ist. Die Level und die Zwischensequenzen haben viel Charme und könnten auch aus einem illustriertem Kinderbuch stammen. Die Monster und Yuri sind aber in einem 2.5 Stil umgesetzt, der sich aber gut in den Hintergrund einpasst. Das ganze Spiel betrachtet man wie durch einen alten russischen Überwachungsmonitor, der bereits leichte Abnutzungserscheinungen zeigt – sehr passend! Insgesamt ist optisch alles stimmig und das Spiel verbreitet ein schönen Retrocharme – aber mehr auf analoge Art und Weise, denn als 8bit. Damit ihr die Monster retten könnt, solltet ihr mindestens ein iPad 2 oder iPad mini besitzen.

Hier habe ich euch ein Gameplay-Video aufgenommen, bei dem ihr die kompletten Tutorial-Missionen sehen könnt. Am Ende gibt es noch dann ein paar echte Level…

Sound

Der Menü stimmt mit russischer Folklore gut auf das Spiel ein und passt somit wunderbar. In den Leveln fehlt mir die Musik allerdings, wahrscheinlich wurde sie weggelassen, weil man den Raum nur über den Überwachungsmonitor sieht. Ich hätte sie trotzdem gern leise unterdrunter gehabt! Die sonstigen Soundeffekte passen aber sehr gut zum Spiel und machen auch so schon eine gute Atmosphäre. In den Optionen könnt ihr beide Parameter stufenlos regeln.

Fazit

Tobi meint:

Als russischer Hausmeister die entlaufenen Monster wieder einzufangen, ist eine fordernde Denkaufgabe – zu deren Ausführung man aber stets gute Reaktionen und immer ein Quäntchen Glück benötigt. Vielleicht sollte man als Zielwasser Vodka trinken? Besser nicht. Ansonsten stimmt das Gesamtpaket aus künstlerischer Grafik, passendem Sound und abgedrehtem Monster-Setting. Wer eine hohe Frustrationsgrenze und gute Reaktionen hat, sollte sich diese gut gelungene Mischung aus Denk- und Geschicklichkeitsspiel zulegen.

+ toller Grafik-Stil
+ niedliche Charaktere
+ Mischung aus taktischen Rätseln / Geschick
+ ausführliches Tutorial
+ OneTouch-Steuerung
+ passende Musik
+ keine InAppKäufe
+ GameCenter Anbindung
– englisch
– Steuerung teilweise Glückssache
– stellenweise zu hektisch
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