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Review: 2-bit Cowboy Rides Again – Monochrome Schießorgie im Wilden Westen

Oma, Opa, die Eltern, der alte Nachbar, komische Hippies und verquere Hipster sind sich einig: Früher war alles besser! Nun gut, die Welt dreht sich weiter und Dinge ändern sich, dennoch kann man sich nicht dem Charme der eigenen Jugend entziehen. Das weiß auch auch Entwickler Cascadia (inzwischen passend in Retro Phone Games umbenannt) und füttert unsere nostalgischen Gelüste mit 2-Bit Cowboy Rides Again, der Fortsetzung von (Überraschung!) 2-Bit Cowboy – beide Teile sind bei Publisher Crescent Moon erschienen.

Monochrome Spielwelten wecken Erinnerungen

Optisch fängt der Titel wieder den Charme alter Gameboy-Titel ein und schickt uns auf eine grafische Zeitreise. Als individuell gestalteter Cowboy schießen wir uns mit einem unerschöpflichen Vorrat an Bleikugeln durch monochrome Western-Landschaften, die uriger nicht sein können. Und das meinen wir durch und durch positiv: Was auf den ersten Blick eintönig aussieht, entpuppt sich bereits nach wenigen Minuten als überraschend stimmig und nicht zuletzt der Soundtrack versprüht passende Western-Atmosphäre.

Ähnlich wie die Optik ist auch das Gameplay auf das Wesentliche reduziert. Zwei Bewegungspfeile, ein Knopf zum Abfeuern des Schießeisens und einer zum Springen. Und mehr braucht es auch nicht. Binnen kürzester Zeit (doppel-)springen und schießen wir uns präzise durch die digitale Prairie, zumindest so präzise wie es die Touch-Steuerung zulässt. Wer mag kann auch einen Controller nutzen, was deutlich angenehmer ist. Dabei stellen sich eine ganze Reihe (vornehmlich tierischer) Schergen und der gelegentliche Bandit in den Weg.

Howdy! Virtuelles Betrinken im Saloon

Insgesamt 12 Level müssen wir so bestreiten. Das Ziel ist dabei denkbar einfach: Finde den Ausgang. Wie schon beim Vorgänger geht das überraschend schnell. Ohne viel Mühe sind die Abschnitte in deutlich unter fünf Minuten zu Ende gehopst und der Abspann rollt.

Wer diesen Ansatz wählt, verpasst jedoch eine ganze Menge! Alle Level sind offen gestaltet und laden dazu ein, erforscht zu werden. Nicht zuletzt, weil wir auch immer wieder kleine Zusatzaufgaben zu erledigen bekommen, die nur durch Begehen des gesamten Areals schaffbar sind. Diese Nebenmissionen sind es auch, welche die Spielzeit pro Level auf gute 10– 15 Minuten aufstockt und so deutlich mehr Substanz bietet.

Wer möchte kann zudem einige Items mit den hart ersprungenen Coins in den Levels erstehen. Ob ein Trunk der Unverwunbarkeit im Saloon, ein Medikit beim Doc oder eine Runde Glücksrad im Casino, das Geld gibt sich förmlich von alleine aus. InAppKäufe sind aber nicht nötig.

2-Bit Cowboy Rides Again ist ein minimalistischer Plattformer mit Gameboy-Charme, der sicherlich nicht jedem zusagen mag. Mich persönlich hat er für die kurze Spielzeit ein wenig verzaubert. Etwas mehr Substanz wäre dennoch wünschenswert gewesen. Wer den Vorgänger kennt, der wird zudem etwas enttäuscht sein, dass es bis auf die neuen Spielabschnitte keinerlei Neuerungen ins Spiel geschafft haben. Wer den guten Vorgänger mochte, wird aber auch bei der Fortsetzung demnach nicht viel falsch machen können.

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