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Agricola – Was der Bauer nicht kennt, spielt er nicht! Oder doch?

Brett- und Kartenspiel-Experte Playdek und Lookout Games versuchen sich an einer Brettspiel-Umsetzung von Agricola. Versuchen deshalb, da die Vorlage selbst sehr komplex ist und nur nach langem Studieren der Anleitung erlernt wird – daher war ich auf die Portierung und vor allem auf die Präsentation gespannt!

In  einem Verlauf von 14 Spielrunden muss man in dem Strategiespiel versuchen als Bauer einen möglichst großen Hof zu errichten, Geld und Besitz anzuhäufen, seine Familie zu vergrößern und vor allem diese durch die harten Winter des 17. Jahrhunderts zu bringen. Man beginnt mit einem Bauernehepaar in einer einfachen Lehmhütte. In der Hof-Ansicht baut man sein Haus aus, legt Äcker an, züchtet verschiedene Tiere und verarbeitet schließlich die Erträge seiner Arbeit zu Brot und Fleisch. In der Stadt-Ansicht kann man auf verschiedenen Aktionsfeldern beispielsweise Fische fangen, Familienmitglieder ausbilden oder Waren und Tiere kaufen. Pro Spielrunde kann man mit jedem Familienmitglied eine Aktion ausführen.

Augenmerk sollte vor allem auf der Nahrungsversorgung liegen, denn in den 14 Runden wird 6 mal Winter, wo ihr nicht ernten könnt. Das Spiel endet nach 14 Runden – gewonnen hat der Spieler, der den größten Hof errichtet hat. Auch für die Anzahl der Felder, Weiden, Ställe, für das Getreide oder die Tiere gibt es noch einmal Punkte.

Zusätzliche Motivation bietet der Multiplayer-Modus. Entweder man nutzt das Spiel und spielt mit bis zu 5 Spielern lokal an einem iGerät oder verbindet sich online über das GameCenter. Hier kann man lange asynchrone Partien spielen oder eben auch in Echtzeit – allerdings muss man dafür bei Playdek Games registrieren und ein kostenloses Konto erstellen.

Anders als in der AppStore Beschreibung genannt, ist Agricola vielleicht leicht zu spielen, aber nicht besonders leicht zu erlernen. Das Tutorial ist wirklich wunderbar gemacht, wurde schön aufbereitet und hilft das Spiel zu erlernen – allerdings muss man allein dafür schon fast eine Stunde und damit viel Motivation aufbringen. Zu Beginn sollte man daher das deutlich einfachere Familienspiel wählen, dass ohne die Karten aus der Erweiterung auskommt. WENN man es dann einmal in seiner Gänze verstanden hat, ist es wirklich einfach. Sollten im Spiel noch Fragen auftauchen, findet man an den meisten Stellen ein kleines Fragezeichen mit Hilfestellungen.

Die Grafik erscheint handgezeichnet, ist recht detailliert und wurde auch farblich angenehm gestaltet. Vor allem die Bilder der Charaktere und die kleinen Animationen verleihen dem Spiel viel Charme. Ebenfalls trägt der Sound dazu bei: Während man zeitgenössisch angehauchte Musik im Hintergrund hört, wird diese immer wieder von passenden Naturgeräuschen übertönt.

Tobi meint:

Die Brettspiel-Umsetzung ist geglückt. Ein komplexes Spiel bleibt auch in digitialer Form komplex – doch das Tutorial bringt das Regelwerk möglichst einfach und eingängig rüber. Die Grafik und der Sound bilden eine schöne Symbiose, die Steuerung ist gut gelungen. Wer bereits das Original-Spiel besitzt, kann hier bedenkenlos zuschlagen, um endlich auch unterwegs gegen Freunde oder die KI anzutreten. Ansonsten kann man das Spiel eher lernbereiten und strategisch versierten Brettspielern empfehlen, die ein komplexes Gameplay nicht scheuen, dafür aber mit umfangreichen strategischen Gameplay belohnt werden. Gut aber sehr komplex.

+ 4 Singleplayer-Modi
+ lokaler Multiplayer-Modus
+ Online-Multiplayer (Echtzeit / asynchron)
+ komplett deutsch
+ verschiedene Spielerprofile
+ langes, aber gutes Tutorial
+ integriertes Regelbuch zum Nachlesen
+ keine InAppKäufe
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– wenig eingängig
– kein iCloud-Support
– Online-Multiplayer nur mit Playdek-Konto
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