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Review: Bioshock für iOS – Lohnt sich die mobile Reise nach Rapture?

Es ist schon Wahnsinn und macht den technischen Fortschritt deutlich: Spiele wie Bioshock, für die man vor nur wenigen Jahren noch einen hochgezüchteten Spiele-PC brauchte, zockt man heute unterwegs auf einem Tablet, dass nicht dicker ist, als eine zusammengefaltete Tageszeitung. The future is now… brüllten schon War from a Harlots Mouth und sie hatten recht!

Da viele von euch den Shooter bereits aus dem Jahr 2007 kennen, beschränke ich mich auf eine kurze Einführung und kläre vielmehr, wie sich die Portierung auf den iOS Geräten schlägt.

Als einziger Überlebender eines Flugzeug-Absturzes über dem offenen Meer, rettet man sich zu einer nahegelegenen Insel mit einem Leuchtturm. Von dort gelangt man via Fahrstuhl nach unten – nach Rapture, einer Unterwasserwelt. Abgeschnitten von der restlichen Zivilisation atmet die Welt mit den Glasgängen durch den tiefen Ozean und düsteren Fluren eine tolle Steampunk-Atmosphäre mit dem Charme der 1960er Jahre – und ist aber eigentlich am Verenden und strahlt morbiden Charme aus.

Neben klassischer Shooter-Kost mit verschiedenen Waffen kann man auch mit Body-Mods den Gegnern zusetzen. Große Mode in Rapture ist der Einsatz von Chemikalien, die den Körper mit allerlei Fähigkeiten wie Stromschlägen ausstatten.

Die Umsetzung ist gut gelungen. Während es inhaltlich 1:1 übernommen wurde, muss man an der Grafik Abstriche machen. Schaut man genauer hin, sieht man unschöne Treppeneffekte an den Kanten und verwaschene Texturen, doch die Hauptsache stimmt: Das Spiel läuft flüssig über den Bildschirm und sieht insgesamt gut aus! Trotz der Tatsache, dass 3D Spiele schnell altern, sieht es noch frisch aus. Auch im Vergleich zu Highend-Kollegen wie Modern Combat 5 muss es sich nicht verstecken, für AppStore Verhältnisse schließt es zur Speerspitze auf. Spielt man Bioshock auf dem iPad im Dunkel mit Kopfhörern kommt die perfekte düster-gruselige Atmosphäre auf, für die das Spiel berühmt ist.

Die iOS Version ist ungeschnitten und ziemlich blutig, sie kommt mit englischer Sprachausgabe, es gibt jedoch deutsche Menüs und Untertitel – eine Zugeständnis an den Speicherverbrauch und auf Grund der guten Synchronisierung kein Nachteil. Man darf jederzeit Speichern und Laden, dies dauert allerdings etwas länger, ist aber gerade noch akzeptabel. Schmerzlicher ist da schon der fehlende iCloud-Support für die Spielstände, gerade bei einer App-Größe von 2,6 GB ein echtes Drama.

Verwendet man für die Steuerung einen iOS Controller, hat man die perfekte mobile Spielkonsole. Da die meisten Zocker auf Grund der hohen Preise dieses Stück Hardware nicht haben, stellt sich die Frage, wie sich die virtuellen Tasten zum Steuern eignen. Wie üblich hat man links ein Steuerkreuz zum Bewegen, auf dem rechten Bildschirm verändert man die Sicht und hat zusätzlich noch virtuelle Buttons zum Agieren. Wer schon einmal einen Shooter auf dem iPad gespielt hat, kennt die Problematik der fehlenden haptischen Rückmeldung – man kann sich aber daran gewöhnen, es ist aber nicht jedermanns Sache. Unschön sind die virtuellen Buttons, die leider zusammenhängen und somit nicht frei auf dem Bildschirm platziert werden können.

Zusätzlich findet man noch ein Artbook zum Spiel, in dem man viele Zusatzinfos zur Entstehung des Spiels findet. Hier sieht man die Entstehung des Logos oder die Skizzen zu den einzelnen Gegnern. Ein nettes Gimmick.

Die Preispolitik von 2k kann man verstehen, die Portierung hat sicher Mühe gemacht und Zeit verschlungen, auch InAppKäufe gibt es nicht. Allerdings sind rund 14€ viel Geld – im AppStore erst recht – und im Netz bekommt man den ersten Teil für den PC zu einem Bruchteil hinterher geworfen.

2K haben ganze Arbeit geleistet und eine gute Portierung abgeliefert! Das Spiel gehört nicht umsonst zu Shooter-Klassikern und die Atmosphäre kommt – trotz reduzierter Grafik – auch auf einem iGerät gut rüber. Für das Geld bekommt man viel Spielzeit, eine lange und interessante Story und eine große morbide Unterwasserwelt, die entdeckt werden will. Wer Bioshock unterwegs zocken will, sollte sich diese Portierung zulegen – und vielleicht über den Kauf eines iOS Controllers und externen Akkus nachdenken…

[appbox appstore 871629757]
+ PC Klassiker Portierung
+ grandiose 3D Grafik
+ tolle düstere Atmosphäre
+ große Spielwelt
+ übernatürliche Fähigkeiten
+ lange Spielzeit
+ gute Einführung
+ gute Sprecher
+ drei Schwierigkeitsgrade
+ filmreifer Soundtrack
+ ungeschnittene Version
+ Zusatzinfos im Artbook
+ Speichern/Laden jederzeit möglich
+ Mfi iOS Controller Support
+ deutsche Untertitel / Menüs
+ keine InApp Käufe
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– keine freie Platzierung der Buttons
– etwas eingeschränkte Effekte/Grafik
– keine iCloud Spielstände
– saugt ordentlich am Akku
– viel Speicherbedarf (2,6 GB)
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