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Review: Braveland – Von Zügen, Heugabeln und Zauberern

Freunde des strategischen Gameplay finden im AppStore so viel zu spielen, dass sie wohl für die nächsten Jahre ausgesorgt hätten. Doch ab und an kommen ein paar Spiele heraus, die zwar bekannte Spielideen bieten, aber wieder durch schöne Optik locken. So hat es mich zu dem rundenbasierten Braveland des Tortuga Teams verschlagen, das mich vor allem grafisch angesprochen hat…

Mit einem mittelalterlichen Burschen muss man den Überfall seines Dorfes rächen und will nebenbei noch so erfolgreich wie der verblichene Papa werden. Während des Weges durch die ansehnliche Landschaft schaltet man immer neue Waffen und bessere Munition frei, außerdem lernt man neue Verbündete kennen. Auch eine kleine Story wird erzählt, die aber komplett zu vernachlässigen ist, da man nach einigen Dialogen eh immer wieder aufs Schlachtfeld kommt. Die Umgebungen ändern sich mit der Zeit, das Schlachtfeld bleibt aber immer gleich – von einigen Hindernissen und der optischen Aufmachung mal abgesehen.

Die rundenbasierten Kämpfe finden auf einem Spielfeld mit sechseckigen Feldern statt, auf denen man seine Figuren rundenbasiert ziehen kann. Erst alle Einheiten des Spielers, dann ist der Gegner dran. Gewöhnungsbedürftig ist die Darstellung der Einheiten: Jeder Typ von Kämpfer (Bauer mit Heugabel, Zauberer, Bogenschütze, …) steht nur einmal auf dem Schlachtfeld, repräsentiert aber eine ganze Gruppe – kann also auch 10 Kämpfer darstellen. Wird beispielsweise der Bogenschütze angegriffen und sein Lebensenergiebalken sinkt auf Null, stirbt nur einer der Gruppe – die Kämpferzahl sinkt, er steht aber weiterhin da.

Obwohl alles durch die handgezeichnete Grafik sehr charmant aussieht, ist die Präsentation der Kämpfe alles andere als actionreich. Bei den kleinen Gefechten berühren sich die Männlein nicht einmal, hier wird in die Luft gefochten, bis einer umfällt. Statt mit Schmackes zuzuschagen, wird gestupst. Gähn. Da kommt keine Spannung auf – Braveland hat mehr den Nachgeschmack von Schach. Erfreulicherweise hat das Spiel keinerlei InAppKäufe und einen guten Soundtrack.

Das optisch schicke Braveland erinnert an eine aufgemotzte Version von Schach und kommt leider auch so unspektakulär daher – konnte unterm Strich aber auch über längere Zeit fesseln. Mit steigendem Schwierigkeitsgrad steigert sich auch die Komplexität durch immer neue Waffen, Einheiten und PowerUps – leider laufen die rundenbasierten Kämpfe dabei gleichförmig ab. Wer den trockenen Einstieg einmal hinter sich hat, bekommt hier ein solides und liebevoll gestaltetes Strategiespiel.

[appbox appstore 739040557]
+ handgezeichnetes Artwork
+ leichte Bedienung
+ verschiedene Schwierigkeitsgrade
+ drei Speicherplätze
+ keine weiteren InAppKäufe
+ schöne Musik
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– englisch
– lahme Präsentation
– Kämpfe meistens gleich
– keine iCloud Savegames
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