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Review: Card Dungeon – Wo sind meine Karten? Das Monster muss warten!

Playtab Games wagen mit Card Dungeon die bezeichnende Mischung aus rundenbasiertem Brett/Kartenspiel und einem abenteuerlichen Dungeon Crawler. Da lassen doch Klassiker der Brettspiel-Welt wie HeroQuest grüßen, oder?! Auch hier begibt man sich mit seinem namenlosen Helden in die muffigen Keller des Abenteuers, die man Raum für Raum auf- und dabei entdeckt. Dabei bleibt es spannend: Was erwartet mich hinter der nächsten Tür?

Während damals bei HeroQuest der Spielleiter am Tisch nach Anleitung in einem Raum alle Gegenstände und Monster aufbaute, übernimmt dies hier die KI. Man schaut leicht schräg auf das virtuelle Spielbrett, als säße man tatsächlich an einem Tisch. Die Spielfiguren und Monster haben sogar kleine Aufsteller, damit sie nicht umfallen – hier wurde sich mit viel Liebe zum Detail an einem echten Brettspiel orientiert. Trotzdem gibt es kleine Animationen, mit denen es einen virtuellen Mehrwert gibt. Und das ist gut so. Die zufällig generierten 21 Level der festgelegten Story kann man dabei stufenlos zoomen und in 3D drehen, wie man will.

Vergleichbar mit dem iOS Kollegen Warhammer Quest bewegt man hier aber nur einen Helden durch die dunklen Räume, statt die besonderen Eigenschaften einer Party zu nutzen. Doch hier kommen bei Card Dungeon die Action-Karten ins Spiel, von denen man nur drei Stück bei sich tragen kann – je nach Auswahl der Karten kann man den Helden so in eine bestimmte Richtung entwickeln. Wobei dies natürlich stark dem Zufall unterliegt. welche man findet. Fundorte sind zum Beispiel in Schatzkisten oder beim Erledigen von Gegnern. Ob man sie dann nimmt, muss man selbst entscheiden.

Das Gameplay ist rundenbasiert, dass heißt, man zieht abwechselnd mit allen Monstern im Raum und kann auch nur bei seinem Zug eine Aktion ausführen. Das kann eine Karte sein oder man bewegt sich (in der Regel) ein Feld vorwärts – das macht das Spiel aber unglaublich träge, gerade wenn die KI einem einen schnurgeraden verlassenen 20 Feld Gang vor die Nase generiert.

Das Spiel ist in 7 Kapitel mit je drei Dungeons eingeteilt. Ziel jedes Levels ist es, den Boss des Dungeons zu finden und ihn zu erledigen, wodurch man ins nächste Level gelangt. Stirbt man, wird man an den Anfang des kompletten Kapitels geworfen, im schlimmsten Fall also 2 1/2 Kerker zurück. Das hat mir auf Dauer die Motivation geraubt, auch wenn die Welten zufällig generiert werden. Zumal das Spiel sehr schnell sehr schwer wird und einen schon im dritten Level mit einer fiesen Überzahl an Gegnern traktiert. Verschiedene Schwierigkeitsgrade wären schön gewesen.

Das Spiel ist komplett in Englisch und fürs Verstehen der Kartentexte und deren Auswirkungen sollte man schon ein sicheres Schulenglisch besitzen. Von InAppKäufen bleibt man komplett verschont.

Schick ist Card Dungeon ja. Es haut genau in die Kerbe der Klassiker-Tabletops wie HeroQuest & Co. In ein Verließ gehen, Monster entdecken und totschlagen um Schätze zu finden. Die Brettspiel-Optik wurde gut adaptiert, die Monster und Aktionskarten sind vielfältig, auch die Steuerung ist gut. Die zufällig erschaffenen Dungeons sorgen für Abwechslung, doch die träge Laufweise des namenslosen Helden und der hohe Schwierigkeitsgrad lassen schon bald die Lichter im Keller ausgehen. Schade. Daher nur eine Empfehlung für Spieler, die frustresistent sind und sich gerne in aller Ruhe durch Dungeons bewegen, statt bei schneller Hack&Slay Action die Übersicht zu verlieren.

[appbox appstore 663601812]
+ liebevolle Brettspiel-Umgebung
+ viele 2D-Gegner
+ viele Karten und PowerUps
+ zufällig generierte Level
+ kleine festgelegte Story
+ versteckte Fallen
+ kein Zeitdruck
+ gute Offline-Hilfe
+ keine InAppKäufe
+ toller Soundtrack
+ Video-Recording-Feature
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– englisch
– arschschwer
– langatmig (nur 1 Feld Bewegung)
– kein iCloud Support

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