Das Entwickler Jared Bailey aka  NoCanWin auf niedliche Retrospiele steht, dürfte Freunden des Genres spätestens seit seinem Rennspiel Cubed Racer Redline oder Infinite Surf bewusst sein. Auch mit seinem neuen Cubed Snowboarding bleibt er den Grundsätzen seiner bisherigen Werke treu, wendet sich aber nun einem abgefahrenem Wintersport zu, bei dem kein Knöchel auf dem anderen bleibt…

Mit dem kleinen blauen Pixel-Snowboard bestreitet man insgesamt 10 Abfahrten, die sich in Schwierigkeit und Länge steigern. Während die erste Strecke stets der Idiotenhügel mit einer seichten Rutsche ist, geht es bald deutlich fordernder zu: Die Abfahrten haben starke Abgründe, Sprungschanzen, Hindernisse wie Bäume oder Steine oder Schneemänner (die man umfahren darf). Schafft man die erste Strecke noch in rund einer Minute, hat man mit den schwarzen Strecken schon an die 3 Minuten zu fahren…

Die größte Herausforderung für mich bei dem kleinen Geschicklichkeitsspiel waren die Kurven und die Flips. Um eine Kurve zu meistern muss man nämlich das Kurvensymbol einsammeln – sprich es auf der richtigen von drei Spuren anfahren. Was bei hohen Geschwindigkeiten gar nicht so einfach ist. Bietet sich die Möglichkeit eines Sprungs und man hebt ab, kann man mit einem Flip die Punkte multiplizieren. Vorausgesetzt man bringt die Drehung zu Ende, bevor man mit dem Kopf auf den Boden schellt.

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Der Schwierigkeitsgrad lässt sich mit dem Snowboard einstellen. Es gibt zwar nur das Eine, allerdings lässt sich vor jedem Rennen einstellen, wie stark man in einer Kurve abbremst (das bringt Zeit zum Durchschnaufen) und wie schnell man sich bei einem Flip dreht. Schnelle Drehungen bringen mehr Flips in der verfügbaren Zeit und somit auch mehr Punkte, lassen sich aber schwerer kontrollieren. Eine schöne Idee, dies dem Spieler selbst zu überlassen…

Nach dem Release bin ich regelmäßig an der Steuerung verzweifelt und habe Jared angeschrieben, was wohl auch viele andere getan haben. Nun gibt es endlich ein Update und Cubed Snowboarding ist endlich spielbar. Mann kann nun nicht mehr über den Rand der Strecke hinausfahren (außer in der Kurve), die Bahn wechselt man nun mit zwei festen Buttons – einmal für die obere und untere Bahn. Dazu gibt es am unteren Bildschirmrand noch zwei Buttons für einen Vorwärts- und Rückwärtsflip. Vier Buttons um ins Tal zu kommen, klingt leicht, spielt sich anspruchsvoll.

Leider ist das Spiel grafisch als auch von der Klangkulisse her ziemliche Magerkost, nicht einmal einen Soundtrack wurde dem kleinen Arcadespiel spendiert. Auch die Strecken und deren Gestaltung sind minimalistisch ausgefallen, auf einen Hintergrund oder Effekte wie Schnee muss man verzichten. Alles Dinge, die es bei den Vorgängern des Entwicklers gab, komisch. Bei der teilweise hohen Geschwindigkeit hat man aber ehrlich gesagt auch keine Gelegenheit dazu, das Auge in die Umgebung schweifen zu lassen. Im Gegenzug läuft es dafür auf älteren Geräten sehr gut – wo Schatten ist, ist eben auch Licht…

Freunde gepflegter Retrospiele mit kurzweiligem Highscore-Charakter können bei Cubed Snowboarding zuschlagen, insofern sie über gute Reflexe verfügen. Auch wenn die Strecken immer neu generiert werden, bekommt das Snowboard-Spiel bei längeren Spielsessions schnell Pappschnee unter das Brett. Es eignet sich aber ideal um mal schnell ein paar Minuten unterhaltsam zu überbrücken – auch ohne Musik. Und für den kleinen Preis lohnt der Download nach dem letzten Update nun endlich.

[app 818764539]
+ zufällig generierte Strecken
+ Sprünge/Stunts
+ Arcade-Action
+ Highscore
+ einstellbares Board
+ keine InAppKäufe
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– englisch
– kein Soundtrack