Manchmal sitzt man abends in seinem Bett und stöbert noch ein wenig im App Store herum. So wurde ich vor knapp einem Jahr auf Black Metal Man aufmerksam, ein Endless Runner mit einem Black Metaller in der Hölle. Sah lustig aus, hatte einen famosen Soundtrack, aber spielerisch war es alles andere als gut. Kurz darauf erschien Die for Metal, ein Super Meat Boy Klon mit einem Viking Metaller in der Hauptrolle. Das Spiel hatte tolle Ideen, witzige Grafiken, aber eine etwas hakelige Steuerung. Hinter diesen Spielen steckt das Ein-Mann-Projekt SinSquid Games des Norwegers Knut Erik Overjord. Dieser ist nicht nur leidenschaftlicher Metaller und Musiker, sondern möchte mit SinSquid Games seine Liebe zum Metal in Videospielform gießen.

Die for Metal again 3

Ein Blutbad in Ehren kann niemand verwehren

Im neuen Die For Metal Again geht es um den Metalfan Rob Grinderface, der beim Hören des neuen Gory Wardeath Album spontan explodiert. Leider gibt es in der Hölle keinen Platz mehr für ihn. So kämpft er sich nun stilecht mit einer Axt bewaffnet durch die Vorhölle um sich seinen Platz zu verdienen. Very true!

Auch der zweite Teil der Reihe ist ein Super Meat Boy Klon. Das heißt, dass die Level vollgespickt mit Fallen wie Kreissägen, rotierende Schwerter, Feuerbälle und vielen Stacheln sind. Berührt man die Fallen, ist man sofort tot und fängt von vorn an. Unterteilt wird das Spiel in drei Abschnitte mit je 15 Level – der Umfang ist also vergleichsweise gering. Dafür sind die Level recht abwechslungsreich, so gibt es auch Level mit Autoscrolling oder Unterwasser-Level – in diesem Fall schwimmt der Protagonist stilecht im Blut.

Das große Aushängeschild des Spiels ist defintiv der Soundtrack. Wie eingangs schon erwähnt, ist Herr Overjord selbst Musiker – seine Metalriffs sind ziemlich fett und geben dem Spiel die nötige Würze. Als Verstärkung hat er sich die US-Band Novembers Doom und das Death Metal Sideproject des Novembers Doom Sängers These Are They ins Boot geholt. Diese beiden Bands sind mit je drei Stücken im Spiel zu hören. Je weiter man im Spiel kommt, desto mehr Stücke kann man sich auch im Menü anhören.

Das Grafikdesign orientiert sich an typischen Coverdesigns des Genres: Höllenschlunde, Kriegsgebiete und andere unwirtliche Gegenden besucht der Spieler im Laufe des Spiels. Als Gegner müssen nicht nur Zombies, sondern auch Nonnen und Polizisten herhalten. Natürlich spritzt auch ziemlich viel Blut, wenn man diese mit der Axt niederschneltzelt. Ich wundere mich ja schon, wie das Spiel durch Apples Review-Abteilung gelangen konnte. Immerhin ist die Tatsache, dass man Nonnen mit einer Axt niedermetzelt nicht gerade die christlichste Variante ein Spiel zu designen.

Die for Metal again lässt sich an dieser Stelle sehr schwer für alle Spieler bewerten. Wenn ihr in der Metal-Szene verwurzelt seid, werdet ihr damit viel Spaß haben. Oder Ihr könnt mit Metal überhaupt nichts anfangen, dann wird Euch sicherlich nicht nur die Musik nerven, sondern auch viele kleine Anspielungen auf Metal-Klischees an euch unverstanden vorbeigehen. Mir gefällt das Spiel außerordentlich gut, auch wenn das Spiel noch mehr Level verkraften könnte – so war ich innerhalb einer Stunde durch. Aber diese Stunde war wirklich evil: Saustarke Musik, gute Steuerung und viel Abwechslung. Das Spiel hat das Prädikat True Metal definitiv verdient! Man darf darauf gespannt sein, was Sinsquid Games in Zukunft veröffentlichen wird.

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+ starker Metal-Soundtrack
+ Hommage an die Metal-Kultur
+ guter Super Meat Boy Klon
+ leichte Steuerung
+ Keine InAppKäufe
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– zu wenig Umfang