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Review: Disco Zoo – Männer die auf Pixel starren!

Als neuer Zoodirektor von NimbleBits Disco Zoo sieht die Startbilanz mit exakt null Tieren etwas betrüblich aus.  Also kaufe ich schnell vom letzten Geld einen Heißluftballon und fliege zu den Wiesen der Umgebung, wo ich Schafe, Kühe, Pferde oder Schweine einfange rette, die ich danach gegen Geld meinen Besuchern artgerecht im Gehege präsentiere. Schöne neue Pixelwelt.

Um an neue Tiere zu gelangen spielt man ein Minispiel: Auf einem Gelände von 5×5 Feldern darf man mit 10 Versuchen je ein Feld untersuchen, ob sich ein Tier darunter befindet. Jedes Tier hat eine eigene Form und verschiedene Anzahl von Feldern, beispielsweise muss man für ein Schwein vier bestimmte Felder aufdecken. Hier hat man bei dem Windows-Urgestein Minesweeper abgeschaut.

Für ein paar Bux, der sehr seltenen zweiten Spielwährung, darf man für eine bestimmte Zeit in den namensgebenden Disco-Modus schalten. Hier fangen alle Tiere und Besucher spontan an zu tanzen – was in dieser Zeit doppelte Einnahmen bringt und natürlich kann auch niemand schlafen.

Doch das Spiel ist unter seiner zuckersüßen Pixelhülle knallharte Freemium-Kost der schlimmsten Sorte: Es füttert den Spieler an, gibt Aussicht auf ein seltenes Tier (dass man bereits zur Hälfte entdeckt hat) und dann sind die Spielzüge alle – zurück in den Zoo oder doch die seltenen Bux einsetzen? Oder gar nervige 15 Sekunden Werbetrailer anschauen? Ich habe mich selbst bei Letzterem erwischt, um ein seltenes Regenbogen-Einhorn zu bekommen. NimbleBit haben es echt perfektioniert, den Spieler an den Bildschirm zu fesseln.

Doch dafür hat das Spiel noch mehr Mechaniken auf Lager: Die Tiere schlafen nämlichen nach einer bestimmten Zeit, wodurch sie kein Geld mehr verdienen. Wenn es nach dem Spiel geht, muss man nach kurzer Zeit immer wieder vorbeizuschauen um die Tiere zu wecken. Bleibt man längere Zeit an einem Gehege und beobachtet die Tiere, honoriert das Spiel dies mit Geldspenden der Besucher, die man einsammeln muss. So ertappt man sich, wie man geschlagene fünf Minuten damit zubringt, hasenartige Pixelhaufen zu beobachten und auf virtuelles Geld zu hoffen. Wazzefak!

Grafisch gesehen hätte das Spiel auch schon vor 20 Jahren erscheinen können – die grobgepixelten Tiere und Besucher hopsen wild und unbeholfen durch die Kante, schaffen es aber trotzdem mit der Kombi aus niedlichen Geräuschen Sympathie zu wecken. Wenn man auf Pixelart steht. Soundtrack ist ein entspannter Gitarrensong, der Discomodus wird natürlich von einem passenden Song unterstützt. Vorbildlich wurde wieder einmal die iCloud-Integrierung umgesetzt, auch unterwegs hat man so immer seinen aktuellen Spielstand dabei.

NimbleBit haben es bei Disco Zoo so perfekt geschafft das alte Minesweeper-Prinzip mit der menschlichen Sammelwut zu kombinieren, dass ich mit dem kleinen Pixelgame richtig Freude hatte. Und noch habe. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Für Erfolge muss man ordentlich bezahlen – sei es mit kostbarer Zeit oder echtem Geld. Für Kinder ist das Spiel mit seinem ausgesprochenem Suchtpotential damit eindeutig die falsche Wahl – Hände weg für jüngere Spieler_innen! Wenn man über den Tag verteilt immer mal wieder ins Spiel schaut, kann man es sich ruhig mal herunterladen – wenn es doch nur bei einem ‚kurzen Nachschauen‘ bliebe. Vorsicht, Suchtgefahr! Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt…

[app 794524208]
+ Pixelgrafik
+ Mischung aus Glück/Strategie
+ niedliche Tiere
+ Münzen sammeln!
+ leichte Steuerung
+ schöner Soundtrack
+ iCloud Savegames
+ GameCenter Vergleich
+ Universal-App
– Werbung
– benötigt ständiges Nachschauen
– englisch
– Suchtpotential
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