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Review: Dream Quest – Turbohässlich trifft hochmotivierend

Ganz ehrlich: Als ich ich Dream Quest das erste mal angespielt habe, habe ich es nach einer Minute wieder gelöscht. Was soll dieser hässliche Mist, wollt ihr mich verarschen? Doch weiterhin waren einschlägige Blogs und viele Spieler voll des Lobes für das kleine Spiel… Wazzefak?! Also habe ich es mir noch einmal installiert und etwas länger angespielt.

Worum gehts? Bei Dream Quest rennt man ohne große Story auf der Suche nach Schätzen durch düstere Dungeons und bestreitet dort gegen fantastische Gegner Kämpfe mit Karten. Im Hauptteil deckt man zufällig generierte Landkarten auf, wo man neben vielen Gegnern auch Medipacks, eine Schmiede, Shops, heilende Oasen, kleine Nebenquests und viele Orte mehr findet. Stück für Stück entdeckt man so die Karte, um den Eingang zum nächsten Dungeon zu finden – stets bewacht von einem schwierigen Endgegner.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil sind die Kämpfe, die man mit Karten rundenbasiert mit den fantasiereichen Gegner austrägt. Die Karten sind recht unterschiedlich und teilen sich in die Bereiche Verteidigung und Angriff, mit denen man taktisch spielen muss. Dazu lernt man noch einige PowerUps und Zaubersprüche, die man ebenfalls gezielt und mit dem richtigen Timing in den Kämpfen einsetzen sollte.

Auch wenn man im Endeffekt um einen Highscore spielt, gibt es bleibende Werte, mit denen das nächste Spiel wieder etwas einfacher wird und man weiter kommt. Im Laufe des Spiels schaltet man so alle 9 Charaktere wie den Dieb, die Kämpferin, den Zauberer sowie viele spezielle Talente und Kampfkarten frei. Das gehört zu den bleibenden Werten, die auch nach dem Tod erhalten sind.

Und genau das macht den Reiz des Spiels aus. Zu Beginn dauert ein Durchlauf nur rund 10 Minuten, doch je öfter man spielt, desto weiter kommt man und desto mehr Karten und Talente sammelt man. Durch die zufällig generierten Spielwelten und Ereignisse bleibt jeder Versuch einzigartig und man selbst motiviert. Nebenbei levelt man seinen Charakter auf – mit jedem Aufstieg darf man sich neue Fähigkeiten oder Kampfkarten aussuchen.

Wie Anfangs schon vage angedeutet, ist Dream Quest das hässlichste Spiel auf meinem iGerät. Es sieht aus, als hätte es eine Gruppe Vierjähriger in der Ergotherapie gezeichnet, als hätte mein Opa bei Google schmissige Clipart-Grafiken herausgesucht, als hätte ein Fussmaler gerade eine neue Technik ausprobiert. Doch komischerweise schaut man genau diesen Aspekt mit der Zeit weg. Man merkt es irgendwann nicht mehr, man stört sich nicht mehr daran. Dennoch hoffe ich irgendwann auf ein umfassendes Grafik-Remake! Der Sound dagegen ist recht gut, hier der Entwickler ein glücklicheres Händchen bei der Auswahl gehabt.

Warum ich überhaupt ein Review über Dream Quest schreibe, liegt am großen Kontrast zwischen dem guten Gameplay und der furchtbaren Grafik. Vielleicht kann ich ja ein paar unter euch überzeugen, das Spiel nicht nur nach den Screenshots im AppStore zu beurteilen. Hier bekommt man ein unterhaltsames und motivierendes Strategie- und Kartenspiel mit einer schönen Portion Zufall, das lange Spielsessions ermöglicht. Abgesehen von der Grafik und vieler Mängel schlummert im Gameplay eine durchdachte und richtig gute Mischung, die erstaunlich viel Spaß macht. Wer keinen Wert auf Optik legt, darf hier zuschlagen.

[appbox appstore 870227884]
+ zufällig generierte Level
+ komplexes Gameplay
+ schöne Gameplay-Mischung
+ viele Charaktere
+ viele Kampf-Karten
+ bleibende Werte
+ keine InAppKäufe
+ iCloud Savegames
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App
– grauenhafte Optik
– englisch
– auf iPhone 5 noch kein Widescreen-Support
– kleine Schrift / Buttons

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