Ich stehe auf den Mauern meiner Burg und schaue in die dunkle Nacht. Da kommen sie. Sie wollen unsere Burg stürmen und plündern.

Doch wir sind Dungeon Defense (von GameCoaster) und machen unserem Namen alle Ehre. Gegen unser gut aufgestelltes Fünfer-Team haben die feindlichen Horden aber keine Chance…

Und das soll Spaß machen?

Startet man das Spiel das erste Mal, scheint es ziemlich einfältig: Man steht allein auf einer Burgmauer und verteidigt das Pixel-Schloss gegen Angreifer. Genauer gesagt: Unser Spielcharakter schießt automatisch. Erstes Level gewonnen ohne etwas zu machen. Läuft. Und das soll Spaß machen?

Dungeon Defenders

Für große Gegner kann man seinen Angriff bündeln.

Mit der Zeit bekommt man aber wichtige Details mit. Die Verteidiger schießen zwar automatisch, man kann aber mit dem Finger deren Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Ziel lenken. Das wird später interessant, wenn man fünf Verteidiger befehligt und ein großer Endgegner kommt. Der Sog, den Dungeon Defense entwickelt, basiert aber aus kurzen Levels und dem Loot, mit dem man praktisch überschüttet wird.

Nach einem Level bekommt man einen ganzen Haufen Waffen, den man an seine Verteidiger verteilt. Und Gold – natürlich. Dafür stellt man neue Verteidiger ein, herrlich verrückt von einem Skelett über einen Ork, eine Schlange bis hin zum Gevatter Tod selbst. Auch generelle Upgrades für die ganze Mannschaft dürfen nicht fehlen. Dann baut man noch die eigene Feste auf und fertig. Ab ins nächste Level.

Die Pforten der Pixel-Hölle liegen hinter den Loot-Bergen

Dungeon Defenders

An das überladene Interface muss man sich erst gewöhnen.

Dungeon Defense kann eins gut: Es zieht trotz simplen Gameplays schnell in seinen Bann. Was es nicht kann, ist ein übersichtliches Interface zu bauen. Immerhin ganz gut deutsch lokalisiert, scheinen hier überbordende Menüs systematisch für das Spiel zu sein.

Wie das Gameplay so auch die Menüs. Der Spieler wird mit tausend Optionen und Upgrades zugeballert. Doch mit der Zeit gewöhnt man sich dran und schaut auf Wesentliches. InAppKäufe gibt es zwar irgendwo in der Menü-Hölle, aber sie sind absolut nicht nötig.

Das Artwork ist im Rahmen der pixeligen Möglichkeiten des 90er Jahre Stiles schick, auch die Soundkulisse ist zweckdienlich. Die Steuerung ist quasi nicht notwendig und im Falle eines Falles mit einem Finger zu erledigen. Mir ist diese Möglichkeit aber deutlich lieber als mir die Finger sinnlos wund zu tippen, wie bei den derzeit beliebten Clicker-Games.

Dungeon Defense: The Invasion of Heroes ist trotz den einfachen Gameplays ein erstaunlich süchtig machendes Spiel. Bei der Balance aus immer stärkerer Angreifern (mehr und stärkere Angreifer) und immer stärkerer Verteidigung (mehr Waffen, mehr Verteidiger, bessere Festung) macht das Spiel alles richtig und schaukelt sich immer wieder hoch. Auch wenn es größtenteils automatisch abläuft, kann man eingreifen und in den Pausen seine Verteidiger taktisch klug aufstellen. Ein kleine Indie-Perle, die euch lange beschäftigen wird.

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