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Review: Dust An Elysian Tail – Wundervolles Hack-Slay Rollenspiel voller Epik und Suchtgefahr

Völlig ohne Vorwarnung hat mich das neue Dust: An Elysian Tail von Dead Dodrill / Humble Hearts erwischt, dass ich bis dato nicht kannte… Die ersten Screenshots sahen ganz nett aus, auch der Trailer versprach Gutes und es wurde sogar vor einiger Zeit schon von Microsoft für die XBOX herausgebracht – kann also nicht so schlecht sein.

Doch ein erstes Anspielen brachte das Spiel erst so richtig für mich zur Geltung und hat mich gleich mal zwei Stunden am Stück hineingezogen. Wirklich richtig gut! Wenn ihr das Ergebnis dieses Reviews schnell braucht, springt zum Fazit. Ansonsten gibt es jetzt noch ein paar Details für die Leute, die gern lesen…

Begleiterin Fidget ist wunderbar synchronisiert

Kurz etwas zur Story: Unser Held Dust wacht auf einer Waldlichtung auf, ohne sich an irgendetwas zu erinnern. Klassischer Einstieg. Geweckt wurde er von einem magischen Schwert namens Arah und dessen Hüterin Fidget – einem fliegenden Wesen, dass an einen Fuchs erinnert. Nun muss man zum Einen erst einmal herausfinden, wer man ist, wo man herkommt und warum man auf einmal ein magisches Schwert in der Hand führt. Und zum Zweiten befindet man sich auf einer epischen und alles entscheidenden Mission, auf der man als letzte Hoffnung das Land Elysium retten muss. Der Stoff, aus dem Klassiker gemacht werden… Laut HowLongToBeat seid ihr mindestens 10 Stunden beschäftigt, in der Regel deutlich länger!

Vom Levelaufbau lehnt sich das Spiel mit seinen 2D Plattformen an die Metroidvania-Idee an, denn hier hat man viele verzweigte Abschnitte, die man beliebig besuchen kann – manche natürlich wieder nur, wenn man die passende „Eintrittskarte“ hat. Auch die Missionen sind oft optional und können frei angegangen werden, eine Übersicht im Inventar und eine Karte hilft hier weiter.

Actionreiche Kämpfe dank Kombos und schicker Grafik

Die Kämpfe erinnern an klassische Hack&Slay Spiele, wofür man die vier virtuellen Buttons nutzt. Neben einfachen Schlägen, lernt man mit der Zeit immer mehr Kombos, mit denen man ganze Gegnerhorden vernichten kann. Das wird dazu in der eh schon bunten und handgezeichneten Spielwelt noch effektvoll umgesetzt! Auch Fidget, die Schwert-Wächterin, kann mit einer Taste eingesetzt werden und agiert sozusagen als Zusatzwaffe. Eine schöne Idee: Statt wild auf alle Tasten zu hämmern, bis sämtliche Gegner umgefallen sind, darf Dust es nicht übertreiben. Löst man eine Sonderaktion aus, darf man sie nur für eine bestimmte Zeit anwenden, ansonsten geht es ihm an die Substanz und man schadet sich selbst…

Ebenfalls nett: Man kann am Anfang fast nix. Im Laufe des Spiels erwirbt man neue Kombos in Kämpfen, aber auch ein Doppelsprung oder das Klettern an Ranken muss man erst erlernen – womit man wieder Zugang zu neuen Arealen hat. Man findet und bekommt auch hin und wieder Baupläne von Gegenständen, die man dann bei einem Schmied mit den nötigen Materialien bauen lassen kann – The Witcher lässt grüßen.

Unter der Haube werkelt ein solides Rollenspiel

Im Inventar findet man neben dem Inhalt seines Rucksacks auch noch das Charakter-Menü, in dem man Dust neue Kleidung und stärkende Accessoires wie Rüstung oder magische Ringe anlegen kann, die man unterwegs von Gegnern erbeutet, in Schatztruhen findet oder bei Händlern kauft. Aber auch ein Hochleveln des eigenen Charakters mit den erkämpften Erfahrungspunkten ist für verschiedene Bereichen wie Gesundheit, Angriff oder Verteidigung möglich. Wie in jedem Rollenspiel darf auch ein Händler nicht fehlen, bei dem man sich nicht nur mit neuen Sachen eindeckt, sondern ihm auch unnütz eingesammelten Tand wieder verkauft…

Noch etwas zum Thema Schwierigkeitsgrad: Hier ist wirklich für jeden etwas dabei. Wer eher Wert auf Story und Vorankommen legt, kann das Kämpfen, das Aufleveln oder das Heilen (einzeln) automatisch einstellen und das Spiel so eher wie ein Jump&Run Rollenspiel zocken. Wer es lieber fordernd und taktisch mag, macht alles allein und lässt die Gegner in den Kämpfen mit bestimmten Kombos im Erdboden versinken oder levelt bewusst auf. Dazu kommen noch vier jederzeit einstellbare Schwierigkeitsgrade. Wenn man einmal doch stirbt, kann man entweder am letzten Savepoint starten oder man kauft passende Zauberhilfsmittel beim Händler.

Die iOS Portierung ist prinzipiell* richtig gut! Das Spiel läuft butterweich über den Bildschirm, es lässt sich präzise steuern, die Menüs wurden gut angepasst und auch die virtuellen Buttons kann man sich frei platzieren und in der Größe ändern. Der Sound ist erstklassig und vor allem die Synchronisation der Charaktere richtig gut gelungen! Wer auf Zahlen steht: Es sind an die 40 Synchronsprecher beteiligt und es beinhaltet an die zwei Stunden Soundtrack! *Nur prinzipiell, weil die Grafik durch die Portierung leider etwas verschwommen aussieht (daran gewöhnt man sich aber und es hat damit sogar den Charme eines Disney Zeichentrick-Films) und es derzeit noch Probleme mit den deutschen Texten gibt. Ein Update dazu ist wohl schon bei Apple eingereicht, daher rechne ich das hier in der Wertung nicht mit negativ mit an.

Dust: An Elysian Tale ist ein grandioses Hack&Slay mit Rollenspiel-Elementen und einem wunderschönen 2D Artwork. Vor allem die märchenhafte Story und die Erzählweise mit den gut eingesprochenen und animierten Charakteren zieht schnell ins Spiel hinein und begeistert auch über längere Zeit. Auch die iOS Portierung geht in Ordnung: Zwar muss man auf scharfe Grafik verzichten, dafür läuft es butterweich und die Touch-Steuerung ist präzise plus ein perfekt einstellbarer Schwierigkeitsgrad. Für iOS Verhältnisse geht es kaum besser und in diesem Genre findet man derzeit nichts Schöneres. Unterm Strich ein lohnenswertes Hack&Slay Spiel mit einer gut erzählten Story und riesigen Spielumfang von mehr als 10 Stunden, dass man sich unbesorgt zulegen kann!

[appbox appstore 1020962158]
+ grandioses 2D Artwork
+ läuft flüssig
+ coole Charaktere
+ großer Spielumfang
+ schöne Story mit MultiChoice
+ umfangreiche Rollenspiel-Elemente
+ verschiedene Skills kombinierbar
+ viele Kampf-Kombos
+ gut einstellbarer Schwierigkeitsgrad
+ präzise Touch-Steuerung, anpassbar
+ gutes Interface
+ toller Soundtrack
+ gute Synchronsprecher
+ keine InAppKäufe
+ iCloud Savegames
+ kurze Ladezeiten
+ wenig Speicherbedarf (700MB)
+ deutsch
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App
– Grafik durch Port verwaschen
– kein iOS Controller Support

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