Lust auf ein stimmungsvolles und actionreiches Abenteuer im Warhammer 40k Universum, bei dem die Story nicht zu kurz kommt? Dazu noch Rätsel, Geschicklichkeits-Einlagen sowie die Möglichkeit Gegner still und leise auszuschalten? All das gibt es bei (nun auch im deutschen AppStore erschienenen) Eisenhorn: Xenos. Doch vorab eine kleine Warnung: Für Warhammer-Neulinge könnte der Einstieg etwas schwierig werden…

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Zwischen den Missionen: Gespräche mit der Raumschiffbesatzung

Die britischen Entwickler von Pixel Hero Games schicken den Spieler in der Rolle des namensgebenden Inquisitors Gregor Eisenhorn auf den Planeten Hubris, wo man Zeuge eines grausamen Massenmordes wird, verübt von einem Kriminellen namens Eyclone. Nachdem man den Täter zur Strecke gebracht hat, beginnt die etwa 12 Stunden umfassende Suche nach den eigentlichen Drahtziehern hinter diesem Verbrechen.

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Schick! Aber nicht alle Spielabschnitte sind so detailliert…

Für eingefleischte Fans des Warhammer 40.000 Universums von Games Workshop ist die Geschichte um Eisenhorn sicherlich ein alter Hut. Spieler, die bis jetzt keinen Kontakt zu dieser Marke hatten, könnten es hier aber etwas schwer haben. Um der Story mühelos zu folgen, werden vom Spiel nämlich gewisse Grundkenntnisse zur Warhammer-Serie vorausgesetzt. Man wird quasi in die Welt hineingeworfen und dabei mit einer Menge Namen und spezifischen Fachbegriffen konfrontiert, die das Spiel nicht näher erläutert. Auch die Hintergründe der agierenden Charaktere werden nur grob angerissen. Eisenhorn: Xenos richtet sich mit seiner Story zu Beginn in erster Linie an Kenner von Warhammer 40k – immerhin aber komplett auf deutsch.

Düstere Ermittlungsarbeit

In Sachen Spielmechanik lässt sich Eisenhorn: Xenos am ehesten mit der düsteren Batman Arkahm Reihe vergleichen.

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In Mini-Games knackt man Schlösser

Während der Investigation nach den Hintergründen für den Massenmord auf Hubris knackt man Schlösser, bahnt sich seinen Weg durch Sicherheitssysteme und beeinflusst Wachen mit mentalen Fähigkeiten, um sich dann von hinten anzuschleichen. An manchen Stellen (vor allem im letzten Drittel des Spiels) kommt man aber nicht um eine direkte Konfrontation mit dem Gegner herum. Im Kampf fügt man die Fähigkeiten von Eisenhorn zu Kombos zusammen und aktiviert in Zeitlupe besonders effektive Angriffe. Gerade beim Kampfsystem musste ich an besagte Batman-Spiele denken. Die Touch-Steuerung geht überraschend gut und dynamisch von der Hand und wer mag kann auch zum MFi Controller greifen.

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Nach erfolgreichen Kombos gibts brutale Finishing-Moves

Gelegentlich wird man von zwei wählbaren Gefährten begleitet, wovon einer direkt in den Kampf eingreift und der Zweite eine passive Unterstützung darstellt. Durch ihn erhält man entweder verbesserte Hacking-, Kampf,- oder Mental-Fähigkeiten. Zusätzlich lassen sich mit gesammelten Credits neue Waffen freischalten. InAppKäufe gibt es keine.

Optisch ein (dunkler) Leckerbissen

Optisch sticht Eisenhorn: Xenos unter iOS-Spielen mit einer detaillierten, auf der Unreal-Engine basierenden 3D Grafik hervor und läuft mit einer stabilen Framerate. Das Spiel überprüft dabei das verwendete Gerät und passt die Grafik entsprechend der vorhanden Rechenleistung an. So sind zum Beispiel die Texturen und die Kantenglättung auf dem iPad Air 2 ein wenig knackiger als auf dem Vorgängermodell.

Auf Erkundungstour in fremden Welten

Auf Erkundungstour in fremden Welten

Nur an Stellen, an denen vermutlich Überblendeffekte zum Einsatz kommen sollten, bilden sich teilweise hässliche Treppen und das gesamte Spiel ist besonders in den Zwischensequenzen etwas zu dunkel geraten. Hier hilft der Helligkeitsregler in den Optionen… Des Weiteren muss man bei der zensierten deutschen Version des Spiels in Kauf nehmen, dass das Blut zwar weiterhin in großen Mengen, aber nun grün entgegenspritzt. Körperteile werden aber trotzdem abgetrennt…

Der Schwierigkeitsgrad von Eisenhorn: Xenos ist auch auf der höchsten der drei Stufen fair. Großzügig gesetzte Auto-Speicherpunkte verhindern Frustmomente. Besonders hervorheben möchte ich die sehr gut gelungene englische Vertonung. Besonders Mark Strong, der dem Protagonisten Gregor Eisenhorn seine Stimme leiht, kann überzeugen. (natürlich sind deutsche Untertitel vorhanden)

Als Warhammer-Laie ist mir der Einstieg in Eisenhorn: Xenos etwas schwer gefallen. Außerdem empfand ich einige Abschnitte in der zweiten Spielhälfte etwas langatmig und eintönig. Trotzdem möchte ich Eisenhorn: Xenos weiterempfehlen – denn die umfangreiche Geschichte ist packend, die einzelnen Gameplay-Elemente und die Dialoge sowie deren Vertonung sind unterhaltsam und motivierend. Dazu kommt noch wirklich schicke Grafik und eine Atmosphäre, die dieses düstere und martialische Universum hervorragend untermalt. Mit dem aktuellen Patch haben Pixel Hero Games auch noch die störenden Bugs des Spiels behoben und ich kann besten Gewissens volle Punktzahl geben. Ein Pflichtkauf für Fans von 3rd-Person Actionspielen und Warhammer 40k sowieso.

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