Uppercut Games kochen Ihren erfolgreichen Deckungsshooter mit EPOCH 2 noch einmal auf – da stellt sich nur die Frage, ob es so aufgewärmt noch einmal genau so gut schmeckt wie beim ersten Ma(h)l?!

Der zweite Teil knüpft nahtlos an und erzählt die Geschichte des Roboters Epoch weiter, der immer noch auf der Suche nach Prinzessin Amelia ist. Gleich zu Beginn geratet ihr so wieder zwischen die Fronten der befeindeten Roboter von Apletekk und Omegatroniks. Auf der Flucht findet ihr ein verlassenes Kryo-Labor, wo ihr nicht nur die eingefrorene Prinzessin findet, sondern auch noch praktische Bodymods, mit denen ihr euch verbessern könnt. Im Laufe der Geschichte bekommt ihr Kontakt zur eingefrorenen Prinzessin über eine Schnittstelle – die Aufgabe ist es nun, sie wieder richtig aufzutauen. Und dafür sucht ihr Energie-Kerne…

Das Gameplay gleicht dem Vorgänger: Die Story ist in mehrere Kapitel geteilt, die Level laufen wieder automatisch ab – Bewegungsspielraum hat man nicht, abgesehen von den drei oder vier Deckungspositionen, zwischen denen man mit einfachen Wisch-Gesten wechselt. Hat man an einer Passage alle Gegner erwischt, springt Epoch zur nächsten Stelle in der Geschichte. Die einzelnen Level haben glücklicherweise Savepoints, verschiedene Schwierigkeitsgrade gibt es leider nicht.

Doch schon ab Level 4 ist Schluß mit lustig… Jede der 16 langen Spielwelten wird mit voller Gesundheit begonnen – startet man allerdings innerhalb eines Levels an einem Savepoint, wird auch die abgespeicherte Gesundheit wieder hergestellt – hat man es gerade so an einen Savepoint geschafft, wird (oder muss) man immer wieder mit der geringen Lebensenergie von dort anfangen. Das nervt gewaltig, denn so macht es die Savepoints überflüssig und den Neustart des kompletten Levels notwendig! Ebenfalls ärgerlich: Hat man sich einmal mit einer Waffe verkauft, hat man Pech. Beim Wiederverkauf bekommt man nämlich weniger als für ein Android-Telefon nach einem Jahr, womit das Geld nicht für eine andere Waffe reicht. So bleibt man auf dem Fehlkauf sitzen, schade.

Unterm Strich ballert man pausenlos was die Waffen hergeben, dabei ändert sich eher die Kulisse als das Gameplay. Trotzdem fühlt sich EPOCH 2 durch die Story, die großen Endgegner und die wechselnden Schauplätze kurzweilig an. Neu sind ein paar nützliche Waffen, mit denen man mehreren Gegnern gleichzeitig zusetzen kann. Neuerdings darf man feindliche Roboter auch im Nahkampf klein machen, allerdings läuft auch hier nur eine kleine Animation ab. Richtige Zweikämpfe gibt es leider nicht, wären aber ein wünschenswertes Feature gewesen. Das Spiel beinhaltet InAppKäufe: Ihr könnt das recht knapp bemessene Spielgeld mit echtem Geld nachlegen oder einen dauerhaften Münz-Verdoppler erwerben.

Die postapokalyptischen Schauplätze sind im zweiten Teil noch schöner, noch abwechslungsreicher und zum ersten Mal kämpft man sich auch durch helle Abschnitte mit grandiosem Ausblick. Epoch bleibt Eyecandy. Dabei hat man auf Grund der Action leider viel zu wenig Zeit zum Betrachten der vielen Details. Auf dem neuen iPad läuft es butterweich, der Roboter reagiert ohne Verzögerung auf die einfachen Wischgesten. Für den Soundtrack wurde ein ganzes virtuelles Orchester bemüht und es kommt wirklich die benötigte Action-Stimmung auf, die in den Zwischensequenzen hin zur Bedrohlichkeit kippt. In den Optionen kann man leider Musik und Effekte nur komplett an- und ausstellen.

EPOCH 2 ist mehr Fortsetzung als eine Neuerfindung. Wer hier neue Ideen oder ein umgekrempeltes Gameplay erwartet, wird enttäuscht. Statt dessen ist der Deckungsshooter eine gute Weiterführung des ersten Teils, die mit sinnvollen Features wie den Upgrades, Nahkämpfen und neuen Waffen erweitert wurde. Schmeckt es nun aufgewärmt noch einmal gut? Ja, denn ein leckeres Rezept bleibt lecker – doch der Überraschungseffekt ist weg. Auch wer Epoch noch gar nicht kennt, bekommt einen guten Einstieg ins Spiel. Und wer den Vorgänger hat, darf nun die Story um den kleinen Roboter und die zu rettende Prinzessin weiterspielen. Da das Spielprinzip aber nicht mehr so innovativ und der Schwierigkeitsgrad durch ein vermurkstes Speichersystem sehr hoch ist, bekommen nur hartgesottene Spielernaturen eine Download-Empfehlung.

[app 660982355]
+ grandiose Grafik
+ leichte Steuerung
+ viele Waffen
+ riesige Endgegner
+ Roboter-Upgrades
+ epochaler Soundtrack
+ Savepoints
+ deutsch
+ GameCenter Anbindung
+ preiswerte Universal-App
– keine iCloud-Savegames
– gleichförmiges Geballer
– Savepoints speichern Lebensenergie mit
– keine Schwierigkeitsgrade