10 print "Ihr wacht des Nachts freudig erregt auf und merkt, dass ihr mal wieder von Programmzeilen geträumt habt?"
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Dann ist höchstwahrscheinlich die neue Human Resource Machine der Tomorrow Coperation genau das richtige Spiel für euch. Das die Entwickler bei ihren Spiel-Konzepten eher ungewöhnliche Pfade beschreiten, solltet ihr spätestens seit dem wundervollen Little Inferno oder World of Goo ahnen.

human resource machine review

Das würde ich nicht so unterschreiben…

Um was es geht? Zuerst gibt es etwas Story, die nebenbei durch das Spiel führt: Ihr fängt bei einer großen Firma in der Poststelle an, wo ihr eingehende Pakete sortiert. Dazu müsst ihr – je nach Vorgaben der Geschäftsführung – eine effektive Vorgehensweise überlegen. Ein Programm.

Zwar ist Human Resource Machine als Spiel verpackt und recht intuitiv aufbereitet, aber unterm Strich programmiert man hier. Und das wird ziemlich schnell haarig. Von den rund 40 Leveln bin ich (als vielleicht nicht ganz unbedarfter Technik-Nerd) bei Level 13 ohne Hilfe nicht weiter gekommen.

human resource machine review

Eigentlich spielt sich alles rechts auf dem Zettel ab…

Und Hilfe gibt es nicht wirklich im Spiel, sondern musste ich auf einer externen Seite suchen. Das hat dann aber nur wenig Lerneffekt – hier hätte ich mir deutlich mehr Hilfe vom Spiel selbst gewünscht, idealerweise stufenweise wie bei The Room. Wer also hier Programmieren lernen will, wird hier leider nicht an die Hand genommen…

Einer richtigen Programmiersprache bedient sich HRM übrigens nicht, sondern findet eigene Befehle wie ‚Jump‘ für einen Loop oder ‚Sub‘ für Subtrahieren. Das ist an sich logisch und funktionierte intuitiv, allerdings wurden mir persönlich die Aufgaben schnell zu schwer.

Das Interface ist gut zu bedienen, selbst auf dem kleinen Bildschirm eines iPhone. In der Quer-Ansicht, sieht man links sich selbst als Angestellten die Postfächer sortieren, rechts daneben gibt es die Anweisungen und eine Art Notizzettel, auf dem man sein Programm schreiben kann. Das erledigt man intuitiv, in dem aus einer Liste mit verfügbaren Befehle diese einfach auf den Notizzettel zieht. Codezeilen fügt HRM selbst ein. Dreht man das iGerät hochkant, dann wird der Code-Zettel im Vollbild eingeblendet.

Die Human Ressource Machine eignet sich also leider für Leute, die schon wirklich im abstrakten Denken sind oder schon einmal richtig programmiert haben oder – Spielern, denen Mathe in den späteren Schuljahren richtig Laune gemacht hat. Denn so schön wie es mit dem Artwork und den lustigen Texten der kleinen Story präsentiert wird, kommt hier nur Spaß auf, wenn ihr auch vorwärts kommt. Von daher ist auch eine Wertung schwer: Versteht man Materie und Anforderungen, wird man hier locker 5/5 Punkte geben – so schmissig wurde Programmieren selten präsentiert. Kommt man nicht mit, ärgert man sich über das ausgegebene Geld. Und sich selbst. Ein Kauf richtet sich also nach eurer eigenen Einschätzung, ob ihr der Herausforderung gewachsen sein könntet…

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