Ziemlich düster. Irgendwie gruselig ist es in meiner Zelle, in der ich aufwache. Wer bin ich? Wo bin ich? Warum bin ich hier? Egal! Nur raus hier aus diesem Irrenhaus! Irgendwie sind mir besondere übersinnliche Fähigkeiten inne, die mir dabei helfen. Doch nicht nur der Zellentrakt ist menschenleer, auch in der ganzen Anstalt findet sich keine Menschenseele – zumindest keine lebendige… Also, machen wir uns auf die Suche nach Erklärungen!

Das düstere Adventure In Fear I Trust von Chillingo / Black Wind Foundation trägt seinen Namen nicht ohne Grund. Schon im ersten Kapitel wird klar, dass hier russische Wissenschaftler viele Menschen als Versuchobjekte für ihre Forschungen operiert haben. Einige davon trifft man davon noch leblos an, einige erscheinen mit nur als Geist…

Unter der Haube gibt es gewohnte Kost für Adventure-Freunde. Man sammelt alle möglichen Gegenstände und Hinweise fürs Vorankommen in einem Notizbuch. Neben einfachen Schalterrätseln gibt es noch jede Menge Logik-Minispiele – insgesamt recht  ausgewogen, so dass man gut vorankommt, ohne unterfordert zu sein.

Dazu hat man noch die Möglichkeit in eine Art Geister-Ansicht umzuschalten. Diese zweite übernatürliche Ansicht ist zugleich eine fest integrierte Hilfe-Funktion: Hier sieht man nicht nur besondere Dinge im Raum, sondern auch Hinweis-Icons für einen wichtigen Gegenstand. So verpasst man nichts. Der Entwickler verzichtet dabei übrigens komplett auf InAppKäufe.

Man steuert den Spielcharakter in der Egoperspektive durch die geheime russische Einrichtung, wobei zwei Steuerungsarten zur Verfügung stehen. Ganz klassisch mit zwei virtuellen Pads für Bewegung und Sicht oder man bewegt sich mit einem Touch zur gewünschten Stelle durch die Räume. Leider versagt bei letzterer Möglichkeit die Wegsteuerung, so dass man hier häufig an Türen oder Gegenständen hängenbleibt und noch einmal selbst nachsteuern muss. Insgesamt bewegt sich der Charakter sehr langsam fort, alles wirkt träge.

Die Grafik ist dank Unreal Engine sehr ansehnlich, auch wenn sie etwas leistungshungrig ist und kleine Schönheitsfehler wie unschöne Kanten hat. Zum flüssigen Spielen wird deswegen mindestens ein iPhone 4S oder iPad 3 empfohlen – iPod touch werden gar nicht erst unterstützt. Dafür entfaltet sich aber auch eine morbide Spielwelt, die mit vielen herrlich heruntergekommenen Details aus den 80er Jahren aufwartet.

Doch besonders die Klangkulisse macht aus dem Spiel ein gruseliges Adventure, hier sollte man unbedingt Kopfhörer aufsetzen oder eine gute Anlage anschließen – nur so kann man richtig ins Spiel abtauchen! Und obwohl es keinen richtig durchgehenden Soundtrack gibt, machen die vielen Geräusche umso mehr Atmosphäre und verstärken die düsteren Bilder.

Auch wenn das Spiel komplett in Englisch ist, gibt es nicht allzu viel essentielle Informationen, die man auf den vielen Zetteln und Schreiben findet – hier kommt man auch mit einfachen Sprachkenntnisse ganz gut zurecht.

Am besten spielt man In Fear I Trust allein, in einem dunklen Raum und mit Kopfhörer auf den Ohren! Das düstere Adventure hat morbiden Charme, bleibt aber ’nur‘ gruselig. Die Rätsel sind meist recht einfach gestrickt und wurden häufig als Minispiele umgesetzt – trotzdem bleibt man dran, weil man hinter den Grund der Story kommen will. Die sich auf Dauer aber auch ganz schön zieht… Getrübt wird der positive Eindruck etwas durch eine träge Steuerung und einen riesigen Speicherhunger…

[app 767479102]
+ düstere Atmosphäre
+ mehrere Spielebenen
+ Logikrätsel als Minispiele
+ dichte Soundkulisse
+ Hilfe-Funktion
+ zwei Steuerungsarten
+ GameCenter Anbindung
+ keine InAppKäufe
+ Universal-App
– englisch
– keine iCloud Savegames
– Steuerung träge / dumm
– viel Speicherbedarf (2,4GB)