Das neue Spiel Island Delta (von Noodlecake/Mantisbite) ist ein Agenten-Thriller mit dem Charme der alten James-Bond-Klassiker – darunter ist es aber eher ein Schleichspiel im Stile von Space Marshals. Wie üblich gilt es einen fiesen Widersacher zu besiegen, in diesem Falle handelt es sich um Super-Schurke Dr. Gunderson. Klar, kennt ihr alle. Man ist abwechselnd unterwegs mit Agentin Zoe und Agent Baxter, die sich aber eigentlich spielerisch unterscheiden.
Die Story gibt erwartungsgemäß nicht viel her und hält eher die kurzen Level zusammen. Insgesamt ist man mit Zoe durch 30 Level in drei verschiedenen Umgebungen auf Island Delta unterwegs. Die Level sind zwar kurz und linear, aber recht abwechslungsreich. Mal muss man einen Mechanismus erkennen und aushebeln, mal muss man mit gutem Timing fiese Fallen wie Geschütztürme oder Laser-Strahlen überwinden, mal muss man sich eine Brücke über Abgründe bauen, ein ander mal muss man Gegner überlisten.
Leicht und doch schwer
Wirklich schwer sind die Rätsel und Mechanismen auf Delta Island nicht wirklich.
Schwer sind dagegen manche Abschnitte, bei denen es auf gutes Timing und Geschicklichkeit ankommt. So muss man zum Beispiel auf einer fahrenden Plattform über giftigem Abwasser Lasern und einer Kanone ausweichen. Dazu muss man mit dem Traktorstrahl mehrere Holzkisten in der knappen Zeit auf die Plattform holen und sich dahinter verstecken. Danach wartet dann schon das nächste Problem in Form von Wachen. Manchmal scheint ein Savepoint doch weit weg… seufz.
Die Steuerung ist quasi mit einem Finger zu erledigen und geht gut von der Hand. Einfach Finger aufs Display und in eine Richtung ziehen, schon setzt sich Zoe in Bewegung. Kommt man an ein Objekt, mit dem man interagieren kann, erscheint ein Button, denn man dann (etwas unbequem, weil manchmal mitten auf dem Display) drücken kann. Auch Gegenstände zum Hochheben tippt man direkt an.
Eine Möglichkeit zum Aufleveln von Zoe oder verbesserte Waffen gibt es nicht. Man spielt mit Zoe und hat immer die Pistole, fertig. Gerade das Agenten-Setting mit seinem 60s Charme (das sich nicht ernst nimmt) ist der große Pluspunkt für mich und das macht das Spiel deutlich schöner als das dagegen staubig-spröde Space Marshals. Auch sonst läuft im Vergleich hier alles einen Ticken flüssiger, die Missionen und Level sind kürzer und knackiger, der Spielfluss hält motivierend bei der Stange. Auch der Sound passt sich dem Setting, so sind hier organische Orchesterklänge zu hören, in den ruhigen Passagen eher leise Xylophon-Töne. Nach dem ersten Start ist das Spiel Englisch, in den Optionen kann man aber von Hand auf Deutsch umstellen. InAppKäufe gibt es keine.
Island Delta ist eine unbedingte Empfehlung für alle, die Schleich-Shooter wie Space Marshals oder Xenowerk mochten, aber gern etwas mehr rätseln. Alles wurde angenehm aufs Wesentliche eingedampft und die einfache Bedienung mit einem Finger ergibt schon nach kurzer Eingewöhnung richtig Sinn und geht schnell ins Fleisch und Blut über. Zugegeben – der Plot erfindet das Agentenfilm-Rad nicht neu und die Rätsel selbst sind nicht besonders schwer. Da alles aber sehr schmissig präsentiert wird, probiert man gern ein zweites Mal und kommt so schnell voran. Nach rund 3 Stunden ist man durch und blickt zurück auf ein lohnenswertes Spiel.
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+ schicke 3D Optik + leichte OneTouch-Steuerung + schöne Mischung Rätsel/Geschick + guter Spielfluss + 30 Level mit rund 3h Spielzeit + schönes Agenten-Setting + passender Soundtrack + keine InAppKäufe + deutsch + iCloud-Savegames + GameCenter-Anbindung + Universal-App |
– teilweise mehr Glück als Geschick nötig – einfache Rätsel |