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Review: Jade Empire Special Edition für iOS – Günstling des Glücks

Nach kurzzeitiger Veröffentlichung, sofortiger Rücknahme der selbigen und wochenlangem Hin- und Her ist es nun endlich soweit. Jade Empire: Special Edition ist für iPhone und iPad erhältlich! Das Action-Adventure stammt ursprünglich von Bioware (Mass Effect, Dragon Age, KOTOR, …) und wurde schon 2005 für Xbox und kurz danach für den PC veröffentlicht. Die hier vorliegende iOS Portierung stammt von Aspyr (Bioshock, Borderlands, Civ & tausende mehr…) , welche gleich die Special Edition mit umgesetzt haben. Die bietet neue Kampfstile, neue Monster und Feinde, neue Optionen, mehr Schwierigkeitsgrade und Grafikeinstellungen.

Jade Empire versetzt euch ins alte China. Fast.

Jade Empire ist im mittelalterlichen China angesiedelt, zumindest fast, denn die Entwickler bedienen sich auch bei Steampunk-Einflüssen und verschmelzen das zusammen mit jeder Menge Mystik & Magie aber zu einer interessanten Melange. Zu Beginn wählt man einen der sechs männlichen und weiblichen Charaktere aus, kann aber auch eigene Stats erstellen. Dann folgt eine Einführung in das Kampf-System, nicht ohne einen weiteren wichtigen Baustein von Jade Empire vorzustellen: Die Auswahl bei den zahlreichen Dialogen, mit denen man die Story vorantreibt und selbst eingreifen kann.

Die Kämpfe (in Echtzeit) werden mit zwei Daumen auf dem Touchscreen erledigt: Links für die Bewegung, die rechte Hand bedient die Buttons für die verschiedenen Angriffe. Das funktioniert auf dem iPad richtig gut. Links hat man schnell den Dreh raus, rollt seitlich ab oder überspringt Gegner. Auch die Buttons rechts sind ganz gut angeordnet und gehen nach ein paar Kämpfen ins Blut über. Zusätzlich gibt es noch die neue „Experten-Steuerung“ mit vielen Gesten, die in diesem Video erklärt wird.

Es gibt zwar viele Optionen zur Steuerung, ein individuelles Platzieren der Buttons ist aber nicht möglich. Wer mag und hat, nutzt alternativ einen iOS Controller. Eindrucksvoll ist übrigens die Zeitlupe – der Fokus-Modus- in den man jederzeit schalten kann. Dabei kann man nicht nur präzise Angriffe ausführen, sondern die Kämpfe sehen dann besonders spektakulär aus.

Zusammen ist alles schöner?!

Zusammen geht es durch die schöne Spielwelt.

Bald schon schart man eine kleine Gruppe von Freunden um sich, die jeweils eine spezielle und nützliche Fähigkeit haben und auch im Kampf mit eingreifen. So hat man immer das Gefühl, als Anführer einer kleinen Bande durch die Lande zu ziehen. Ein kleines Symbol am Bildschirmrand gibt Auskunft über den Gesundheitszustand der Party. Für jeden Gefolgsmann kann man außerdem festlegen, ob er:sie in Kämpfen eher angreifen oder mit der Option „Unterstützen“ Chi zurückgewinnen soll.

Wem die Kämpfe zu schwer sind, der stellt den Schwierigkeitsgrad einfach herunter und kann sich so mehr auf die Story konzentrieren. Mit der Zeit sammelt man Erfahrungspunkte, die man in einem umfangreichen Level-System anlegen und so seinen Charakter und die Kampfstile verbessern kann.

Im Verlauf der langen Story stellt sich heraus, dass das Schicksal eures Charakters vorbestimmt ist – was ihr daraus macht, steht euch aber frei. So könnt ihr euch als guter Held entwickeln, genauso könnt ihr aber auch der fiese Bösewicht werden und alle ärgern und in den Hintern treten.

Nach rund einer Stunde hat man die wichtigsten Tutorials hinter sich und kommt in der Spielwelt gut zurecht. Dann kommt auch die epische Geschichte in Fahrt…

Die Toten kommen nicht mehr in die Unterwelt, sondern irren umher und werden wahnsinnig. Dafür verantwortlich scheint die „Hand des Todes“ zu sein, der Chef der Assassinen-Gilde – der wohl auch mit den dunklen Mächten in Verbindung steht. Dies herauszufinden, die Welt vor der drohenden Zerstörung zu retten und die Hand des Todes zu töten ist eure Aufgabe.

Ihr begebt euch mit einer illustren Hand voll Leuten ins Innere des Kaiserreiches, wozu ihr auch Steampunk-like mit Flugmaschinen reist. Das Spiel wechselt an diesen kurzen Stellen zu einem Shmup-Gameplay. Auch sonst gibt es Nebenquests an jeder Ecke und allerlei Kampfstile zu lernen. Langweilig wird es bei Jade Empire sicher nicht.

Und die iOS Portierung von Jade Empire?

Nach Telltales Batman-Gurke vom letzten Monat kann ich euch bei Jade Empire beruhigen: Aspyr hat ganze Arbeit geleistet. Auf meinem iPad Air 2 lief es flüssig und dabei hatte ich alle Grafik-Effekte an. Die Grafik war knackig scharf, die Bewegungen liefen butterweich, die Ladezeiten waren quasi nicht vorhanden. Wer noch ein älteres iGerät besitzt, kann im Fall der Fälle noch einige Grafikdetails herunterschrauben. Ganz allgemein ist das Spiel wunderbar gealtert, was man nicht von jedem 3D-Spiel behaupten kann. Die Landschaft hat wiegendes, dichtes Gras spendiert bekommen, Wasserfälle produzieren Wasserneben und alles wirkt lebendig. Nach 2007 sieht das nicht aus. Einzig die Zwischenfilme sind unverändert und daher etwas unscharf, aber das stört nicht.

Der asiatisch Soundtrack reicht von wuchtig-orchestral bis zu hämmernden Taiko-Sounds, passt sich den Gegebenheiten an und ist eine wahre Ohrenweide – Kopfhörer dringend empfohlen! Die meisten Szenen sind in Englisch vertont und das richtig gut, dazu gibt es deutsche Untertitel. So viel Umfang hat natürlich seinen Preis und so belegt Jade Empire nach der Installation rund 4GB Speicherplatz, hat aber zum Glück iCloud Savegames, so dass man es auch mal schnell löschen und später wieder installieren kann. Das Spiel lässt den Prozessor ordentlich heiß laufen und zieht auch gut Akku. Achso: InAppKäufe gibt es keine.

Ich bin stark beeindruckt von Jade Empire: Special Edition. Einmal von der hervorragenden iOS Portierung, die dem Spiel eine gebührende Frischekur verpasst und auf einem iGerät einfach hinreisend aussieht. Andererseits aber auch vom Spiel selbst, dass die Atmosphäre gut einfängt und abwechslungsreich zwischen Kämpfen, Erkundung und Story pendelt. Hier bekommt man die Freiheit, den Charakter zum guten Helden zu entwickeln, aber man kann auch der fiese Schurke werden. Dazu kommt ein riesiger Spielumfang von mindestens 15 Stunden allein für die Story. Unterm Strich ein ausgereiftes Spiel mit schöner Story, das gut portiert wurde und keine nennenswerten Kritikpunkte hat. Wer dem Setting nur halbwegs etwas abgewinnen und sich mit Touch-Steuerung bei Kämpfen anfreunden kann, dem sei dieses Spiel wärmstens empfohlen!

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