Kennt ihr noch die zwei Metaltypen Beavis und Butt-Head, die damals in den 90ern bei MTV liefen? Wenn nicht, dann habt ihr nun etwas nachzuholen. Der neue Skateboard-Plattformer Leave Me Alone von Crescent Moon/Onvision erinnert zumindest optisch stark an die Serie, aber auch in Punkto Abgedrehtheit kann es durchaus mithalten… Hier seid ihr nämlich mit einem jungen Typen auf seinem Skateboard unterwegs, dem gerade alle Plätze auf der Welt angenehmer als zu Hause findet – da ihn da seine Mutter nervt. Daher auch der Titel.

Auf dem Skateboard unterwegs bekommt ihr mit, dass die Erde gerade von einer Art Mutanten angegriffen wird. Zum Glück ist der fesche Adoloszent recht streitsüchtig und kann auch kämpfen. Aber auch so macht unser Planet keinen allzu guten Eindruck mehr. Alles ist mit grüner radioaktiver Flüssigkeit verseucht und Meteoriten stürzen herab. So richtig lange scheint es die gute alte Erde nicht mehr zu machen. Alles in allem ist das Setting des Spiels ziemlich abgedreht und man fragt sich häufig Was? Wieso? Warum? Das in Kombination mit der Optik hat aber schon wieder seinen Reiz und mit der Zeit akzeptiert man einfach die verrückte Zusammensetzung von immer neuen Absurditäten. Muss man natürlich mögen, ich fand es erfrischend.

Leave Me Alone iOS

Irgendwann wundert man sich nicht mehr…

Unter der Haube handelt es sich bei Leave Me Alone um einen Plattformer, wobei man entweder rollenderweise auf dem Skateboard oder zu Fuß unterwegs ist. Man kann jederzeit umschalten. Einige Abschnitte der zahlreichen sind stark an einen Plattformer angelehnt und so muss man sich (auf dem Skateboard) an mehrfachen Walljumps versuchen oder man grindet waghalsig über alte Rohre. Aber auch Abschnitte mit Kämpfen gibt es, inklusive großer Endgegner.

Leave Me Alone Review iOS

Zwischen den Kämpfen wird gefahren…

Auch ein Level-Upgrade-System wurde integriert: Hier baut man im Laufe des Spiels die Fähigkeiten des jungen Herren kräftig aus und schaltet neue tödliche Kombos frei. Wahrscheinlich ist er auch schon etwas verstrahlt, denn man kann zum Beispiel eine brennende Spur hinter sich herziehen, durch die die Mutanten Schaden nehmen.

Die Aufmachung finde ich, wie erwähnt, ganz schick und das rettet auch das Spiel für mich. Allerdings war ich wiederum vom Sound enttäuscht, da man bei dem Aussehen des Typen eigentlich Metal oder Rockmusik erwartet – statt dessen gibt es langweiliges Techno/Elektrogedudel.

Ein weiteres Manko ist die Steuerung, die an sich gut von der Hand geht. Aber die Tasten sind auf einem iPad recht weit in die Mitte gerutscht und können auch nicht platziert werden. Teilweise kommt es auch vor, dass einige Tasten nicht korrekt reagieren – hier muss der Entwickler noch mal ran.

Leave Me Alone ist eigentlich ein ziemlich cooler Plattformer. Aber: Der Spielspaß wird derzeit durch einen unzureichenden technischen Unterbau gemindert wird. Die Kämpfe sind in der Regel witzlos und oder viel zu einfach. Auch die schlecht angeordneten Buttons und die teilweise träge Reaktion ist nicht von Vorteil. Als Gegengewicht hat mich das verrückte Setting und die gut verteilten Savepoints auf dem Skateboard gehalten. In Hinblick auf ein hoffentliches Update kann man es Spielern empfehlen, die das abgedrehte Setting anspricht.

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+ schönes Comic-Artwork
+ abgedrehtes Setting / Level
+ Auf-Level/Kombo System
+ netter Soundtrack
+keine InAppKäufe
+ iOS Controller Support
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App
– Buttons reagieren nicht immer sauber
– Kämpfe oft zu leicht /
– komische Kollisionsabfrage
– keine iCloud Savegames