An manchen Tagen haben Gedankenblitze eher die Rasanz einer Schnecke und an manchen Tagen haben auch mal Schnecken rasante Gedankenblitze. So auch in dem niedlichen Logikspiel Link the Slug von OX Play und Bulkypix, bei dem ihr glibberige Schnecken unter Strom setzen dürft.

Das Experiment des etwas in die Jahre gekommenen Doktor Schrodinstein ist nicht ganz so verlaufen, wie er es sich erhofft hatte. Statt dessen hat er nun Schnecken zu Hause, die elektrisch geladen sind – das ist zwar gefährlich, doch auch eine gute Möglichkeit die riesigen Teile mit etwas Geschick loszuwerden.

In insgesamt 75 Leveln, die euch durch drei verschiedene Umgebungen führen, müsst ihr die das Haus von den Schnecken befreien. Auf dem Spielbrett auf Kästchen angeordnet, schickt eine Schnecke zu einer gleichfarbigen Kollegin einen Stromblitz – wodurch sich beide ins Jenseits und vom Spielbrett befördern. Schnecken sind halt nicht ganz so weit oben auf der Leiter der Evolution…

Die Blitze werden auch über eine Ecke ausgesendet, allerdings nicht durch Hindernisse und fertig sind die Rahmenbedingungen für das Spielprinzip. Später bekommen die Slugs noch Schutzblasen, mit der sie zwei Stromschläge lang durchhalten. Auch zweifarbige Schnecken gesellen sich im Laufe des Spiels hinzu, die man universeller als Joker einsetzen kann.

So ergeben sich bald vielzählige Möglichkeiten und Spielzüge, die manch einer schon im Kopf berechnen kann. Oder man probiert einfach herum, denn glücklicherweise darf man den Spielzug-Zurück-Button unendlich oft betätigen. Kommt man trotz dieser kleinen Hilfe nicht auf die Lösung, kann man den Doktor fragen – der allerdings gibt nur 5 mal Auskunft, bevor man weitere Tipps mit echtem Geld per InAppKauf nachlegen muss.

Der Schwierigkeisgrad steigt in jeder Umgebung etwas – das Prinzip bleibt aber gleich, nur die Spielfelder werden größer und damit die Möglichkeiten mehr. Angenehm zum Spielen, aber irgendwie schlecht für die Motivation ist die Tatsache, dass alle Level von Anfang an verfügbar sind. Obwohl man in jeder Welt bis zu drei Sterne einsammeln kann, dienen diese eigentlich keinem weiteren Zweck. Ungewöhnlich.

Die Entwickler haben vor dem Entwickeln des Artworks wohl ziemlich lange Cut the Rope gespielt, die Grafik ist jedenfalls sehr stark an dieses bekannte Spiel angelehnt. Auf jeden Fall sehr niedlich und knuffig, die Monster sind sympathisch, auch die Hintergründe -sprich Spielbretter- brauchen sich nicht zu verstecken. Was das Auge geboten bekommt, soll dem Ohr nicht vorenthalten werden und so bekommt man auch hier eine entspannte Musik vorgespielt, die von Oboen und Alien-Gezirpe dominiert wird. Den Vergleich spare ich mir an dieser Stelle.

Link the Slug ist ein gutes Logikspiel, bei dem die grauen Zellen ganz schön in Wallung geraten. Das recht schnell durchschaubare Spielprinzip wird mit knuffig-bunter Grafik und deutschen Tutorial-Texten gut präsentiert, doch auf Dauer geht den Schnecken der Saft auf dem iGerät aus. Das liegt vor allem daran, dass alle Level sofort verfügbar sind und damit nur noch der eigene Ehrgeiz zu einem neuen Spiel reizt – wofür es wieder zu wenig Abwechslung gibt. Unterm Strich bekommt man hier ein gutes Logikspiel zum kleinen Preis, das aber nicht wirklich aus der Masse herauszustechen vermag.

[app 660293589]
+ knuffige Grafik
+ Logikrätsel
+ unendlich Spielzüge rückgängig
+ kein Zeitdruck
+ niedlicher Soundtrack
+ deutsch
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– weitere Tipps nur als InAppKauf
– immer das selbe Spielprinzip
– keine iCloud-Synchronisation