Bisher war von Crazy Panda noch nicht viel zu hören, doch mit Little Bit Evil zeigen Sie uns was man alles aus einem Tower Defense Game machen kann… Wie schon Pirate Legends TD schrammt auch Little Bit Evil scharf an der Grenze zur schamlosen Kopie von TowerDefense-Spitzenreitern wie Kingdom Rush Frontiers oder Fieldrunners 2 vorbei. Da stellt sich immer die Frage: Sollte man deswegen nun das Spiel schlechter bewerten oder einfach nur auf den Spielspaß achten – der auf Grund des eindeutig kopierten Gameplay ja gut ist. Haben die Entwickler wirklich so viel neue Inhalt geschaffen, das es sich von den Vorbildern abhebt?

Im uralten Kampf von Gut gegen Böse schlagen wir uns dieses Mal ungewöhnlicher Weise auf die Seite des Bösen. Der aufgebrachte Dorfmob will uns nämlich mit Mistgabeln und Kanonen ans Leder und die Münzen. Als Beschützer des Bösen gilt es mittels Aufbau von Türmen und des Beschwörens von Kreaturen direkt aus der Hölle die Dorfbewohner davon abzuhalten, euch zu nahe zu kommen. Dies dürfte den meisten von euch vertraut sein, denn an der eigentlichen Tower Defense Spielmechanik hat sich auch hier nichts geändert, die Aufmachung ist jedoch hervorragend…

Grafisch ist es wunderschön und aufwendig mit vielen Details umgesetzt, auch die Spielwelten wurden mit viel Aufwand von Hand gezeichnet. Man darf sogar ein kleines Stück heranzoomen, allerdings wird es dabei etwas unscharf. Auch der Soundtrack und die Effekte sind gut und runden die gute Präsentation ab.

Die detaillierten Verteidigungstürme reichen von Goblins mit Armbrüsten über verlangsamende Dinosaurier bis hin zu Skeletten, die mit Schwertern bewaffnet am Wegesrand stehen. Mit Magie oder riesigen kreischenden Echsen könnt ihr Gegner ausbremsen und anstatt Hightechtürme zu entwickeln, schießt ihr in guter alter Fantasy-Manier mit Kanonenkugeln. Dabei lässt sich jeder Turm mit gewonnen Ressourcen upgraden und in einem Baum für Talente mit gewonnen Seelen verbessern.

Interessant sind die in die Spielwelten integrierten Waffen und Fallen, so dürft ihr euch beispielsweise in einem Level einen Säuretümpel für etwas Spielgeld zu Nutze machen, der darauf die Gegner mit giftigen Dämpfen schwächt. Auch bei den wiederaufladbaren PowerUps gibt es nette Ideen: So könnt ihr mit einem Warp-Tor die Gegner etwas auf dem Weg zurücksetzen oder sie mit Blitzen grillen. Auch ganze Angriffswellen lassen sich zurücksetzen. Leider wurde das Vorspul-Feature nicht mit kopiert, wodurch sich ein Level ganz schön ziehen kann.

Obwohl es neben dern normalen Schwierigkeitsstufe noch eine Hardcore-Stufe gibt, habt ihr schon auf „Normal“ zu rudern, um ein Level zu bestehen – gut ausbalanciert sieht anders aus. Und natürlich könnt ihr noch einige Dinge per InAppKauf nachlegen, um besser durch das Spiel zu kommen – ob da ein Zusammenhang besteht?

Mit Little Bit Evil ist ein gutes TowerDefense-Spiel. Kein Wunder, klaut es doch die besten Ideen von den Genre-Kings und setzt sie grafisch schön um. Das Spiel macht Spaß und erfreut das Auge. Nach einer Weile erquickt man sich auch an den neuen PowerUps und Waffen, doch schon bald schleicht sich Gleichförmigkeit ein. Und trotz netter Spielideen wird mit dem knackigen Schwierigkeitsgrad die Frustrationstoleranz getestet. Wer noch kein TowerDefense Spiel besitzt, sollte zu besser ausbalancierten Vertretern greifen. Wer schon die Chartstürmer durchgespielt und damit Erfahrung hat, kann sich hier mit neuen Setting aber bekanntem Gameplay austoben.

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+ wunderschöne Grafik
+ viele verschiedene Türme
+ Landschaft bietet Waffen
+ schöne Fallen
+ zwei Schwierigkeitsgrade
+ iCloud-Savegame
+ guter Sound/Effekte
+ drei Speicherplätze
+ deutsch
+ GameCenter Anbindung
+ viele Upgrade Möglichkeiten 
– nur eine Geschwindigkeit
– keine Universal-App
– hoher Schwierigkeitsgrad
– Kopie von bekannten TD Spielen