Im Original heißt das kürzlich erschienene Puzzle-Spiel eigentlich Lost Toys – die Entwickler wollten sich wohl dem deutschen Markt anpassen und haben den absolut furchtbaren Namen Vergessenes Spielzeug aus dem Google Translator bekommen. Aber davon abgesehen bietet das Spiel entspannte Rätsel und wird euch so manchen Knoten in die Hirnwindungen fabrizieren…

Das eigentliche Spielprinzip ist schnell erklärt: An einem großen Mobile in einem alten Haus findet ihr alte Spielsachen, die in mehreren Ebenen verdreht sind. Eure Aufgabe: Die Spielzeuge wieder in die richtige Position bringen – dann werden sie automatisch angemalt. Die ersten Spielzeuge sind nur in vier Teile verdreht, doch schon bald wird es kniffliger – außerdem weiß man vorher oft nicht so recht, was genau es wird. Damit es trotz fehlendem Zeitlimit spannend bleibt, haben die Entwickler die Spielzüge begrenzt. Zum Glück darf man eine Drehung beliebig oft zurücknehmen.

Fluch und Segen zugleich ist die integrierte Hilfsfunktion, die man beliebig oft nutzen kann. So kommt man zwar bei schweren Rätseln weiter, auf der anderen Seite ist die Selbstbeherrschung oft zu schwach um es länger zu probieren – oft habe ich mich erwischt, die Hilfe zu nutzen, ohne es wirklich zu probieren. Eine teilweise Freischaltung der Hilfsfunktion nach einer bestimmten Zeit wie bei The Room wäre hier angebracht.

Die Steuerung geht intuitiv von der Hand. Mit einem Finger dreht man das Spielzeug so wie man es auch im echten Leben machen würde, wischt man neben dem Spielzeug, dreht man die komplette Kamera um das Objekt und darf aus einer anderen Sichtweise drehen.

Die Grafik in dem alten Abbruch-Haus mit dem vergessenen Mobile ist recht düster gehalten und hat eine leicht drückende Atmosphäre, die alten Spielzeuge mit der abgeblätterten Farbe haben etwas. Umso mehr freut man sich, wenn ein Rätsel gelöst und das Spielzeug wieder in frischer Farbe erstrahlt. Verstärkt wird die allumgebende Düsterheit noch von der zurückgelehnten Klaviermusik in Moll, die man leider nicht in der Lautstärke regeln kann. Übrigens: InAppKäufe gibt es keine.

Im Prinzip gibt es bei Vergessenes Spielzeug keine großen Minuspunkte, die man aufführen könnte. Allerdings fehlt es dem Puzzlespiel einfach an wichtige Punkten wie Abwechslung, einer eigenen Handschrift oder Langzeitmotivation auf der Plus-Seite, um es zu einem richtigen Kracher zu machen. Doch dank entspannter Atmosphäre, kniffligen 3D Rätseln und der Hilfe-Funktion ist es aber ein solides Spiel geworden, mit dem man so manche Minute unterhaltsam füllen kann.

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+ entspannte Atmosphäre
+ knifflige Rätsel
+ Hilfe-Funktion
+ intuitive Steuerung
+ keine InAppKäufe
+ deutsch
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– monotones Spielprinzip
– keine Story
– Hilfe vs. Selbstbeherrschung
– keine iCloud Savegames