Mit Momoka: An Interplanetary Adventure von Felwig Games wird das Beste aus Spielen wie Swordigo und Incoboto zu einem neuen Weltraum-Abenteuer vereint. In dem kleinen 2.5D Weltraum-Abenteuer macht ihr euch mit dem kleinen Mädchen namens Momoka und ihrem Raumschiff auf die abenteuerliche Suche nach der Ursache, warum ihr Heimatplanet kurz vor der Zerstörung steht…

Doch bevor sie in die Rakete steigen darf, muss auf Heimatplanet Haruto und seinen benachbarten Sternen erst einmal eine Spinnenplage beseitigt werden. Und wen schickt da der Bürgermeister? Einen Superhelden? Nein, eine kleines blondes Mädchen mit rotem Mantel, Momoka. Grübel. Egal. Zum Glück hat sie bald eine Pistole gefunden, mit der sie sich gegen die ersten Widersacher wehren kann. Später sammelt man noch zahlreiche Gegenstände wie Schlüssel, erlernt neue Fähigkeiten wie Wand-Sprünge, bekommt einen Granatwerfer oder mehr Herzen Lebensenergie.

Momoka Review

Die Optik ist zwar grob, hat aber schöne Lichteffekte

Immer wieder wird die kleine Story durch einfache Missionen in der freien, metroidvania-mäßigen Spielwelt vorangetrieben. Für die Orientierung gibt es eine Karte, die auch eingeblendet wird, wenn man mit der Rakete unterwegs ist. Leider merkt man da, dass die Spielwelt nicht besonders groß ist und so endet der Flug meist recht bald an den wenigen Orten außerhalb des heimatlichen Systems.

Den Großteil des Spieles verbringt man aber mit Hüpfen über Plattformen. Nur hier und da muss ein Gegner oder und ein Schalter umgelegt werden. Der Anspruch an Rätsel und Story sind bei diesem Spiel eher dem Jump&Run Gameplay untergeordnet und nicht der Rede wert. Aber wenn es so fluffig daher kommt wie mit Momoka, nehme ich das gern in Kauf. Wie schnell waren doch die ersten zwei Stunden Spielzeit auf der Uhr. Und das gleich beim ersten Anspielen – das soll was heißen – das Savegame zeigte zu diesem Zeitpunkt 30% Komplettierung. Es ist also umfangreich.

Was mir besonders gut gefällt, ist die präzise Touch-Steuerung, die das fluffige Gameplay des Plattformers noch einmal pusht. Man kommt zu Beginn gut ins Spiel und viele Fähigkeiten werden ohne große Tutorials logisch und schnell freigeschaltet, so dass sich die Idee hinter dem Spiel schnell erschließt. Dann entlässt der Entwickler den Spieler in eine große Spielwelt, die es zu entdecken gilt. Statt auf schwierige Stellen, Zeitdruck und OldSchool-Frustration setzt das Spiel eher auf Vorankommen und motiviert mit engmaschigen Savepoints. Ausgenommen sind hier die wenigen Endgegner und der Bereich im Alienraumschiff, wo es doch recht schwer und hektisch wird und man mehrere Anläufe braucht – aber auch hier gibt es meist vor schwierigen Stellen einen Speicherpunkt. Alles kommt übrigens komplett ohne InAppKäufe aus.

Momoka iOS Review

Am Ende wird es auf einmal schwer…

Nicht so gut hat mir die Optik gefallen, die aus doch recht grob geschnitzten 2.5D Modellen besteht. Insgesamt gefällt mir zwar das Artwork, auch bei der Spielwelt geht die Grobheit noch in Ordnung, doch vor allem die Charaktere und Gegner hätte durch feinere Details  mehr Persönlichkeit bekommen können. Die Karte ist recht unübersichtlich, was die Navigation unnötig erschwert. Der Shop auf Haruto ist eigentlich nutzlos, da man im Prinzip auch durch das Spiel kommt, ohne jemals etwas zu erwerben.

Wie schon erwähnt, muss man sich am gegen Ende des Spiels auf das Raumschiff der Alienrasse Taiki begeben, wo der Schwierigkeitsgrad ziemlich stark anzieht. Das hinterlässt einen gemischten Eindruck, denn bis dahin war Momoka recht flüssig und leichtfüßig unterwegs. In den engen Gängen des alten Raumschiffes muss man sehr präzise bis teilweise unfaire Sprünge und Walljumps hinlegen, teilweise unter Zeitdruck. Auch die Savepoints sind hier zu weit auseinander, so dass diese kurze aber fiese Stelle im Spiel arg an meiner Motivation genagt hat.

Wer auf gute Jump&Run Spiele steht, kann mit Momoka: An Interplanetary Adventure nicht viel falsch machen. Das schmissig präsentierte Weltraum-Abenteuer mit dem kleinen Mädchen kann zwar nicht mit einer epischen Geschichte locken, wohl aber mit einem guten Spielfluss. In dem Plattformer einfacher Natur kommt man an den meisten Stellen ohne große Frustration vorwärts und kann die abwechslungsreiche Spielwelt mit ihren tiefen Planeten und außerirdischen Konstrukten in Ruhe erkunden. Nur einen seetüchtigen Magen sollte man bei der Drehung auf kleinen Planeten haben und sich (zum Glück nur für wenige Stellen) eine gute Frustrationstoleranz zurechtlegen… Unterm Strich aber ein lohnenswertes Jump&Run, dass ich euch ans Herz legen kann!

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+ abwechslungsreiche Spielwelt
+ präzise Touch-Steuerung
+ toller Spielfluss / Balancing
+ faire Savepoints
+ große Endgegner
+ schöne Lichteffekte
+ gute Soundkulisse
+ keine InAppKäufe
+ MFi iOS Controller Support
+ wenig Speicherbedarf
+ GameCenter-Anbindung
+ iCloud Savegames
+ Universal-App / AppleTV
– euch könnte schwindlig werden
– am Ende recht schwer
– englisch