Endlich mal ein echtes Motorradspiel im AppStore! Lohnt sich ein Kauf?MotoRacer hat nun schon wieder 15 Jahre auf dem Buckel, zu diesem Anlass kommt nun eine Jubiläumsausgabe von Anuman / Nobilis in den AppStore. Damals war die Motorrad-Reihe den meisten ähnlichen Spielen weit vorraus und bot ziemlich viel Abwechslung. Wie wirkt das Spiel heute?
Gameplay
Zuerst die gute Nachricht: es gibt immer noch viel Abwechslung. So hat man einen MotoGP-Modus und einen Motocross-Modus mit Indoor-Strecken. Dazu kommt hier noch die Stunt-Option. Bei jedem Spielmodus kann man noch Meisterschaft, Einzelrennen oder Rennen gegen die Zeit wählen. Für ein einzelnes Motorrad-Spiel bekommt man hier ziemlich viele Dinge geboten.
Der Umfang des Spiels ist etwas kleiner als das damalige Original, vor allem was die Streckenanzahl angeht. Im MotoGP-Modus hat man 2 Cups mit je 3 Strecken und 7 Bikes zur Verfügung. Im SuperCross-Modus kann man auf 3 Indoor-Strecken mit 6 Maschinen Dreck aufwirbeln. Für den Stunt-Modus stehen die drei Indoor-Strecken vom Supercross-Modus zur Verfügung und eine zusätzliche Strecke, die nur auf Stunts ausgelegt ist. Hier hätte ich mir etwas mehr Auswahl gewünscht.
Es gibt 3 Schwierigkeitsgrade, wobei die Gegner schon im Forgeschrittenen-Modus schon recht schwer sind – allgemein geht die KI aber in Ordnung. Die Stunts werden mit Bild und Text noch einmal ausführlich erklärt, das ist gut gelöst. Die Erklärungen wie das ganze Spiel ist komplett in Deutsch.
Für die Steuerung hat man zwei Möglichkeiten: Die für mich beste Art zu lenken, war über den Neigungssensor – wobei man mit einem Button Gas gibt und mit einem Button bremst. Als Alternative kann man sich ein Viereck einblenden lassen, auf dem man einen Punkt verschieben kann. Nach oben/unten ist für die Beschleunigung verantwortlich und links/rechts für die Richtungswechsel. Allerdings finde ich das etwas umständlich und nicht wirklich tauglich.
Dazu gibt es noch einen Turbo-Button: Bei MotoGP-Rennen macht man hier einen Wheelie und gibt noch einmal richtig Gas. In dieser Phase sollte man allerdings nicht irgendwie gegenfahren, ansonsten ist die Kollisionsabfrage eher arcadelastig, Mauern können teilweise als Bande benutzt werden. Im Motocross-Modus benutzt man den Turbo-Button eher um einen besonders hohen Sprung hinzulegen.
Grafik / Präsentation
Die Grafik ist gleichgeblieben wie auf einem damaligen PC, wirkt aber in der heutigen Zeit etwas karg. Da das Spiel aber als Remake erschienen ist, kann man es ihm nicht ankreiden. Immerhin läuft es flüssig, auch auf dem iPad1. Erfreulicherweise wurde wahrscheinlich auch das komplette Einstellungsmenü mit übernommen, daher hat man vielfältige Grafikoptionen und kann zum Beispiel Bäume oder Partikel deaktivieren.
Ebenfalls schick sind die 4 Kamera-Perspektiven – inklusive einer Helmkamera, die vor allem in Kombination mit dem Neigungssensor richtig gutes Feeling für das Motorrad aufkommen lässt. Das hätte ich mir schon damals gewünscht…
Sound
Auch dieser scheint von der Originalversion übernommen zu sein, was aber auch für die kleinen Fehler steht. Der Motorsound geht noch in Ordnung, je Maschine klingt leicht anders. Nur das es auf den Dreckstrecken beim Bremsen ein lautes Quietschen zu hören gibt, wirkt mehr als deplaziert! Die Musik ist als Technogedudel zu beschreiben und kann aber zum Glück stufenlos geregelt werden, so dass sie bei 10% noch etwas Stimmung bei den Rennen macht.
Fazit
Eine gutes Remake des Motorrad-Klassikers mit kleinen Schwächen und etwas gekürztem Umfang. Trotzdem: Die Vielfalt der Spielmodi sowie der Optionen sind gut und die Rennen machen auch nach 15 Jahren noch Spaß. Ich empfehle es auf jeden Fall für Leute, die MotoRacer damals schon gespielt haben und für Leute unter euch, die mit einem Spiel viele verschiedene 3D-Motorrad-Action in der Tasche haben wollen – allerdings solltet ihr bedenken, dass ihr hier ein Remake eines 15 Jahre alten Spiels kauft…
| + getreues Remake +abwechslungsreiche Spielmodi (MotoGP/SuperCross) + deutsch + bis zu 4 Gegner / 3 Schwierigkeiten + viele Optionen + läuft flüssig |
– leider nur fürs iPad – wenig Strecken – Soundeffekte teilweise unpassend – nur eine brauchbare Steuerungsart |
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