Wie bei jedem iOS Release von Kairosoft schreie ich lauthals ein ENDLICH! heraus und drücke den Download-Button. Erfreulicherweise haben die fleißigen Japaner das neue Ninja Village als Premiumspiel zum Vollpreis ohne weitere InAppKäufe herausgebracht. Hier nun eine kurze Vorstellung und die Klärung der Frage „Lohnt sich der Download?“

Das Ziel des Aufbauspiels ist es das zerstrittene mittelalterliche Japan mit einer Ninja-Armee wieder zu vereinen. Das die einzelnen Regionen und ihre Herrscher nicht kampflos klein beigeben, brauche ich wohl nicht zu erwähnen – daher gehören Kämpfe auch zum festen Spielbestandteil. Übrigens basiert diese Spielidee auf wirklichen Begebenheiten in der Sengoku-Ära im 15. Jahrhundert – hier mehr interessante Wikipedia-Fakten dazu! (Als nächstes Zeitalter kam übrigens die Edo-Ära!)

Zuerst beginnt man damit die heimatliche Provinz Shogunate aufzubauen: Man legt Wege an und  errichtet Häuser für neue Bewohner und Krieger, baut eine Schmiede oder Läden. Angebaute Früchte von Feldern kann man entweder direkt dort an fahrende Händler verkaufen oder im eigenen Speicher bunkern. Später fällt man noch Bäume oder betreibt Bergbau. Auch mit Teestuben kann man so manchem Wandersmann Geld aus der Tasche ziehen. Dazu entwickelt und erforscht man immer neue Rezepte und Speisen. Fahrende Händler bieten von Zeit zu Zeit neue Waffen, PowerUps, seltene Items oder fremde Rezepte an.

Doch schon bald wird es zu klein in der eigenen Region und so expandiert man fleißig. In jeder Provinz Japans kann man einfallen und die dortigen Herrschaften im Kampf überzeugen, sich euch und eurer Idee eines geeinten japanischen Reiches anzuschließen. Wer dann davon der Herrscher ist, brauche ich ja hier nicht zu betonen…

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Für die rundenbasierten Kämpfe rekrutiert ihr kurzerhand eure Bauern, die sich dank verschiedener Waffen und Panzerungsgegenstände wie Brustharnisch oder Helm dafür rüsten lassen. Auch das Training für jeden Einzelnen solltet ihr nicht vernachlässigen. Insgesamt gibt es vier Kämpferklassen, von der nahkampferfahrenen Infanterie bis zu den weitreichenden Bogenschützen. Auch die Kampfaufstellung ist wichtig – die schwachen Bogenschützen immer ganz hinter, Geschütze in die Mitte und Nahkämpfer in die erste Reihe. Zum Glück verliert man keine Soldaten bei einer Niederlage, sondern sie ziehen sich lediglich als Verletzte aus dem Kampf zurück.

Zusätzliche Hilfe bekommt man von wilden (und wieder mal ziemlich niedlichen) Tieren, die man für den Kampf dressiert. Schon bald dirigiert man riesige eine Armee mit mehr als hundert Soldaten… Als Belohnung warten außer Gold und neue Krieger auch viele nützliche Spezialgegenstände.

Die Story von Ninja Village endet nach 16 Spieljahren, zu diesem Zeitpunkt wird euch eine Punktwertung für die bisherigen Leistungen vergeben. Danach dürft ihr aber endlos weiterspielen – selbst nach diesem zeitpunkt bekommt man gelegentlich noch neue Dinge! Alternativ startet ihr ein neues Spiel, um den letzten Punktestand zu knacken und dürft dafür einige Dinge vom letzten Spiel mitnehmen – das macht die Sache einfacher.

Bei der Grafik wurde auf die gewohnten Assets zurückgegriffen: Alles erscheint in niiiiiedlicher Pixelretrografik, die man irgendwie schon mal gesehen hat. Schon bald wuseln überall kleine Ninjas und Bauern über den Bildschirm, es werden Karren über Felder und Wege gezogen und hitzige Kämpfe ausgetragen. Dank stufenlosen Zoom und (endlich) trauerrandloser Grafik auf großen Bildschirmen kann man die Grafik als Retrofreund genießen. Wenn man genau hinsieht, offenbaren sich wieder viele lustige Details, die es zu entdecken lohnt.

Der Sound ist dem asiatischen Setting angepasst, nervt aber auf Dauer leider. Zum Glück kann man ihn in den Optionen in mehreren Stufen regeln. Leider ist das Spiel komplett in Englisch, viele Hinweise sind nur als Text verfügbar – hier solltet ihr also schon etwa besser Englisch verstehen, um Freude am Spiel zu haben.

Wer bereits Kairosoft Fan ist, kann bei Ninja Village wieder bedenkenlos zuschlagen! Vergleiche zu Vorgängern wie Oh! Edo Towns oder Epic Astro Story mit der Mischung aus Aufbau, Management und taktischen Kämpfen liegen nahe – auch diesmal ist der Mix gelungen. In Kairosoft-Tradition gibt das Spiel auch nach langer Spielzeit noch neue Features frei und hält so die Motivation hoch. Grafik, Sound und Menüs sind wie immer Geschmackssache und ziemlich retro. Das Spielprinzip mag für manchen ein aufgekochter Vorgänger mit neuen Setting sein – Fakt ist: Es macht richtig Spaß das zerstrittene Japan wieder zu vereinen. Ich kann euch das komplexe Aufbauspiel nur empfehlen!

[app 792638268]
+ niedliche Retrografik
+ komplexes Gameplay
+ lange Spieldauer
+ Aufbau
+ rundenbasierte Kämpfe
+ motiviert
+ festes Spielziel
+ Endlos-Modus
+ mehrere Speicherplätze
+ keine InAppKäufe
+ Universal-App
– englisch
– keine iCloud Savegames
– teilweise Schrift übereinander
– monotoner Soundtrack nervt auf Dauer