Ist der Hype um den dritten Teil des Shooters gerechtfertigt?

Gameplay

Bei NOVA 3 ringen die NOVA-Rebellen immer noch um die Unabhängigkeit der Menschheit. Der frühere NOVA-Commander Kal Wardin glaubt bereits, er hätte sich erfolgreich dem Konflikt entzogen – als er ein Notsignal von einem alten Freund erhält, dass ihn in die Ruinen des alten San Fransisco auf dem längst verlassenen Planeten Erde zurückruft. Beim Landeanflug gerät er unter Beschuss und muss notlanden… Hier steigt ihr in das Spiel ein und übernehmt die Steuerung.

Im Singleplayer-Modus hat man 10 längere Missionen vor sich, die selbst geübte Spiele mindestens 5 Stunden beschäftigen dürften. Während dieser Missionen, bei denen der abzulaufende Weg recht eng vorgegeben ist, passiert man immer wieder automatische Savepoints. Einen Schwierigkeitsgrad gibt es leider nicht.

Die KI der Gegner und Teamkameraden ist für ein mobiles Spiel gut – hat sich aber seit dem Vorgänger nicht viel verbessert. Läuft man in einer Horde Gegner, kann man sich beruhigt hinter die nächste Häuserecke zurückziehen um sich zu regenerieren und sicher sein, dass man nicht verfolgt wird. Teilweise agieren die Teamkameraden auch noch etwas unlogisch oder versuchen stetig in einer Wand zu laufen. Hier sollte Gameloft noch einmal nachbessern.

Die Steuerung erfolgt über die gewohnten zwei virtuellen Joysticks, wobei der links für Bewegung/Rennen ist und der rechte zum Zielen und Auslösen von Extra-Aktionen wie Zielmodus, Springen und dem sehr nützlichen Zeitlupen-Modus – im Singleplayer-Modus ein echter Segen, wenn es mal hektisch wird Oberhalb dieser Joysticks findet man noch die Waffenkontrolle. Nach ein paar Missionen gewöhnt man sich zwar an die Steuerung, so richtig flüssig geht es aber nur in ruhigen Passagen von der Hand – kommt es zu heißen Gefechten, kommt man schon mal auf die falsche Taste. Insgesamt stehen euch drei Steuerungsarten zur Verfügung, die das Konzept leichtgradig verändern.

Als vierte Steuerungsoption kann man noch den Neigungssensor nutzen, was ein tolles Gameplay ermöglicht: Das iDevice reagiert nun auf jede Körperbewegung und -drehung. Hier empfehle ich euch die Empfindlichkeit zu minimieren und auf einem Drehstuhl zu spielen! Das erinnert an das frühere Konzept von Virtual Reality… Die Position der Tasten anordnen kann man übrigens auch selbst – wenn man den etwas versteckten Menüpunkt findet, in dem man im Steuerungsmenü nach unten scrollt.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Spiel ist der Multiplayer-Modus, der mit lokal über das WLAN oder online ausgetragen werden kann. Um über das Internet zu spielen, muss  man sich bei Gameloft LIVE! anmelden. Hier hat man ein Rangsystem, in dem sich der Spieler hocharbeiten kann. Die sechs verfügbaren Maps für bis zu 12 Spieler sind gut abgestimmt und machen Spaß – auch optisch wurden sie sehr ansprechend designt.

Zum Thema InAppKäufe: Man kann NOVA 3 komplett durchspielen, ohne auf InAppKäufe angewiesen zu sein. Wer es sich allerdings etwas leichter machen will, kann mit echtem Geld nachhelfen und zum Beispiel Waffen mit unendlicher Munition kaufen – was durchaus okay ist. Problematisch wird diese Option allerdings im Mulitplayer-Modus, da Gameloft hier die Spieler in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft spaltet – allgemein leidet meiner Meinung nach aber vor allem der Spielspaß im Multiplayer darunter, wenn es zu unausgewogen wird. Auch die Preisspanne bis zu 80€ ist recht hoch gegriffen.

NOVA 3 hat Original-Sprachsamples in Englisch (was auch gut ist) und jeweils deutsche Untertitel dazu, das Menü ist ebenfalls komplett deutsch.

 

Grafik / Präsentation

Hier der große Pluspunkt. Wenn man erst einmal die ersten Feuergefechte zwischen den Wolkenkratzern geliefert hat oder über die Golden Gate Bridge gerannt ist, kann NOVA 3 richtig begeistern! Schon erstaunlich,  was auf einem mobilen Gerät  grafisch alles möglich ist. Das Spiel sieht wirklich gut aus und spart auf neueren Geräten nicht mit Effekten. Die nanosuit-ähnlichen Anzüge und das Setting erinnert verdammt an Crysis.

Die Story wird mit kleinen (teilweise sogar lustigen) Cutscenes schön erzählt und hält den Spieler am Ball, kleine unerwartete Wendungen inklusive.

Ich habe NOVA 3 auf dem neuen iPad (3) getestet, dabei lief das Spiel flüssig – ich konnte keine Ruckler oder ähnliches feststellen. Lediglich ein paar kleine Grafikbugs sind noch vorhanden, die aber rein optischer Natur sind und das Gameplay nicht beeinträchtigen. Auch der Multiplayer-Modus war flüssig spielbar, keine Lags.

 

Sound

Auch hier ist alles professionell aufeinander abgestimmt, vor allem mit Kopfhörern kommt der Spiel-Sound so richtig zur Geltung. Die Wummen machen richtig Betrieb, die Explosionen hauen rein und die Musik steigert hektische Szenen teilweise schön ins Chaos. So soll’s sein! Dazu lassen die Soundoptionen keinen Wünsch offen.

 

Fazit

Mit NOVA 3 bekommt man von Gameloft einen optisch tollen Ego-Shooter serviert, der eine solide Spielmechanik und eine tolle SciFi-Story bietet. Die Singleplayer-Kampagne verspricht eine lange und unterhaltsame Spielzeit – der Mulitplayer-Modus läuft prima und die Maps machen Spaß. Allerdings nerven hier die InAppKäufe, die das Balancing etwas verschieben. Dabei läuft es auf den neuen Geräten gut, benötigt aber recht viel Speicherplatz. Im Endeffekt hinterlässt das Spiel einen gute Eindruck mit umfangreichem Gameplay und langer Spieldauer. Wenn es um SciFi-Ego-Shooter geht, ist NOVA 3 der neue Platzhirsch im AppStore – wer auf Shooter steht, muss sich NOVA 3 ansehen!

+ tolle Grafik
+ schöne Story
+ langer Singleplayer-Modus
+ Team-Kameraden
+ gute Steuerungsoptionen
+ toller Multiplayer-Modus
+ guter Sound
+ deutsche Texte
+ Universal-App
– KI nicht immer logisch
– Steuerung in hektischen Situationen schwierig
– optionale InAppKäufe machen Multiplayer unfair
– viel Speicherbedarf (~2GB)
[app 474764934]