Seit fast drei Jahren arbeiten die Finnen von Cornfox & Brothers bereits an dem Action-Adventure Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas, das zuletzt noch einmal richtig Fahrt aufgenommen hatte, als Publisher FDG mit ins Boot geholt wurde…

In der Geschichte von Oceanhorn schlüpft ihr in die Rolle eines kleinen Jungen, der sich auf die Suche nach seinen verschwundenen Eltern macht – wobei das sagenumwobene Seemonster namens Oceanhorn eine bedeutende Rolle spielt. Damit ihr aber zum Seemonster gelangen und es aufhalten könnt, müsst ihr alte Artefakte aus allen Winkeln von Arkadien zusammentragen. Die Reise dauert laut Entwickler mindestens 10 Stunden – derzeit bin ich bei rund 3 Stunden Spielzeit und habe gerade einmal 15% des Spiels geschafft… Update: Nach über 10 Stunden habe ich gerade einmal die Hälfte des Spiels gesehen.

Obwohl man die Spielwelt frei erkunden kann, ist die Story -von den Nebenquests mal abgesehen- recht linear. Immer wieder erfährt man aus Gesprächen mit Inselbewohnern oder durch eine Flaschenpost von neuen Orten, die dadurch auf der Karte eingetragen werden und mit eurem Segelschiff bereist werden können. Eine Seereise ist lustig und so könnt ihr ab einem höheren Abenteurer-Level dabei mit einer Kanone auf Fässer und allerlei Meeresgetier schießen.

Gleich zu Beginn findet man Schild und Schwert, die man im Kampf einsetzen kann. Nach rund zwei Stunden bekommt man vom Eulenvolk den ersten Zauberspruch beigebracht, mit dem man entfernte Schalter betätigen kann – wodurch der Rätselanspruch mit der Spielzeit ansteigt. Im Laufe des Spiels bekommt man natürlich noch mehr Waffen und nützliche Zaubersprüche.

oceanhorn review Eurer Reise zu Oceanhorn stehen viele Gegner und Rätsel im Weg: Die Gegner droppen Edelsteine, die als Erfahrungspunkte fungieren und euch im Abenteurer-Level steigen lassen, was wiederum neue Features und Belohnungen freischaltet. Dazu gibt es noch kleine Schalter-, Logik und Schieberätsel, die auf Grund der leichten Schwierigkeit eher in den Hintergrund treten. Und natürlich darf man viel Gold einsammeln, wofür man in den Insel-Shops nützliche Dinge kaufen kann.

In der Spielwelt findet man häufig Savepoints, die man manuell auslösen kann. So wirft einen der Todesfall nur ein kleines Stück zurück, was den Spielfluss ziemlich hoch und die Schwierigkeit sehr moderat hält. Ein zusätzlicher Schwierigkeitsgrad wäre trotzdem wünschenswert gewesen. Die meisten Inseln sind recht groß und haben neben einem Außenareal viele Häuser und Höhlen, die man betreten kann. In der Story muss man oft die Segel setzen und die Inseln abklappern: Teilweise ist aber leider nicht so richtig klar, was man als Nächstes machen muss – das größte Manko des Spiels. Ein Blick ins Notizbuch verrät zwar die letzten Dialoge, nicht aber das übergeordnete Ziel oder einen Übersicht der noch anstehenden Aufgaben. Sehr schade!

Zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass man nicht hüpfen kann. Das ist aber nicht weiter tragisch, im Endeffekt vermeidet man dadurch ärgerliche Abstürze von Klippen, die Steuerung vereinfacht sich und auch so manches Rätsel wäre nicht denkbar. Nach vielen Spielstunden findet man dann Stiefel mit denen man auch hüpfen darf und kann so viele bisher unereichbare Orte erkunden. Mit einer Hand bewegt man den Jungen, mit der zweiten Hand betätigt man die Buttons – auf Wunsch kann man die Seiten tauschen, eine echte Steuerungsalternative gibt es nicht. Das ist zum Glück auch nicht nötig, denn das Spiel lässt sich wunderbar steuern, häufig scheint auch die KI der Spielfigur sogar dabei unter die Arme zu greifen.

Grafisch ist das Spiel allererste Kajüte und spielt locker in der Konsolen-Klasse mit – ab und zu muss man sich wirklich daran erinnern, das man ein iGerät in der Hand hat. Die terrassenförmigen Welten sind bunt, schön gestaltet und eine Augenweide, das Wasser glitzert im Sonnenschein und die zahlreichen Höhlen und Häuser sind stimmungsvoll ausgeleuchtet und bestückt. Auch Gesichter und die Animationen wurden liebevoll ausgearbeitet und machen es leicht, sich in das Spiel zu verlieben. Das klar strukturierte Menü bildet dazu nur einen weiteren Baustein.

Der Sound des Spiels verdient es mit Kopfhörern genossen zu werden: Die orchestrierte Musik mit anrührenden Motiven erinnert stark an Filme des japanische Studio Ghibli und wurde (in letzter Minute) von Nobuo Uematsu and Kenji Ito komponiert, die bereits die Klänge für Final Fantasy erschufen – eine gute Entscheidung! Auch die Soundeffekte sind toll, in den Innenräumen wird die Atmosphäre zusätzlich durch Hall verstärkt. In den Optionen kann man alle Klangparameter komfortabel stufenlos einstellen.

Übrigens: Die besten Tipps&Tricks zum Spiel habe ich euch hier zusammengestellt!

Das lange Warten hat sich gelohnt! Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas ist ein bis ins kleinste Detail ausgereiftes Action-Adventure ganz im Stile von Zelda & Co. In der wunderbaren Story begebt ihr euch mindestens 10 Stunden lang auf eine Reise, an deren Orte ihr euch noch lange erinnern werdet. Die Rätsel sind meist logisch und recht leicht, die Spielwelt darf frei erkundet werden. Auch bezaubernde Grafik, der wunderbare Soundtrack und die gute Steuerung machen aus dem Spiel eins der besten Spiele 2013. Gäbe es doch nur ein übersichtliches Quest-Verzeichnis! Ihr merkt es schon: Das Spiel zieht schnell in seinen Bann, begeistert auch noch nach vielen Spielstunden und ist jeden Cent des Kaufpreises wert – weshalb ich es euch unbedingt empfehlen kann!

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+ bunte 3D Spielwelt
+ tolle Grafikeffekte
+ niedliche Charaktere / Monster
+ gute Steuerung
+ professioneller (englischer) Sprecher
+ tolle Story
+ häufige Speicherpunkte
+ zusätzliche Aufgaben
+ Zauber
+ filmreifer Soundtrack
+ übersichtliches Interface
+ freie Spielwelt
+ zwei Spielstände möglich
+ deutsch
+ keine InAppKäufe
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– kein richtiges Quest-Verzeichnis
– nur ein Schwierigkeitsgrad