Falls ihr zu den älteren Zocker-Semestern gehört, dann sagt euch Micro Machines noch etwas – ein Rennspiel, dass damals legendär war und wochenlang gespielt wurde. Vielleicht auch in Ermangelung an Auswahl und Neuerscheinungen. In genau diese Retro-Kerbe schlägt nun das kleine Pixel Machines von Bojacob aus Kuwait, bei dem ihr auch wieder mit den kleinen Wagen über den Küchen-Tisch oder das Badezimmer rasen dürft.

Insgesamt stehen (leider nur) vier Rennstrecken zur Verfügung: Im Tutorial werdet ihr zuerst über eine Strecke geschickt, die aus Lego-Steinen zusammengesetzt wurde. Danach geht es in die Küche, wo ihr vorbei an heißen Herdplatten, über Teller der vollen Spüle und allerhand Hindernissen wie Mehl-Haufen oder Öl-Flecken rast. Im Schlafzimmer geht es über Kissen, den Computer-Arbeitsplatz neben dem Schminktisch und natürlich übers Bett. Auf der Musik-Strecke düst man über ein Klavier, Notenblätter, Saiten-Instrumente oder einen Synthie.

Pixel Machines Review

Auch an PowerUps wurde gedacht…

Insgesamt sind die Strecken nicht besonders lang, haben aber einige schwierige Passagen auf Lager, die man eine Weile einüben muss. Spielt man mal schnell gegen ungeübte Freunde, hat man so schnell einen Vorteil. Zwar kann man auch immer gegen 3 Bots antreten, doch Pixel Machines macht erst im Multiplayer-Modus so richtig Laune…

Entweder man tritt Online über das GameCenter gegen drei echte Spieler an (wobei zum Test- Zeitpunkt keine Spieler gefunden werden konnten) oder man spielt gegen sieben Freunde im lokalen Multiplayer-Modus. Dazu können die anderen entweder einen iOS MFi Controller verwenden – aber da den die wenigsten Spieler besitzen, lassen sich auch andere iGeräte zum Controller verwandeln, solange sie ebenfalls die App installiert haben. Auch das AppleTV wird unterstützt, am großen Bildschirm erst hier wird es zum richtigen Party-Spiel.

Pixel Machines Review

Online ist nix los. Nur gegen Bekannte wird’s was…

Neben einem klassischen Renn-Modus gibt es noch einen Kopf-an-Kopf Modus, bei dem der Spieler explodiert, der aus dem Bildschirm fährt oder vom Feld abgehängt wird. Das gibt einen Punkt und das Rennen startet für alle wieder neu an der letzten Stelle. Der zweite Modus ist zwar weniger flüssig, macht aber gerade im Multiplayer mehr Laune, da es hier alles in kleinen Häppchen serviert wird. Und mit vielen Leuten wird es ordentlich hektisch – schade, das alle die selben Autos fahren und man keine Auswahl hat.

Die Optik orientiert sich am originalen Micro Machines, sprich alles sieht stark gepixelt aus und man blickt aus der Vogelperspektive in 2D auf die Rennen. Die Grafik läuft flüssig ab und die Zomm-Stufe ist noch okay, trotzdem hätte ich mir hier eine Alternative gewünscht, für meinen Geschmack hätte es gern weiter weg sein können. Doch nach einer Weile kennt man die Strecken und kommt gut zurecht.

Pixel Machines erfindet nichts neu, sondern setzt einfach das alte Micro Machines Prinzip sauber für iOS um. Auch wenn es das hier auch schon in Varianten gab, kommt die Multiplayer-Variante und die retrogetreue Umsetzung hinzu. Zugegeben, selbst das echte Micro Machines bot deutlich mehr Strecken, Wagen und Umgebungen – hier hätte Pixel Machines ruhig einiges zulegen dürfen. Davon abgesehen macht es aber Spaß, wieder im Miniatur-Stil durch die Kante zu fahren – wenn auch am meisten zusammen mit Freunden. Eine Empfehlung zum Minimal-Preis für Rennfahrer, die gern gegen viele echte Spieler antreten wollen…

[appbox appstore 1082951005]
+ gute Touch-Steuerung
+ 2 Spielmodi
+ nette Pixel-Optik mit passendem Sound
+ Online-Rennen gegen 3 Spieler
+ lokaler Multiplayer bis 8 Spieler
+ MFi iOS Controller
+ andere iGeräte als Controller
+ keine InAppKäufe
+ deutsch
+ wenig Speicherbedarf
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App & Apple TV
– nur 4 Strecken
– keine Wagen-Auswahl