Mit der Aufbau-Simulation Pocket Arcade Story gibt es von Kairosoft seit langer Zeit endlich mal wieder ein empfehlenswertes Spiel für iOS. Hier eröffnet ihr eine klassische Videospiel-Halle mit Daddel-Automaten und allerlei Dingen, die den Kunden den Aufenthalt angenehmer machen. Die Frage ist, ob der Job auch Spaß macht…

Ich gebe zu, wenn ein neuer Kairosoft-Titel erscheint, muss ich schon fast zwangsweise den Kaufen-Button drücken. Doch in letzter Zeit brachte der Entwickler einige Freemium-Spiele heraus, die ich mir nur kurz angeschaut und dann wieder gelöscht habe – sie waren einfach unangenehm ins Freemium-Korsett mit Werbung & Premium-Währung gezwängt. Auch das kürzlich erschienene Vollpreis-Spiel Station Manager habe ich gekauft und war anfangs von der modernen Umsetzung mit neuem Interface begeistert – das sich aber nach kurzer Zeit als völlig überladen herausstellte und nervte. Zudem gab es die Möglichkeit, eine Spielwährung für echtes Geld zu erstehen oder dafür Werbung einzuschalten. Hallo?! NACHDEM ich 5Euro dafür gezahlt habe? Geht gar nicht! Enttäuscht gelöscht.

Pocket Arcade Story Review

Hier gibt es gewohnt-gute Kost.

Von daher war ich bei Pocket Arcade Story erst etwas unsicher, doch dann regelrecht froh, dass es hier wieder das alte Interface gibt. Auch die nervenden PopUps fehlen. Es gibt keine Möglichkeit zu InAppKäufen und es gibt keine Premium-Währung. Das Spiel gehört also (noch) zu den klassischen Kairosoft-Vertretern.

Worum gehts?

Zum eigentlichen Spiel: Ihr also eure eigene Zocker-Katakombe auf, wo ihr jede Menge Spielautomaten aufstellt. Damit die Kunden möglichst lange bleiben und dann zufrieden gehen, benötigt ihr noch Sitzgelegenheiten, hübsche Pflanzen oder Snack-Automaten. Aber auch das Veranstalten von Wettbewerben an bestimmten Automaten oder eine Fan-Veranstaltung bringt euch vorwärts.

Als Manager könnt ihr ins Detail gehen: Bei den Automaten lässt sich die Schwierigkeit einstellen, wovon der Spielspaß, aber auch der Verdienst abhängt. Hier sollte man für die verschiedenen Spielergruppen etwas bieten, eine detaillierte Übersicht gibt Auskunft. Für manche Automaten (wie die Haken-Maschine) muss man Preise nachkaufen. Dazu kann man noch Werbung in der Stadt schalten oder Angestellte anwerben. Später lassen sich noch eigene Automaten mit Spielen entwickeln – hier erinnert das Spiel an den Kairosoft-Klassiker Game Dev Story.

Pocket Arcade Story Review

Zur Abwechslung darf man selbst daddeln…

Eine willkommene Neuerung sind die Wettkämpfe, bei denen man mit einer Spielfigur selbst in Videospielen antreten kann – wenn auch nur rudimentär. So lässt sich eine Art StreetFighter-Klon spielen, bei dem man die Figur mit drei Tasten steuert. Sie bewegt sich zwar allein über den Bildschirm im Spiel, die drei Aktionen leichter Angriff, starker Angriff und Block kann man aber selbst auslösen. Eine schöne Abwechslung, wenn auch nichts bahnbrechendes.

Anspielungen auf Videospiel-Klassiker

Pocket Arcade Story Review Ansonsten gibt  es die übliche Kairosoft-Kost, die man schon mögen muss. Doch wenn man sie mag, dann funktioniert es jedes mal wieder… Und Pocket Arcade Story ist ein guter Kairosoft-Vertreter, der zum einen ein recht frisches und angenehm nerdiges Setting hat (mit vielen Anspielungen auf Videospiel-Klassiker, die Super Mario Bros. heißen hier zum Beispiel Plumber Bros.) und der zum anderen gut aufgebaut ist und lange Spielzeit verspricht. Wie üblich werden Features im Spiel erst nach ein oder zwei Stunden freigeschalten.

Aber es gibt auch Kritikpunkte: So lässt sich der Bildschirm nicht drehen, man muss hochkant spielen, was vor allem auf einem iPad nervt. Dann erscheint mir der Spielfluss gerade am Anfang etwas langwierig und mit Leerlauf behaftet. Klar, man investiert das meiste Geld zu Beginn in neue Automaten, doch es dauert lange, bis wieder Geld reinkommt. Wenn nach einigen Jahren das Geschäft brummt, kommt man schneller an Geld für neue Investitionen und dann macht es auch mehr Spaß. Das es wieder mal nur englisch ist und iCloud Savegames fehlen, braucht man nach all den Jahren bei dem Entwickler wohl kaum noch erwähnen – hier wird sich wohl nie etwas ändern… *seufz*

Pocket Arcade Story ist seit langem endlich mal wieder ein Kairosoft-Spiel, dass ich euch guten Gewissens empfehlen kann. Das Setting ist für Zocker herrlich vernerdet und die Anspielungen auf Helden der Videospiel-Geschichte sind nett. Beim grundlegenden Aufbau, der Pixelgrafik und dem Gameplay gibt es sonst keine Überraschungen. Lediglich die Videospiel-Wettkämpfe im Spiel sind eine schöne Abwechslung. Das alte Interface ist wieder sehr angenehm und das Fehlen von InAppKäufen bei dem Preis nötig. Eine Empfehlung für Fans von Kairosoft im Speziellen und Aufbau-Simulationen im Allgemeinen.

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