Website-Icon appgemeinde

Review: Pocket Trains – Auf der Schiene unter Volldampf!

NimbleBit haben mit Pocket Trains endlich wieder ein neues Spiel im AppStore, das mit Retrografik und süchtig machendem Aufbau-Gameplay wieder für leere Akkus und wunde Daumen sorgen wird. Wie der Name verrät, baut ihr diesmal eine Eisenbahngesellschaft auf und kümmert euch um die Expansion – dank iCloud-Savegames zu Hause auf dem iPad und nahtlos unterwegs auf dem iPhone weiter…

Man startet in Europa, wo einem bereits einige wichtige Bahnhöfe in Metropolen wie Paris oder Berlin gehören. Auch das bestehende Streckennetz ist eingezeichnet, mit etwas Geld kann man die Schiene für sich beanspruchen. Auf jeder Strecke kann aber nur ein Zug fahren, was eine genau Planung und Transport-Koordinierung bestimmter Waren nötig macht. Für jeden Lieferung bekommt man Goldmünzen, in Ausnahmefällen auch die grünen Geldscheine (Bux) oder eine Kiste mit Eisenbahnteilen.

Einmal auf die Reise geschickt, kann man das Spiel beruhigt beenden. Auf Wunsch schickt es eine Push-Mitteilung, wenn der Zug angekommen ist. Neu ist, dass die Loks nun einen Treibstoff verbrauchen, der irgendwann alle ist. Um ihn aufzufüllen, muss man die Lok aber nur einige Zeit am Bahnhof stehen lassen, wer mag kürzt dies mit den seltenen Bux ab. Auch das Auspacken von Eisenbahnteilen aus den Kisten oder der Erwerb von neuen Strecken-Gebieten kostet Bux. Unterm Strich verlangt Pocket Trains für ziemlich vieles Bux, doch hier bekommt man diese auch häufiger – und alles ohne um den Einsatz echten Geldes zu betteln. So geht Freemium.

Mit jeder Fahrt steigt die Erfahrung und der Spieler im Level – bald schaltet man schnellere und modernere Loks frei und muss nicht mehr mit lahmen Kohle-Loks herumtuckern. Diese baut man zusammen, kann sie wieder auseinander nehmen oder Freunden verschenken, wenn sie die Gift-ID aus dem Optionsmenü preisgeben.

Leider gibt es bei Pocket Trains kein Online-Feature wie beim Vorgänger. Es gibt keine globalen Events mehr, an denen man mit einer Gruppe anderer Leute online teilnehmen kann – nur noch ein Event pro Tag und das Offline. Doch gerade die Online-Clans mit Freunden und anderen echten Spielern haben für mich den Reiz der Vorgänger ausgemacht – daher wird wohl Pocket Trains auf meinem iGerät schneller der Treibstoff ausgehen, als den Entwicklern lieb ist. Sehr schade.

Nicht mehr möglich ist die Gestaltung der Fahrzeuge und die Auswahl der Fahrer. Damit fällt wieder ein Aspekt weg, durch den man mehr ans Spiel gebunden war. Unschön ist auch die Auflistung der anzukoppelnden Anhänger – hier bekommt man zwar den Gesamtverdienst angezeigt, der sich jedoch immer auf eine unterschiedliche Gesamtzahl bezieht. Eher 3 Wagen für 80 Goldstücke oder 4 Wagen für 100 Goldstücke? Das macht es bei vielen Wagen etwas zäh und unnötig kompliziert.

Bei der Grafik haben sich NimbleBit für einen gelungenen Mix aus der bekannten Pixel-Grafik mit den niedlichen Charakteren und realistischen Hintergründen entschieden. Dadurch sieht das Spiel moderner aus und schafft es, Retrofans und Spieler neuer Titel gleichermaßen anzusprechen. Wer Tiny Tower gespielt hat, wird hier sicher viele der Wagen wiedererkennen, für die sich die Entwickler die Apartments ausgeborgt haben. Bei dieser geringen Grafikanforderung läuft es auch noch auf älteren iPhones und iPods.

Der Sound ist ein Mischung geworden: Während man bei den Effekten die gewohnten Geräusche aus Pocket Planes & Co zu hören bekommt, ertönt im Hintergrund entspannte Gitarrenmusik. In den Optionen kann man leider nur beide Soundparameter komplett deaktivieren, eine stufenlose Regelung gibt es nicht.

Übrigens: Hier gibt es noch die besten Tipps & Tricks zum Spiel – nicht verpassen!

Schnell hatte mich Pocket Trains wie seine Vorgänger wieder gefangen. Eine Eisenbahn mit Ladung versorgen, Route festlegen und auf der Fahrt noch ein paar Goldmünzen einsammeln, parallel dazu das Gleiche auf einer anderen Strecke. Die neue Optik gefällt und der Mix aus Sound, verrückten Items und schönem Aufbau-Gameplay ist gefällig. Die Wartezeiten an den Bahnhöfen lassen sich verschmerzen und machen das Spiel eher zum Begleiter über den Tag als stundenlang an den Touchscreen zu fesseln. Auch die InAppKäufe sind nur optional und werden nicht nervend beworben. Leider leider leider fehlt es an jeglichen Online-Funktionen, die sonst Motivation waren! Doch ausprobieren kostet nix, ich kann es euch empfehlen. Vorsicht: Es herrscht Suchtgefahr!

[app 635931971]
+ schöner Grafikstil
+ niedliche Charaktere
+ verrückte Ladung / Events
+ gutes Aufbau-Gameplay
+ iCloud-Savegames
+ läuft flüssig
+ angenehmer Sound
+ InAppKäufe nur optional
+ GameCenter Anbindung
+ kostenlose Universal-App
– englisch
– keine Online/Multiplayer-Funktion mehr
– Gewinn nicht sofort ersichtlich
– Wartezeit an Bahnhöfen
– keine Personalisierung von Lok/Fahrer
Die mobile Version verlassen