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Review: Puzzle Bobble Journey – Endlich ein vollwertiger Bubble-Breaker!

Der japanische Publisher Square Enix entwickelt sich in den letzten Monaten zu einem wirklich herausragenden Studio für Mobile Games. Schon vor einiger Zeit habe ich die kreative Mixtur aus Arkanoid und Space Invaders gefeiert. Zudem verwandelt der Konzern unter dem Taito Banner mit ihren ShootEmUps wie Darius Burst, Raystorm oder aktuell Raycrisis das Smartphone regelmäßig in eine kleine Arcade-Maschine.

Insgesamt bietet das Spiel über 1000 Levels

Doch da gibt es eine Reihe, welche ikonisch für die Geschichte der früheren Firma Taito steht. Und diese Reihe heißt Puzzle Bobble. Basierend auf dem Platformer Bubble Bobble aus dem Jahr 1986, wurde 1994 das erste Arcade-Puzzle-Spiel mit den beiden kleinen Drachen Bub und Bob für die Spielhalle und den Heimkonsolen veröffentlicht. Das Ziel des Spiels ist es verschiedenfarbige Seifenblasen abzuschießen und so schnell wie möglich mit Kettenreaktionen das Spielfeld leer zu fegen. Das Genre des „Bubble Breaker“ war geboren. Die Kollegen vom Stay Forever Podcast haben vor einiger Zeit eine sehr schöne Folge über das Franchise produziert.

Bleiben wir daher bei Puzzle Bobble. Ein Spiel, welches wie gemacht für Smartphones ist. Doch über viele Jahre wurde den Free-To-Play Groschengräbern wie der Bubble Witch Saga von King.com das Feld überlassen. Diese haben die Spielmechanik genommen und eines der nervigsten F2P-Spiele, gleich nach Candy Crush Saga, herausgegeben. Und gibt man in den Play Stores den Begriff „Puzzle Bobble“ ein, so wird man mit einem Meer an F2P-Spielen konfrontiert – eines schlechter als das nächste. Wer also in den letzten Jahren gute Ableger der Spielmechanik wollte, griff zu den klassischen Handhelds. Denn dort veröffentlichte Square Enix sehr regelmäßig neue Puzzle Bobble Spiele, zuletzt auf dem Nintendo 3DS.

Endlich auf Android und iOS

Diese Woche jedoch sind sie auch auf dem Smartphone gelandet: Die kleinen Drachen Bub und Bob machen nun auch Android und iOS mit ihrem süchtig machenden Puzzle-Spiel unsicher. Und genauso wie die anderen Taito-Spiele ist auch Puzzle Bobble Journey ein waschechtes Premium-Spiel, wie man das neudeutsch so nennt. Keine Wartezeiten, keine Werbung, nichts was den Spieler irgendwie nerven könnte. Und dabei hat das Spiel trotzdem so etliche Free-To-Play-Mechaniken drin. Wie diese Mechaniken und Spielspaß gemeinsam Hand in Hand gehen wollt ihr wissen? Dazu gleich mehr.

Kleinigkeiten wie Feuerwerke sorgen für ein gutes Gefühl

Wie im Genre üblich, ist auch hier das Gameplay schnell erklärt und gleicht den vorherigen Ablegern der Reihe. Verschiedenfarbige Blasen müssen zum Platzen gebracht werden. Dafür müssen mindestens drei gleichfarbige Blasen zueinander geordnet werden. In jedem Level gibt es dabei verschiedene Ziele. Mal muss ein Highscore innerhalb eines Zeitlimits geknackt werden, mal müssen kleine Babydrachen aus den Blasen befreit werden. Hindernisse wie Blöcke erschweren viele Levels. Hier muss um das Hindernis herum „gebaut“ werden. Verschwinden alle Blasen eines Hindernis, fällt dieses Hindernis aus dem Spielfeld. Und so schießt man sich taktisch von unten nach oben eines Spielfelds.

Insgesamt hat das Spiel in seiner Basisversion ganze 270 Levels. Womit man sich schon einige Wochen beschäftigen kann, denn die Levels werden natürlich immer schwerer. Kommen wir an dieser Stelle also zu den bereits angekündigten Free-To-Play-Mechaniken. Natürlich gibt es für jedes abgeschlossene Level Gold. Diese kann man in neue Charaktere investieren, aber auch in Items, welche die Levels einfacher gestalten. Das kann eine Bombe sein, aber auch eine verlängerte Richtungsanzeige für die Seifenblasen. Wichtig dabei: Dieses Gold lässt sich nicht per InAppKauf nachfüllen, man muss es sich in den Levels verdienen.

Dabei ist es hilfreich in jedem Level drei Sterne zu sammeln. Auf jeder Insel der Übersichtskarte gibt es dabei Schatzkisten. Hat man genug Sterne gesammelt, öffnet sich solch eine Kiste inklusive Gold-Bonus. Den gibt es aber auch in täglichen Bonuslevels. Hier ist das Ziel so viele Münzen wie möglich abzuschießen. Am Ende gibt es noch ein Glücksrad mit verschiedenen Multiplikatoren der zuvor gewonnen Münzen.

Wie in den meisten Free-To-Play Spielen, gibt es auch noch eine zusätzliche Welt mit besonders kniffligen Levels. Diese lassen sich aber ohne Hindernisse immer wieder spielen. Hat man solch ein kniffliges Level gelöst, gibt es ebenfalls einen großen Gold-Bonus. Manchmal gibt es aber auch einen Gold-Bonus einfach so zwischendurch, weil man ein normales Level mit drei Sternen abgeschlossen hat. Und es gibt auch tägliche Boni, die man bei Spielstart bekommt.

Spielspaß statt Frust

Free-to-Play-Mechaniken dienen allein als Belohnungssystem

Es ist schon interessant: Free-To-Play-Spiele sorgen mit all diesen Mechaniken für Frust, für Unwohlsein. Dafür, dass man sich genervt und häufig auch gegängelt fühlt. Hier jedoch fühlen sich diese Mechaniken rundherum gut und belohnend an. Weil man immer etwas bekommt, nie bestraft wird. Diese Mechaniken werden hier als Belohnung eingesetzt, weil man die Levels geschafft hat. Und eben nicht als Voraussetzung, um schwere Levels überhaupt erst schaffen zu können. Wir haben es hier also mit einer Umkehr der Wirkungsweise dieser Mechaniken zu tun. Und diese werden dadurch motivierend und fördern den Spielspaß. Denn sie stehen der spielerischen Progression nie im Weg.

Aber auch ohne all diese Belohnungen funktioniert das Spiel hervorragend: Die Levels sind abwechslungsreich, die Lernkurve perfekt ausbalanciert. Die Grafik sieht mit all den kleinen Animationen hübsch aus, der Soundtrack verbreitet gute Laune. Wer in den letzten 23 Jahren einmal ein Puzzle Bobble Spiel gespielt hat, fühlt sich hier sofort heimisch. Auch weil die Steuerung so einfach von der Hand geht: Schlicht in die gewünschte Richtung zeigen, in der die Figur die Blasen schießen soll. Und für Taito-Fans gibt es noch eine Menge Fanservice: Denn man kann verschiedene Figuren aus anderen Taito-Spielen freispielen.

Wie schon gesagt, gibt es für den Preis Grundpreis von derzeit 5€ ganze 270 Levels im Spiel. Wer diese nach ein paar Wochen durchgespielt hat, muss jedoch nicht auf Nachschub verzichten. Diesen gibt es nämlich gleich im Spiel selbst. Per InAppKauf werden weitere Levelpakete angeboten. Für je 0,99€ gibt es mindestens über 90 neue Levels dazu. Derzeit gibt es 10 solcher Levelpakete. Am Ende habt ihr also einen Umfang von über 1000 Levels! Im Gesamtpreis kommt man dann bei rund 15€ heraus. Das ist für diesen enorm großen Umfang ein sehr, sehr guter Preis. Besonders wenn man sich vor Augen führt, dass man bei ähnlichen Free-To-Play Spielen schnell ein mehrfaches bezahlt – ohne Gegenwert.

Lediglich die vielen Downloads, etwa wenn eine neue Welt freigeschaltet wird, können nerven. Besonders unterwegs. Allein in den ersten drei Welten wurden bei mir über 300MB Daten heruntergeladen. Nicht überall gibt es in unseren Breitengraden ein freies WLAN. Daher merkt man, dass das Spiel vornehmlich für andere Märkte wie Japan, Frankreich oder den USA konzipiert wurde – wo die Handyverträge nebenbei auch ein Vielfaches an Datenvolumen besitzen als in Deutschland. Aber das alles möchte ich nicht dem Spiel ankreiden – es sei nur zur Vollständigkeit erwähnt. Besonders Menschen auf dem Dorf werden mit dem Spiel wohl wenig Freude haben.

Vergesst Bubble Witch Saga, Angry Birds Bubble Shooter und wie sie alle heißen mögen: Mit Puzzle Bobble Journey hat Square Enix endlich ein Ausrufezeichen gesetzt und ein fantastisches Gesamtpaket geschnürt. Genrefans haben jetzt auch auf dem Smartphone die Möglichkeit diese Spielmechanik ohne Nervereien und Gängelungen des Free-to-Play-Prinzips zu genießen. Eine tolle Präsentation und regelmäßige Belohnungen motivieren zudem durch das Spiel hindurch. Die vielen Downloads können für manche Menschen jedoch ein KO-Kriterium sein. Nur wer regelmäßig Zugang zu einem Wlan-Netz hat, kann sich das Spiel bedenkenlos kaufen.

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