Bei Run-A-Whale von Guillaume Loquin treffen für mich zwei große Vorbilder aufeinander: Das damals gehypte LSDlastige Whale Trail von 2011 (übrigens vom Monument Valley Entwickler ustwo) und das süchtigmachende Alto’s Adventure. Es gilt als Pirat auf einem Wal über die Wellen zu reiten. Natürlich muss man Gold einsammeln und im Spiel möglichst weit kommen. Das Spielprinzip bietet keine Innovationen, dafür aber viel Schwupdizität. Die wundervolle Wasserwelt läuft flüssig über den Touchscreen, der präzise auf die Eingabe des einen benötigten Fingers reagiert.

Wer den Wal hat, hat den Spaß!

run-a-whale Die Spielwelt wird bei jedem Anlauf neu generiert, bietet einen hübschen Tag & Nacht Wechsel und natürlich jede Menge Hindernisse, die es gilt zu umgehen. Pardon, zu überspringen oder zu untertauchen. Man legt einen Finger auf den Touchscreen und der Wal taucht ab – lässt man los, springt er in hohem Bogen aus dem Wasser. Die Steuerung ist zwar präzise, jedoch braucht man eine Weile, um zu lernen, wie der Wal reagiert. Er benötigt nämlich ein Weile bis er unten ist, damit er über ein Hindernis springen kann.

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Die Endgegner sorgen für Abwechslung

Damit man auch motiviert ist, immer wieder einen Ritt auf dem Wal zu wagen, gibt es Aufgaben, wodurch man im Level steigt – insgesamt 90 gibt es derzeit. Leider sind die schon zu Beginn etwas schwer zu erfüllen, so dass man gefühlt nur langsam aufsteigt. Hier hätte sich das Spiel gern mehr an Alto’s Adventure orientieren können, bei dem man ständig irgendetwas zu tun bekam und dies auch schnell erfüllen konnte. Das wirkte kurzweilig und suchtverheisend. Auch das Aufleveln mit neuen Fähigkeiten fehlt hier zum Vorbild, hier kann man lediglich springen. Auch ein Neubeginn könnte schneller gehen.

Immerhin kann man unterwegs PowerUps wie einen Muschelhelm sammeln, der einen Aufprall verzeiht oder einen Münzmagnet. Kommt man an eine selten platziert Kanone, kann man sogar kurzzeitig durch die Luft fliegen. Und es gibt Endgegner: Die erscheinen aber immer nur aller fünf Spieler-Level, bei denen man ihren Angriffen ausweichen muss.

Was hier Allein-Entwickler Guillaume Loquin auf die Beine gestellt, kann sich sehen lassen! (Er arbeitete übrigens auch an Ghost Recons Wildlands oder den Rayman Raving Rabbids mit) Die Grafik wirkt ausgereift und die zufällig generierten Bauteile der Welt gehen nahtlos über, auch die Animationen gefallen. Passend dazu natürlich ein gut ausgesuchter Soundtrack. InAppKäufe gibt es keine, obwohl es einen kleinen InGame-Shop beinhaltet. Hier kauft man aber für gesammelte Goldmünzen lediglich neue Hüte oder neue Meerestiere, auf denen man reiten kann.

Um es kurz zu machen: Run-A-Whale ist ähnlich schön wie Alto’s Adventure, bietet nur nicht ganz so viel abwechslungsreiche Aufgaben, auch das Gameplay ist einen Ticken gleichförmiger. Es sieht verdammt gut aus, hat eine präzise Steuerung, motivierende Aufgaben und sogar Endgegner. Am Ende kann ich euch das Spiel mit gutem Gewissen empfehlen, wobei es gleich noch ein willkommener Zeitvertreib ist, um sich das Warten auf Alto’s Odyssey zu versüßen…

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