Website-Icon appgemeinde

Review: Shikigami no Shiro – Die Manga-Ballerei das erste Mal im Westen!

Kommen wir nach längerer Zeit mal wieder zu einem exotischen Spiel: Shikigami no Shiro (zu Deutsch: Schloss von Shikigami) ist ein Bullet-Hell-Shooter aus dem Jahr 2001 von Alfa System, welches damals für Windows, Playstation 2, Xbox und in den japanischen Spielhallen veröffentlicht wurde. Eine Veröffentlichung im Westen fand, abgesehen von einer sehr verstümmelten und extrem geschnittenen Version unter den Namen Mobile Light Force 2, nie statt. Anders als die beiden Nachfolger, welche unter den Namen Castle Shikigami 2 und Castle Shikigami III von Aksys originalgetreu in den USA für die PS2 bzw. Wii veröffentlicht wurden.

Schon der leichteste Schwierigkeitsgrad ist herausfordernd

Bei dem Namen Alfa System werden sicherlich die Fans der Spielkonsole PC Engine aufhorchen, denn der im Jahr 1988 gegründete Developer hat in seinen ersten Jahren viele CD-Spiele wie Down Load oder die ersten beiden Ys Spiele veröffentlicht. Später konzentrierte sich die Firma auf Titel aus der Tales Of Rollenspielreihe. Shikigami no Shiro war zwischen 2001 bis 2006 der Ausflug ins Bullet Hell Genre. So, nun aber genug des Nerd-Wissens meinerseits.

Wie spielt sich denn nun dieses Spiel? Die Story spielt im Jahr 2005. Immer mehr Opfer, ausschließlich Frauen, werden tot aufgefunden, scheinbar durch einen Stromschlag. Nach dem die 32. Leiche gefunden wird, beginnt sich das Tokyo Metropolitan Police Department dafür zu interessieren. Schnell werden die Leichen mit einer okkulten Sekte in Verbindung gebracht. Hier kommen unsere Helden zum Einsatz. Im Spiel könnt ihr aus sechs Figuren auswählen: Da wäre beispielsweise Kohtaro Kuga, ein junger Detective des Departments. Seine Spezialfähigkeit wird von einem spirituellen Wesen aus seiner Familie, die ihm überall hin folgt, abgeschossen. Oder Sayo Yuuki, eine Jungfrau des Shinto-Shreins wie auch Fumiko Ozette Van Stein ein halb deutsch, halb japanischer Hexenmeister. Alle Charaktere haben sehr unterschiedliche Waffen und unterscheiden sich erheblich in der Spieltaktik. Auch die Geschichte des Spiels unterscheidet sich mit ihnen deutlich.

Chit-chatting vor dem Bosskampf

Wie bereits erwähnt, ist Shikigami no Shiro ein Bullet-Hell-Shooter. Das heißt: Eure kleine Figur fliegt vertikal von unten nach oben und steht einer Übermacht an gegnerischem Kreuzfeuer gegenüber. Eure Aufgabe besteht darin, einen Weg zwischen den Projektilen, Lasern und Feuerbällen zu finden und dabei natürlich die Gegner abzuschießen. Ihr habt drei Waffen zur Verfügung: Die Standardwaffe wird automatisch abgefeuert. Dazu gibt es noch eine Spezialwaffe, die gleichzeitig auch alle Münzen einsammelt. Und eine Bombe, die kurzzeitig das gesamte Spielfeld leerräumt. Zudem könnt ihr einstellen, ob die Standardwaffe automatisch abgefeuert werden soll oder nicht. Gelenkt wird eure Figur mit dem Streichen über den Bildschirm.

Die Standardwaffe kann verstärkt werden, indem ihr Münzen einsammelt, welche die Feinde nach der Zerstörung hinterlassen. Werdet ihr einmal getroffen, verliert ihr nicht nur ein Leben, sondern auch alle Münzen. Pikant: Um mehr Münzen zu bekommen, empfiehlt es sich 2-3 Pixel neben feindlichen Projektilen zu fliegen und zu feuern. Erkennbar an den rot eingefärbten Schüssen eurerseits. Werden die Feinde mit den roten Schüssen zerstört, hinterlassen sie viel mehr Münzen!

Es gibt fünf Spielstufen, die jeweils in drei Sektionen eingeteilt sind. In den ersten beiden Sektionen trefft ihr auf Zwischenbosse, während ihr in der dritten Sektion gegen den jeweiligen Endboss antretet. Habt ihr drei Leben verloren, heißt es Game Over. Es gibt aber eine beschränkte Anzahl an Continue-Versuchen.

Ein Durchlauf dauert circa 30-45 Minuten. Das Spiel ist aber erst beendet, wenn ihr die fünf Level mit allen sechs Charakteren durchgespielt habt. Die iOS-Portierung ist hervorragend, so wurden die Grafiken und der Sound originalgetreu übernommen. Die dicken Ränder sind auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, aber unglaublich nützlich. Denn diese sind dafür gedacht, dass ihr eure Figur mit den Gesten steuert, während der Blick auf das eigentliche Spielfeld nicht von eurer Hand verdeckt wird. Hier haben die Entwickler mitgedacht! Dennoch hätte ich mir einen Controller-Support gewünscht.

Während das Optionsmenü in englischer Sprache daherkommt, ist das eigentliche Spiel inklusive den Dialogen auf Japanisch. Wer also keine Kenntnisse in der japanischen Sprache hat, wird im Spiel selbst nur Bahnhof verstehen, von dem was die Figuren sich untereinander zu sagen haben. Nichtsdestotrotz macht die Ballerei unglaublich viel Laune, dafür sorgen auch die fünf wählbaren Schwierigkeitsstufen (von very easy bis very hard) – wobei der niedrigste Schwierigkeitsgrad für Anfänger bereits eine große Herausforderung darstellt.

Shikigami no Shiro ist eine wirklich hübsches Remake des Originals von 2001 . Da es damals nicht im Westen veröffentlicht wurde, stellt diese Portierung für Genre-Fans eine preiswerte Option dar, das Spiel nachzuholen. Die fünf Spielstufen bieten viel Action und mit den wählbaren Schwierigkeitsstufen sowie den sechs verschiedenen Charakteren samt unterschiedlichen Angriffsmustern kommt so schnell keine Langeweile auf. Schade, dass es keinen Controller-Support gibt und das Spiel selbst keine englische Übersetzung spendiert bekommen hat.

[appbox appstore 905915259]

+ Remake des Originals
+ sechs verschiedene Charaktere
+ fünf Schwierigkeitsstufen
+ gute Touchscreensteuerung
+ spannende Endgegner-Kämpfe
+ GameCenter Anbindung
+ keine InAppKäufe
+ Universal-App
– fehlender Controller-Support
– keine englische Übersetzung
– fehlender iCloud-Support
Die mobile Version verlassen