Es fährt ein Zug nach Nirgendwo, es rennt ein Igel in die Unendlichkeit. Ich sollte Schlager schreiben. Zumindest wenn ich durch neue Endlos-Runner, wie SEGAs SONIC DASH inspiriert werde. Aber die Schlager erspare ich euch lieber und teste in der Zwischenzeit lieber den neuen Kassenschlager aus dem Hause SEGA mit dem berühmtesten Igel-Export der Videospiel-Geschichte. Sonic the Hedgehog.

Gameplay

Der blaue Igel mit den flinken Füßen gibt sich wieder ein Stelldichein im AppStore und kommt – nach Remakes der Original-Spiele und einer Doodle-Jump-Variante – diesmal als Endlos-Runner daher. Und präsentiert sich damit von seiner besten, nämlich der schnellen Seite. Damit ist dieses Genre ein idealer Spielplatz für das stacheligen Flitzetier.

Sonic Dash Sega Review

Der sportliche Igel beim Tagwerk…

Der Igel wird mit den bekannten Wischgesten gesteuert und läuft automatisch auf einer von drei festgelegten Bahnen. Mit einem Wisch nach links oder rechts wechselt er verzögerungsfrei die Bahn, mit einem Wisch nach oben überspringt er Hindernisse und mit einem Wisch nach unten rollt er sich zur Kugel zusammen. So kann er tiefergelegte Hindernisse unterrollen oder leichte Gegner platt machen. Das hat man schnell raus, doch je nach Abschnitt verlangt dies jede Menge Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen. Auf den Neigungssensor wurde zum Glück verzichtet.

Die zwei verschiedenen Umgebungen, die bekannten grünen Wiesen und ein griechisch-antikes Steinkonstrukt, werden für jeden neuen Lauf zufällig generiert, kommen abwechselnd und bieten unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad. Auch die coolen Loopings sind wieder an Bord, die das Herz von Oldschool-Sonic-Spielern höher schlagen lassen.

Die Spielwelt ist in Abschnitte eingeteilt und durch einen großen Abgrund abgetrennt. Am Ende eines Abschnittes findet sich auf jeder Bahn einen Button, der zusätzliche Aktionen oder Boni auslöst. Das Tutorial kümmert sich nur um die grundlegende Steuerung, Feinheiten werden nicht erläutert. Bei den Buttons rät das Spiel rätselhaft „Lege deine Ringe an“. Was damit gemeint ist, erschließt sich erst nach vielen Läufen: Die im Abschnitt gesammelten Ringe werden erst am Ende eines Abschnittes gesichert und dem Konto gut geschrieben, wenn man auf den Button mit dem Ring läuft.

Natürlich darf Sonic auch wieder richtig Gas geben. Wenn er genügend goldene Ringe gesammelt hat, lässt sich in der Bildschirmecke der Dash-Modus aktivieren und der Igel rast los. Die Kamera schwenkt direkt hinter ihn, was zwar die Sicht einengt, aber ziemlich egal ist, da er dabei eh alles niedermäht. Hier kommt echtes Sonic-Feeling auf.

Im Shop lassen sich die Ringe in vielfältige PowerUps wie schnelle Starts, Ring-Magnet oder Wiederbelebung eintauschen, die man auch noch verbessern kann. Wer mag und kräftig investiert, schaltet auch Sonics Freunde Tails, Knuckles oder Amy als neue Spielcharaktere frei. Allerdings ist Sonic Dash wenig freigiebig mit der Spielwährung und macht bestimmte Items wie die zusätzlichen Charaktere zu einer klaren Echtgeld-Investition. Unterm Strich sind die InAppKäufe zwar nur optional, die Anpreisung ist aber leider sehr nervig und offensiv ausgefallen.

Grafik / Präsentation

Hier setzt Sega auf den gewohnten Sonic-Look und das ist gut so – warum sollte man auch das erfolgreiche Konzept ändern? Wer schon einmal mit dem Igel in einem anderem Spiel unterwegs war, fühlt sich auch hier grafisch schnell zu Hause. Das verbreitet ein schönes Spielgefühl für Retrospieler. Die Menüs sind von der üblichen Sonic-Schrift geprägt, die zwar original sein mag, aber alles andere als übersichtlich ist – hier verliert man schnell den Überblick und fühlt sich bombardiert. Ansonsten läuft das Spiel gut und lässt die Geschwindigkeit angemessen erscheinen – vor allem der Turbo-Modus kommt gut rüber.

Anbei noch ein Gameplay-Video, wo ihr ein paar Läufe von mir sehen könnt…

Sound

Als Musik krakeelt ein optimistisch-schmissiger Synthietrack mit 80s Videospiel-Hallen-Flair entgegen, der wunderbar zum betagten Igel passt. Auch die Soundeffekte setzen auf bewährte Klänge und lassen alte Spiel-Erinnerungen wach werden. Und gewinnen so auf unterschwellige Art und Weise alte Sonic-Veteranen für sich. In den Optionen kann man beide Klangparameter getrennt voneinander deaktivieren.

Fazit

Tobi meint:

Der flinke Igel Sonic fühlt sich in einem Endlos Runner richtig zu Hause und mit den gewohnten Grafik- und Sound-Elementen auch die Spieler, die ihn schon kennen. Hier macht Sega die Eingewöhnung leicht und bietet adrette endlose Landschaften und präzise Steuerung, die Spielspaß aufkommen lassen. Wer aber Geld für ein Spiel ausgibt, sollte nicht mit nervenden Hinweisen für weitere InAppKäufe genervt werden. Unterm Strich ein weiterer solider Endlos-Runner, der Pflichtkauf für Sonic-Fans und interessant für Highscore-Jäger ist.

+ solide und gewohnte Sonic-Grafik
+ präzise Steuerung
+ verschiedene Spielcharaktere
+ PowerUps
+ Speed-Modus
+ deutsch
+ passender Sound mit bekannten Effekten
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– InApp Käufe stark im Vordergrund
– Tutorial zu einsilbig
– kein iCloud Support
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