Hä? Was für ein Zeug?! Also noch mal langsam: Beim neuen Splitter Critters (iOS, App Store) von Entwickler RAC7 (Dark Echo, Stealth Hunter 2, …) könnt ihr in entspannter Rätsel-Atmosphäre die Spielwelt mit einem einzigen Touch teilen. Das ist auch nötig, denn nur so kommen die kleinen niedlichen Critters in ihr rettendes Raumschiff. Und eure grauen Zellen bekommen etwas zu tun…

Spalter! Und Schnitt!

Die Spielwelt kann man teilen, indem man seinen Finger auf die gewünschte Stelle legt. Dann noch die Schnittrichtung einstellen und ritsch! gibt es einen geraden Schnitt in Papier-Optik. Dann kann man einen der beiden Teile verschieben und so zum Beispiel die Critters auf eine neue Ebene bringen. Allerdings folgt das Gameplay einigen wichtigen Regeln: So kann man nach jedem Schnitt die Teile nur einmal verschieben – hier ist also überlegten Handeln vonnöten.

Splitter Critter Bester Freund im Spiel ist der Zurück-Button. Doch anders als in den meisten Spielen ist er hier integraler Bestandteil des Gameplay. Hat man einen Schnitt getan, muss man oft die Spielwelt mit dem Button wiederherstellen. Mit einer Besonderheit: Die Critters bleiben davon unbeeindruckt an ihrer neuen Stelle. So arbeitet man sich zum rettenden Raumschiff vor.

Angenehm sind die verschiedenen Umgebungen mit ihren Eigenheiten, die dank sieben Leveln pro Planet recht schnell wechseln. Auf dem ersten Wald-Planeten wird man mit dem Spielprinzip vertraut gemacht, während auf dem Wüsten-Planeten schon feindlich gesinnte Bären hinzukommen. Zum Glück trifft man hier auch auf wehrhafte rote Critters, die ihnen den haarigen Hintern versohlen. Der Wasser-Planet lässt die Critters baden gehen, bedarf aber mit seinen Seeigeln ebenfalls Obacht.

Splitter Critter

In der zweiten Hälfte des Spieles wird es schwieriger

Auf dem dritten Planeten (circa in der Hälfte des Spieles) wird es endlich anspruchsvoller. Hier befindet man sich statt in der Natur mal im Inneren von Gebäuden und in riesigen Maschinen. Dort bugsiert und schnitzelt man sich über fahrende Plattformen, quetscht sich unter riesigen Stampfern hindurch, vorbei an Lava und tödlichen Lasern.

Insgesamt gibt es mit derzeit 42 Leveln aber nicht so viel zu tun. Nach rund einer bis maximal zwei Stunden ist man durch. Schön ist die Tatsache, dass nicht die „eine Lösung“ gibt, sondern immer mehrere Herangehensweisen, so dass sich ein erneutes Anspielen lohnt. Auch Zeitdruck gibt es nicht, an einigen Stellen muss man lediglich schnell reagieren, um von Plattform zu Plattform zu kommen.

Splitter Critters ist wirklich fair und ein Premium-Spiel, wie es im Buche steht: Es gibt keine InAppKäufe und wenn man eine Zeit lang rätselt, ohne das man weiterkommt, bietet das Spiel einen Hilfebutton an. Hier bekommt man dann auf Wunsch die Lösung für das jeweilige Level gezeigt.

Insgesamt ist es ein recht einfaches Spiel, dessen Schwierigkeitsgrad immer mal wieder schwankt und sich eher durch längere Level steigert, aber nie wirklich Kopfzerbrechen bereitet. Die letzten Level haben es in sich und benötigen einige Rätselzeit. Ich hätte mir noch ein paar mehr physikalische Spielereien gewünscht – so hätte das Wasser zum Beispiel von einer Welthälfte in die andere etwas schöner fließen können. Außerdem währe ein etwas fordernder „Finde die Lösung in zwei Schnitten ohne Zurück-Button“ Modus toll gewesen.

Über Splitter Critters kann man ‚geteilter‘ Meinung sein, wie man will – der Physik-Puzzler ist aber niedlich und gut gemacht, kommt ohne InAppKäufe aus und macht Spaß. Zum einen weil es keinen Zeitdruck gibt, weil es von der Machart höchst poliert ist und weil die Umgebungen schnell wechseln und es mehrere Lösungswege gibt. Das bringt Abwechslung. Leider hat es recht wenig Umfang. Unterm Strich ist Splitter Critters ein kleines, aber sehr feines Rätselspiel, dass sich durch seine Fairness auch für größere Kinder eignet.

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