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Star Command – Mit dem selbst gebauten Raumschiff in die Retro-Zukunft

Große Worte zu dem lang ersehnten und bereits 2011 angekündigten Spiel brauche ich ja hier nicht weiter verlieren. Endlich ist Star Command da und der Entwickler War Balloon lässt uns Abenteuer im Weltraum erleben… Hat sich das Warten gelohnt?

Gameplay

Ferne Zukunft. Unendliche Weiten. Und ihr übernehmt das Kommando eines Raumschiffes der Star Command Flotte. Am Anfang bekommt ihr natürlich nur ein recht kleines Modell zugewiesen, was über zwei Plätze für Waffen und drei verschiedene Räume verfügt, die ihr selbst bebauen könnt. Und weil zu einem Kapitän auch eine Crew gehört, heuert ihr noch einige neue Mitglieder an. Ein anfängliches Tutorial (komplett in Englisch, wie das komplette Spiel) weist euch in die Grundlagen des Spiels ein – ist aber leider zu wenig ausführlich, so dass sich viele wichtige Dinge erst durch Ausprobieren erschließen. Nicht einmal ein Handbuch ist mit an Bord, schade.

Noch herrscht Ruhe während der Gefechtsvorbereitung…

Neue Mitglieder kommen auf eurer Brücke an, wo ihr die Neuankömmlinge bestimmten Räumen und somit bestimmten Aufgaben zuweist. In den gelben Räumen wird die Crew zu Reparatur-Spezialisten: Feuer an Bord? Ein Schaden am Triebwerk? Das Schutzschild schwächelt? Kein Problem! In den blauen Räumen arbeiten die Sanitäter, die sich um die Heilung der Crew kümmern. Entweder ihr schickt die angeschlagenen Leute in den blauen Raum oder einen Sanitäter in ihre Nähe. In den roten Räumen sind eure Waffen stationiert, welche die Crew dort abfeuert. Wenn sich aber Feinde direkt in die Gänge eures Schiffes beamen, wird es Zeit diese Leute zu rufen, denn sie tragen auch Waffen bei sich, mit denen sie den Eindringlingen einheizen können.

Mit jeder Mission steigt die Erfahrung der Mitglieder und sie damit im Level. So schaltet man neue Fähigkeiten frei, die bei Bedarf für kurze Zeit aktiviert werden können, bevor sie sich wieder aufladen müssen. Und hier offenbart sich ein weiteres kleines Manko: Man muss alle Crew-Mitglieder permanent von Hand steuern. Antippen und Position bestimmen. Ab zum nächsten. Es gibt leider kein Auswählen einer Gruppe oder keine automatischen Abläufe wie „Schieße, aber weiche zurück“. Hier ist Handarbeit angesagt, was im Gefecht schnell sehr stressig wird. Doch nicht nur die Mitglieder bekommen bessere Fähigkeiten, auch für die Räume könnt ihr Upgrades kaufen und so beispielsweise eure Schilde stärken, die Heilkraft der Sanitätsstation verbessern oder die Schusskraft erhöhen.

Als Spielwährung hat man es mit sogenannten Token zu tun, die es ebenfalls in den Raumfarben rot, gelb und blau gibt. Diese setzt man zum Bauen und Verbessern von Räumen oder zum Anwerben von neuen Crew-Mitgliedern ein. InAppKäufe gibt es nicht, man verdient die Spielwähnrung durch Belohnungen, die man zum Beispiel für bestandene Missionen bekommt. Allgemein sind die Token immer sehr knapp bemessen, weshalb deren Einsatz wirklich gut überlegt sein sollte.

Star Command ist schwer. Nicht selten startet man eine Mission komplett von vorn, weil der Kapitän durch ein Leck ins Weltall geschleudert oder von fiesen Aliens erschossen wurde. Bei dem knackigen Schwierigkeitsgrad, gibt es zum Glück ein Speichersystem, mit dem man drei Speicherplätze anlegen kann. Leider lässt sich nur in großen Abständen und nicht während einer Mission speichern. Auch gibt es derzeit keinen iCloud-Support, so dass man die Universal-Version zwar auf mehrere iGeräten laden, aber den Spielstand nicht untereinander synchronisieren kann.

Das Spiel folgt dabei einer linearen Story, die wirklich lustige Einfälle und schöne Wendungen enthält. Dabei  läuft es meist so ab: Von der Star Command Leitung bekommt man das Briefing zur nächsten Mission und es erscheint ein neuer Planet auf der Sternenkarte. Man fliegt den neuen Planeten an, erledigt dort die Aufgabe (meist ein Kampf gegen ein Schiff), kassiert die Belohnung und wird von der Star Command Führung weitergeschickt. Wer mag, kann zu einem Planeten zurückkehren und noch einmal gegen ein besiegtes Schiff kämpfen, um erneut die Belohnung zu kassieren. Storytechnisch nicht ganz logisch (die waren doch schon tot?!),  aber oft notwendig, um die knappen Token zu verdienen.

Grafik / Präsentation

Grafisch wurde hier liebevoll und mit vielen Details gepixelt und selbst auf dem neuen iPad sieht die Grafik knackig scharf aus – egal in welcher Zoomstufe. Das Artwork ist toll: In den Räumen gibt es tausende kleiner Blink-Lämpchen und schöne Animationen für Geräte und Waffen. Die Besatzung und die Außerirdischen sind einfallsreich erdacht, spielen mit bekannten Klischees und haben ebenfalls schöne Animationen spendiert bekommen. Einzig die Zwischensequenzen mit  der Mischung aus Pixel-Charakteren und fotorealistischen Hintergründen wollen einfach nicht zusammen passen. Trotzdem ein herausragendes Spiel im Retro-Look!

Hier etwas Gameplay von den ersten Missionen:

Sound

Obwohl der Sound nicht Retro ist, sprich im Chiptune-Pieps-Gewand daher kommt, passt er gut zum Weltraum-Setting. In den ruhigen Gameplay-Phasen hört man orchestrale und entspannte Musik, die Konzentration auf das Wesentliche – den Aufbau – zulässt. Während der Kämpfe wird die Musik etwas agiler und treibt so die Hektik noch etwas weiter. Die Soundeffekte sind genau wie sie bei so einem Spiel sein müssen und erfüllen alle Klischees im positiven Sinne. In den Optionen kann man beide Soundparameter stufenlos einstellen. Vorbildlich.

Fazit

Tobi meint:

Das Warten auf Star  Command hat sich gelohnt. Die Grafik ist liebevoll und detailreich mit jeder Menge Anspielungen auf bekannte SciFi-Serien gestaltet, auch der Sound ist super und passt sich der jeweiligen Situation an. Die Story ist lustig und wird euch in Kombination mit dem straffen Schwierigkeitsgrad und der knappen Spielwährung eine lange Zeit beschäftigen. Und obwohl es Punkt-Abzug für kleine Mängel gibt, steht bei Star Command eins im Vordergrund: der Spielspaß. Deswegen kann man den SciFi-Kracher im Retrogewand jedem empfehlen, der etwas Englisch kann und dem bei Reisen in Lichtgeschwindigkeit nicht übel wird!

+ tolle Grafik im Retro-Stil
+ Zoom-Funktion
+ schöne Story
+ 3 Speicherpunkte
+ Aufbau eines Raumschiffes
+ Management von Räumen / Crew
+ Kämpfe Schiffe / Crew
+ passender Soundtrack
+ keine InAppKäufe
+ Universal-App
– englisch
– unzureichendes Tutorial
– Crew-Steuerung alles von Hand
– Grafik in Zwischensequenzen gemischt
– keine iCloud Support
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