Wie viele Gefangene habt ihr in eurem Leben schon befreit? Ich würde ja mal wirklich wissen wollen, wie viel Prozent der Spiele im AppStore mit einer Retro-Pixelgrafik der 90er Jahre daherkommen. Es ist sicher ein großer Anteil! Dazu gehört auch der Action-Plattformer Sword of Xolan von Alper Sarikaya aus Istanbul, den ihr vielleicht noch von den beiden schicken Manuganu-Spielen mit dem kleinen Indianer kennt…

Bei dem kleinen Jump&Run steuert ihr Xolan, einen jungen Helden mit dem namhaften Schwert. Der hat es sich zur Aufgabe gemacht, unschuldige Gefangene aus ihren Käfigen und am Ende das ganze Land von einem bösen Magier zu befreien. Die Story ist aber eigentlich völlig nebensächlich. Hauptsache, man findet in jedem der 30 Level die drei Gefangenen. Findige Schatzsucher auch noch eine versteckte Kiste.

Doch schon die drei Gefangenen sind in der Regel nicht leicht zu finden, teilweise befindet sich der Käfig hinter einer versteckten Wand in den meist recht verzweigten Spielwelten. Doch man besteht ein Level auch, ohne alle drei Käfige zu finden – wenn man den Ausgang lebend erreicht. Und das ist meist nicht so einfach – doch wenn man stirbt, kann man nur sich selbst die Schuld in die Stiefel schieben…

Sword of Xolan iOS Der Schwierigkeitsgrad ist trotzdem ausgeglichen. Allerdings muss man ein Level komplett von vorn starten, wenn man stirbt. Immerhin sind die Spielwelten nicht allzu lang, verzweigen sich aber teilweise – ohne das es eine Karte gibt. Es gibt also durchaus Motivation, ein Level noch einmal anzugehen. Leider sind diese mit den drei Umgebungen nicht besonders abwechslungsreich, hier hätte es gern mehr architektonische Einlagen und Ideen geben dürfen.

Unterwegs sammelt man Zaubertränke, mit denen man Feuerkugeln schießen kann. Und ein echter Held ist auch auf der Suche nach Gold – mit den erbeuteten Münzen (Wer zur Hölle versteckt eigentlich immer seine Ersparnisse in Fässern?!) kann man im Hauptmenü 12 Verbesserungen für Xolan freischalten. Mit einem Haken: Man kauft eine der 12 Karten blind, allerdings weiß man vorher nicht, was man verbessert. InAppKäufe gibt es übrigens keine.

Wer die drei Spielwelten durchgespielt und die drei happigen Endgegner bezwungen hat, kann sich die Zeit noch im Challenge-Modus vertreiben. In den neun Leveln geht es aber ohne Gegner durch die Landschaft, hier kommt es eher auf möglichst schnellen Durchkommen und somit auf Geschicklichkeit an.

Die Steuerung wird mit virtuellen Buttons erledigt, was sehr präzise funktioniert. Wer einen Controller besitzt, kann auch diese hervorragende Steuerungsalternative nutzen. Leider fehlt die iCloud-Unterstützung für Speicherstände.

Tobi meint: Der Plattformer Sword of Xolan ist nicht gerade die Neuerfindung des Spielprinzips, aber er hat mir richtig gut gefallen! Während die Spielwelten in den drei verschiedenen Umgebungen recht gleichförmig bleiben, schafft es der kleine Plattformer immer wieder am Ehrgeiz zu kratzen und den Spieler damit im Spiel zu halten. Die Retro-Optik ist sehr hübsch, die Endgegner fast schon niedlich, aber fordernd. Der zusätzliche Spielmodus ist eine willkommene Abwechslung nach dem Durchspielen. Insgesamt ein fluffiges Spiel, dass man zwischendurch immer mal wieder hervorkramen kann.

Axel meint: Sword of Xolan bietet in der Tat keine große Innovation. Und das ist noch nett formuliert. Die Spielstufen sind extrem gleichförmig, wenn nicht sogar als langweilig zu bezeichnen. Wurden die ersten 9 Level durchgespielt, habt ihr quasi alles gesehen. Die weiteren Spielstufen sind nur Aufgüsse mit neuem Hintergrund und anderer Musik. Gut, in diesem Preissegment kann man nicht mehr erwarten – dennoch wirkt Sword of Xolan im Vergleich zu Konkurrenten wie Goblin Sword sehr unfertig und unkreativ. Mir fehlt hier die nötige Abwechslung und der Spielwitz, um mich länger zu beschäftigen. Zudem ist die Pixel-Optik nicht wirklich liebevoll und wirkt ebenfalls schnell dahingeschludert. Da gab es auch in den 90ern, selbst in den 80ern, besser aussehende Spiele. Fazit: Unterer Durchschnitt, mehr nicht.

[appbox appstore 982819497]
+ nette Retro-Optik
+ präzise Touch-Steuerung
+ 27 Level plus 3 Endgegner
+ drei verschiedene Umgebungen
+ verzweigte Level mit versteckten Bereichen
+ Challenge-Modus
+ guter Soundtrack
+ Buttons frei platzierbar
+ keine InAppKäufe
+ iOS Controller Support
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App
– Spielprinzip nicht neu
– Level pro Umgebung recht gleich
– keine iCloud Savegames