Kann der Plattformer mit RPG Elementen und Zelda-Hommage überzeugen?

Swordigo – Gameplay

Ich gebe zu: Anfänglich wollte ich euch Swordigo eigentlich gar nicht vorstellen. Die Screenshots ließen einen normalen Sidescroller vermuten und die Grafik wirkte etwas altbacken. Doch kaum hatte ich die ersten fünf Minuten im Spiel verbracht, hatte es wirklich geschafft, was nur wenige Spiele können: ich saß 2 Stunden wie gebannt vor dem iPad!

Die Story beginnt mit einem Albtraum unseres jungen Helden, indem sein Meister gegen etwas Unbekanntes kämpft. Nachdem er aus dem Schlaf hochschreckt und sich die Füße vertritt, merkt er, dass sein Meister wirklich vermisst wird. Also macht er sich auf die Suche nach ihm. Ich verrate nur noch so viel: euer großes Ziel ist die Suche nach einem mächtigen Schwert, um alles Übel zu besiegen…

Klassische Rollenspiel-Elemente (wie die groß angelegte Story und Verbesserung von Charakter und Waffen nach dem eigenen Geschmack) wurden mit einem schicken Jump&Run Spiel kombiniert. Dabei erinnert es an den Klassiker Zelda, denn rein optisch scheinen die beiden Figuren den gleichen Schneider zu haben und auch die verstecken Boni in den Grasbüscheln sollte Zelda-Fans bekannt vorkommen. Trotzdem ist es keine billige Kopie, sondern eher eine Hommage an den Klassiker.

Bei Swordigo kann man  Erfahrung sammeln durch das Erlegen von Monstern, Finden von geheimen Truhen oder dem Vollenden von Quests. Steigt man einen Level mit seinem Charakter auf, kann man dessen Lebensanzahl, Schlagkraft oder auch Zauberfähigkeit verbessern. Durch das Sammeln der Währung kann man sich im Dorf-Shop ein stärkeres Stahlschwert, PowerUps für Waffen oder Heilungstränke kaufen. Die Entwickler Touchfoo verzichten dabei komplett auf InApp-Käufe, hört hört!

Der Schwierigkeitsgrad ist moderat, da man in jedem Abschnitt ein Portal findet, an dem man bei völligem Verlust der Lebensenergie wieder startet . Auch nach der Wiederauferstehung bleiben einmal entfernte Hindernisse und geöffnete Tore bestehen, was mich richtig motiviert hat und ich so in der Story angenehm schnell vorangekommen bin. Nichts ist schlimmer, als eine Stelle tausendmal zu wiederholen. Insgesamt wird das Spiel wohl gute 15 Stunden Spielspaß bieten, Nebenquests noch nicht eingerechnet!

Gesteuert wird sehr Jump&Run-typisch mit zwei Buttons für Links/Rechts und ein paar Action-Buttons. Sehr toll fand ich die Möglichkeit, alle Buttons beliebig auf dem Screen anzuordnen – inklusive aller Anzeigen! Dabei reagiert das Spiel zuverlässig auf die Eingaben und es lässt sich gut steuern, ohne dass man auf die virtuellen Tasten schauen muss!

Leider ist das Spiel komplett in Englisch –  nicht sehr kompliziertes Englisch, aber doch recht umfangreich und wirklich essentiell. Spieler ohne Englischkenntnisse sind schnell ratlos, da Anweisungen und Spielziele nur per Text erklärt werden.

Swordigo – Grafik / Präsentation

Die Level sind abwechslungsreich gestaltet. So entdeckt man kleine Dörfer mit Bewohnern, dunkle Verließe und finstere Höhlen. Aber man ist auch über saftig-grüne Wiesen unterwegs, durchquert Abschnitte unter dem Sternenhimmel oder betritt große Schlösser – auch einige Häuser kann man erforschen.

Die Gestaltung der Figuren und der allgemeine Grafkstil wirkte für mich anfangs etwas altbacken und erinnerte eher an Spiele aus den frühen 90er Jahren, doch schon nach kurzer Zeit nimmt man diese Tatsache nicht mehr als störend wahr. Das Lichtsystem dagegen schafft viel Atmosphäre und ässt die Szenerie recht realistisch aussehen.

 

Swordigo – Sound

Die Musik kündigt bereits große Abenteuer an und macht wirklich gute Stimmung. Auch die Soundeffekte sind einwandfrei, vor allem habe ich mich in das Klicksen der Texte verliebt, wenn man weiter skippt, herrlich! Alle Soundparameter kann man einzeln und stufenlos regeln.

 

Swordigo verneigt sich nicht nur vor Helden wie Zelda, sondern spielt in der gleichen Liga. Die gute Basis stellen eine präzise und anpassbare Steuerung, Zaubersprüche, Ausrüstung und Charaktereigenschaften zum Aufleveln und viele Gegner dar. Vor allem aber die gute Story und die vielen, optionalen Nebenquests werden euch für weit mehr als 15 Stunden an das Spiel fesseln. Kleine Abzüge gibt es nur für das umfangreiche Englisch, ohne dessen Kenntnisse es fast unspielbar wird. Swordigo ist für mich die Überraschung des Monats!

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+ lange und tolle Hauptques
+ viele Nebenquests
+ hervorragende Stil-Mischung
+ intuitive und anpassbare Steuerung
+ abwechslungsreich
+ Boss-Battles
+ keine InApp-Käufe
+ viele Savepoints, Portale zum schnellen Reisen
+ epischer Soundtrack, gute Effekte
+ mehrere Benutzerprofile
+ Gamecenter/Openfeint Anbindung
+ Universal-App
– leider in Englisch
– Grafik nicht ganz zeitgemäß