Ein paar einleitende Worte zur Tennis Club Story von Kairosoft, die euch bei einer Kaufentscheidung helfen sollen: Da ihr diesen Artikel hier lest, bedeutet das
1) Ihr habt noch nie etwas von Kairosoft gehört oder wahrscheinlicher
2) Ihr kennt und mögt Kairosoft-Spiele und wollt wissen, ob ihr euch nun auch noch diesen Ableger kaufen sollt.
Für erstere Leser beschreibe ich gaaaanz kurz, worum es geht. Für die zweitere Leserschaft erkläre ich, was die Japaner hier neues und eventuell lohnenswertes gemacht haben.
Ich nehme an, es geht um Tennis?
Wie üblich, offenbart das Spiel erst mit der Zeit seine ganze Komplexität und es darf wieder bis ins kräftig an den Einstellungen geschraubt werden. Allerdings gab es schon schlimmere Kairosoft-Spiele, hier hat der Entwickler eine gute Balance gefunden, so dass man im Spielfluss bleibt, ohne sich zu viel um nervige Details kümmern zu müssen.
Mit der Zeit baut man seinen Tennisclub mit neuen Plätzen oder einem Shop aus, wirbt neue Kunden, stellt Personal, neue Spieler und Trainer ein, kümmert sich um Sponsoren und fährt natürlich kräftig zu Turnieren, um irgendwann mal an der Weltspitze zu spielen.
Alle Kairosoft-Spiele gleichen sich doch, gibt es hier etwas Neues?
Ganz nett ist, dass man während des Matches live seine Strategie zwischen vier verschiedenen Stilistiken wechseln kann. Aber im Laufe des Spiels hatte dies nicht allzu viel Gewicht und die Kämpfe waren meist recht leicht.
Dazu kann man nun seinen eigenen Tennis-Star aufbauen, dem man diesmal nicht nur das Aussehen grob verpassen kann (Frisur, Kleidung, Schuhe, Mütze, Tennisrack), sondern auch einen eigenen Namen geben kann. Das hilft bei der Identifikation mit dem Spiel. Neu ist auch ein kleines Minigame, bei dem man in Angry-Birds-Manier mit dem Tennisball Powerups auf dem Spielfeld abschießen kann. Alles ziemlich wenig Neuerungen und im Prinzip nicht der Rede wert.
Ägerlich ist die technische Umsetzung. Nach Jahren der iPhone-Apps, hat Kairosoft es nun schon einige Zeit geschafft, auch iPad Nutzer mit Universal-Apps zu erfreuen. Allerdings scheint mir das Interface der Spiele immer schlechter zu werden – teilweise ist es richtig überfrachtet. Auch die nervige Anzeige eines Handy-Pads ist nicht mehr zeitgemäß und sollte mindestens optional sein. Bei der Musik hat Kairosoft es immer gut verstanden, zwar repetetive, aber angenehme Retromusik auszuwählen. Bei Tennis Club Story ist dies im normalen Spiel zwar auch okay, bei den Turnieren gibt es aber mit moderer Elektro-Musike einen Stilbruch, der mir übel aufstößt.
Versteht mich nicht falsch: Tennis Club Story ist ein wirklich solides Aufbau-Spiel mit viel Spieltiefe, was immer noch Spaß macht und für den kleinen Preis lange unterhält. Doch jetzt kommt das Aber: Wir haben 2016 und Kairosoft kopiert nun schon seit Jahren seine Titel ohne wirklich neue Spielideen zu bringen! Da muss doch was möglich sein! Auch habe ich den Eindruck, dass die Titel ein zunehmend schlechteres Interface bekommen, es wird unübersichtlicher und man kann es nicht mal mehr drehen. Also, falls ihr Tennisfans seid und Aufbau-Spiele mögt, dann könnt ihr hier zuschlagen. Wenn ihr Kairosoft-Fan seid und eine Menge der Spiele schon habt, dann spart euch das Geld – hier gibt es nur alte Kost nochmal aufgekocht.
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+ niedliche Retro-Grafik + komplexes Gameplay + lange Spielzeit + Taktik bei Matches wechselbar + Aufbau eines eigenen Spielers + keine InAppKäufe + macht süchtig + Universal-App |
– englisch – Interface teilweise überfrachtet – keine Drehung des Display mehr möglich – ähnlich wie andere Kairsosoft-Spiele – Soundtrack teilweise nervig/unausgewogen – keine iCloud Savegames – kein GameCenter |