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Review: The Abandoned – Vom üblichen Überleben in einer unwirtlichen Welt

Mit dem Hubschrauber abgestürzt, orientierungslos und alleine – das beschreibt ziemlich gut die Lage, in der man sich zu Beginn von The Abandoned befindet. Mit dem Ziel einen Ausweg zu finden verschlägt es den Spieler im Survival-Spiel von den russischen Entwicklern Yadon Studio / Gaijin in einen geheimnisvollen, von Anomalien und Monstern verwüsteten Landstrich.

Was nun folgt, kennt man alles schon aus anderen Vertretern dieses Survival-Genres. Wie zum Beispiel bei Don’t Starve – Pocket Edition [AppStore] erforscht man die Gegend, sammelt dabei Rohstoffe und versucht einfach nur am Leben zu bleiben, wobei auch die geistige Gesundheit im Auge behalten werden muss. Der einzige Unterschied ist, dass man sich bei The Abandoned in der Ego- Perspektive durch eine sehr triste und unwirtliche Welt bewegt. Viel Schönes gibt es hierbei nicht zu entdecken. Das ist definitiv Geschmacksache.

Im Dunkeln lesen: Für diesen Zombie kein Problem

Mit selber gebauten Werkzeugen errichten man eine notdürftige Behausung und am wärmenden Lagerfeuer kann man Pflanzen und erlegte Tiere braten. Nachts ist besondere Vorsicht geboten und der schützende Lichtschein der Feuerstelle sollte nicht verlassen werden, denn im Dunkeln lauern geisterhafte Wesen. Auch Zombie-ähnliche Kreaturen machen Jagd auf jeden, den sie erspähen.

Leider liegt der Teig für den Knüppelkuchen noch im Hubschrauber.

Insgesamt ist das Gegnerdesign aber nicht besonders kreativ und abwechslungsreich. Durch die Kämpfe, das Erfüllen von Aufgaben sowie am Ende eines Tages erhält man Erfahrungspunkte, die in nützliche Werte, wie die Angriffskraft oder die Verbesserung der Traglast investiert werden können. Zusätzlich bieten gefundene Artefakte weiter Vorteile beim Überlebenskampf. Ärgerlich ist, dass man anfänglich noch aufgrund des begrenzten Inventars sehr schnell zu viel Gewicht auf dem Rücken trägt und einem das Spiel gleich den Tipp, gibt doch mal im Ingame-Shop vorbeizuschauen. Das nervt zwar, aber ein neuer Rucksack ist auch fix selber zusammengebastelt.

Die Axt im Haus…

Technisch habe ich bei The Abandoned nichts zu beanstanden: Die Steuerung und die deutsche Lokalisation sind gut gelungen. Optisch und akustisch präsentiert sich das Spiel solide und erzeugt eine bedrohliche Atmosphäre. Auf Wunsch lassen sich Grafik und Sound auch minimal anpassen. Es stehen 3 verschiedene Spielmodi zur Verfügung, die sich aber im Prinzip nur durch den Schwierigkeitsgrad und diverse Missionsziele unterscheiden. Für Spieler die sich nicht mit Perma-Death anfreunden können, empfehle ich dabei den Geschichte-Modus mit seiner Autosave-Funktion und etwa 10 Stunden Spielzeit.

Leider konnte mich The Abandoned letztlich nicht wirklich packen: Alles was das Spiel bietet, habe ich so oder besser schon bei anderen Genre-Vertretern gesehen. Mir wurden zwar beim Spielen keine technischen oder inhaltlichen Stolpersteine in den Weg gelegt, aber es fiel mir schwer eine Motivation für den Überlebenskampf zu finden. Zu uninspiriert und generisch wirkte The Abandoned auf mich. Mit ein paar mehr eigenen Ideen sowie besserem Gegner- und Landschaftsdesign wäre da mehr drin gewesen. Für Fans des Survival-Genres lohnt es sich bei dem kleinen Preis vielleicht ein Blick zu riskieren, da das Alternativ-Angebot für iOS noch überschaubar ist. Alle anderen Spielern sind zum Beispiel mit dem bereits oben erwähnten Don’t Starve Pocket Edition besser bedient.

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