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Review: Warhammer 40,000 Carnage – Stumpfsinnig, aber leider geil

Manchmal muss es Unterhaltung ohne Nachdenken sein. Manchmal reicht Fastfood, ein krachiger Actionstreifen und prozentual höherwertige Getränke um gut zu unterhalten. So ähnlich ging es mir auch mit Warhammer 40.000 Carnage von Roadhouse Interactive mit Lizenz von Games Workshop.

Bei der Action-Orgie rennt man mit einem Space Marine von links nach rechts durch kurze Level, um auf dem Weg den Gegnern mit brachialen Schuss- und Nahkampfwaffen einzuheizen. Die Story ist schnell egal, Hauptsache es splattatert Blut und kracht recht amtlich aus den Boxen.

Die 2,5D Spielwelten sind recht kurz und quasi linear, dafür aber mit 50 Spielstufen in 2 Umgebungen zahlreich vertreten – wobei das Argument nicht wirklich zählt, denn sie ähneln sich sehr stark. Egal, denn es geht hier darum, möglichst schnell durchzukommen und dabei möglichst viele Ork-Gegner und Monster (mit Kombos) zu erledigen. Ab und zu springt man über einen Abgrund oder trifft auf einen einfallsreichen Endgegner. Doch zu 80% geht es flott von links nach rechts – manchmal meint man, man spielt hier mit einem Autorunner. Ungewöhnliche Einbahnstraße: Einmal nach rechts gelaufen, kann man nicht mehr nach links zurück.

Für jedes Level gibt es eine Drei-Sterne-Wertung, für die man schon bald bessere Ausrüstung benötigt. Zum Glück sammelt man genug Spielwährung ein, um Waffen, Rüstung und magischen Elemente passend zum steigenden Schwierigkeitsgrad zu verbessern. Es gibt zwar auch noch eine Premium-Währung, die ich aber bisher nicht benötigt habe. So muss man ab und an in leichtere Level zurück und etwas grinden, das geht noch in Ordnung. Die Premium-Währung ist somit eher für Spieler gedacht, die schon in den ersten Spielwelten eine überragende Ausrüstung haben wollen.

Die virtuelle Steuerung muss man mögen. Leider bekommt man auch keine andere Wahl, nicht einmal die Tasten auf dem Bildschirm kann man verschieben. Einzig das Unsichtbarmachen der Tasten steht noch zu Auswahl… Was zur Hölle haben sich die Entwickler dabei nur gedacht? So steuert man blind und kommt sich vor wie der Arzt des Surgeon Simulator auf der Flucht vor seinen überlebenden Patienten. Immerhin steuert sich das Spiel ganz passabel und ehrlich mal: Mehr als dauerhaft nach rechts rennen und die Buttons für Springen, Schießen und Kämpfen braucht man nicht.

Grafisch ist WH40kC ganz ansehnlich und versucht den Spieler mit schönen Landschaften im Hintergrund, einer schmissigen Präsentation wie bei amerikanischen Sportsendungen und anschmiegsamen Animationen zu beeindrucken. Trotz der vielen Levels wird die Optik schnell gleichförmig. Der Sound haut mit aller Metal-Wucht in die Gameplay-Kerbe: Er motiviert mit einem amtlichen Soundtrack und brachialen Effekten, dazu gibt ein Sprecher philosophische Ergüsse wie „Brutality“ oder „Destruction“ von sich.

Ein Spiel muss nicht immer anspruchsvoll sein, um zu unterhalten. Trotz seines gleichförmigen und einfachen Gameplays ist Warhammer 40,000: Carnage auf seine eigene Weise fesselnd und hält bei Laune. Das Spielprinzip und die Kürze der Level sind dabei perfekt für ein Mobil-Spiel, wodurch man es „immer mal wieder“ in die Hand nimmt und so Stück für Stück vorwärts kommt. Aber auch das nicht wirklich InAppKäufe benötigt ist Schuld daran. In der Präsentation einer WWF-Sendung gleich, kann man diese dumpfe, aber schöne Ballerorgie Spielern empfehlen, die gern pure Action unter den Fingern haben und Filmen wie The Expendables etwas abgewinnen können oder Warhammer-Fans sind.

[appbox appstore 858196064]
+ ansehnliche 2,5D Grafik
+ schöne Effekte
+ 50 Level
+ kurze komprimierte Action
+ schöne Endgegner
+ passende Metal-Musik
+ InAppKäufe nicht notwendig
+ deutsch
+ GameCenter Anbindung
+ Universal-App
– wenig Abwechslung
– keine Steuerungsalternative
– Buttons nicht anpassbar
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