Man sollte meinen, als echter Ninja-Käfer ist man doch fein raus, der Körper gestählt, die Reflexe geschärft! Doch unser Vertreter hier bei Shadow Bug (von Muro Studios) erscheint mir nicht unbedingt als der Vorzeige-Kämpfer der Gilde, ist er doch etwas… beleibt. Doch spätestens wenn man Mister Beatle in Action erlebt hat, sind alle Zweifel weg: Hier handelt es sich um einen tödlichen Ninja mit zwei scharfen Schwertern.

Durch die Spielwelt mit Gebrüll! Nein, eher auf leisen Sohlen. Mit je einem Finger auf einer Bildschirmhälfte wird Shadow Bug grob durch die Spielwelten geschickt. Doch mit Laufen ist da schnell Schluß, denn Moppel-Käferchen kann nicht springen (sicher nur, weil es zu laut machen würde). Braucht man aber auch nicht, denn das Gameplay hat eine andere Spielidee auf Lager: Immer wenn ein Gegner auf dem Bildschirm erscheint, braucht man ihn nur anzutippen und schon schnellt der Todeskäfer in Bruchteilen einer Sekundenhäfte auf das ahnungslose Opfer zu. Katsching! Keine Chance.

Shadow Bug Review

Insgesamt 4 Endgegner müssen besiegt werden.

Beim Angriff kann Shadow Bug also ungeahnte Höhen erreichen oder auf diese Weise sogar durch Wände preschen – nur vor tödlichen Stacheln und Gegnern muss er sich in Acht nehmen. Doch die Spielwelten sind meist schon so aufgebaut, dass die Gegner an der richtigen Stelle erscheinen. Man bewegt sich also (oft) durch Kämpfe fort beziehungsweise überwindet damit Hindernisse. Dazu findet man unterwegs noch weiße Glitzerkugeln (Licht-Elemente? Feen-Staub? Ninja-Mayonese?), die man für eine gute Wertung einsammeln sollte.

Und das möglichst noch schnell. Am Ende jeder der Spielwelten gibt es nämlich die übliche Drei-(Ninja)Sterne-Wertung für das Erreichen des Ausgangs, eine erreichte Mindestzeit und eine Zahl x eingesammelte Glitzerdinger. Schön das man die Ziele aber auch einzeln angehen kann. Das nimmt zum einen Stress aus dem Gameplay und erhöht den Wiederspielwert. Gern hätte dafür auch noch der Vergleich mit GameCenter-Freunden noch prominenter ins Spiel eingebunden werden können – so muss man im Hauptmenü erst ins GameCenter wechseln. Da geht noch was.

Shadow Bug Review

Ab Level 14 wird es knifflig…

Die 32 Level sind schmissig präsentiert und gehen schnell von der Hand, länger als zwei Minuten ist man eher selten unterwegs. Stirbt man unterwegs zum Ziel, startet man aber an einem der Savepoints – auf Zeit kann man es ja später noch einmal probieren. Ständig wechseln sich ruhige Plattformer-Passagen und hektische OneTouch-Kampf-Passagen ab. Es hat mich durchaus gut motiviert. Das lag auch daran, dass der nächste Gegner meist gut sichtbar positioniert war und man so mit längeren Kombos von bis zu 10 Gegnern größere Strecken und Höhen überwinden konnte. Teilweise hatten die Level mit kleinen Schalterpassagen sogar Rätselcharakter.

Nach jeweils 8 Leveln trifft man auf einen (der insgesamt vier) Endgegner, zu dem man sich aber erst einmal durch Horden von Lakaien durchschnetzeln muss. Ab Level 15 zieht der Schwierigkeitsgrad stark an und Shadow Bug fordert den Spieler auf einmal stark. Ab dann gibt richtig fiese Fallen und längere Abschnitte zwischen den Savepoints, was für ungeübte Spieler an der Motivation nagt. Hier hätte ich mir lieber mehr Level mit einem sanfteren Anstieg der Schwierigkeit gewünscht.

Das Artwork selbst wird iOS Spielern sicher bekannt vorkommen, bedient es sich doch in optischen Belangen stark bei den schicken Badland Spielen, teilweise auch bei SuperMario, wenn man feuerspuckende Blumen und die allgegenwärtigen Rohre betrachtet. Es hätte aber gern abwechslungsreicher sein können, im Grunde gibt es nämlich nur zwei Hintergründe… Der Sound ist gut und macht mit Kopfhörer erst so richtig Laune. InAppKäufe gibt es keine.

Bei Shadow Bug wird nicht lang gefackelt, hier geht es schnell zur Sache. Aber auch wenn es immer mal hektische Kampfeinlagen gibt, bleibt das Gameplay unterm Strich gut ausbalanciert und weiß den Spieler zu motivieren. Die hauptsächliche Optik ist nicht sehr eigenständig, weiß aber (wie der Sound) zu gefallen. Die Steuerung ist präzise und durch die Spielidee können Spieler mit kleineren Displays sogar profitieren. Ein Plattformer der besonderen Art (Fortbewegung durch Kämpfen), der durch sein gutes Balancing auch längere Zeit am Bildschirm zu fesseln vermag (wenn man eine gewisse Frustrationstoleranz besitzt), technisch gut umgesetzt und sein Geld wert ist. Eine Empfehlung für Fans von Badland.

[appbox appstore 1008719508]
+ rasantes Gameplay
+ nettes Artwork
+ präzise OneTouch-Steuerung
+ Nebenziele einzeln erfüllbar
+ Endgegner
+ schöner Soundtrack
+ keine InAppKäufe
+ deutsch
+ wenig Speicherbedarf
+ GameCenter-Anbindung
+ Universal-App
– keine iCloud Savegames
– wenig optische Abwechslung
– nur 4 Gegnertypen
– Schwierigkeitsgrad zieht fies an