Mit Skram folgen die Entwickler Liine dem Vorbild von Propellerheads Figure – eine kompakte App, mit der man unterwegs auf einfachem Wege elektronische Musik zusammenbauen und sich mit jammen herrlich die Zeit vertreiben kann. Falls euch der Name bekannt vorkommt: Die Jungs haben auch schon die App Lemur im Store, die auch von Künstlern wie Björk, Daft Punk oder Deadmau5 genutz wird. Ich habe mir die neue iPad-exklusive Musik-App Skram für euch näher angesehen…

Die App unterteilt den iPad-Bildschirm in vier Bereiche, die jeweils von einem rudimentären Klangerzeuger gefüllt werden. Eine Drum-Maschine mit 6 Samples, ein fieser Bass-Synthie namens Skram, der flächige Synthie Heatstroke und der Arpegiator Orphic. Über einen kleinen Schalter gelangt man hinter das Panel, wo sich jeweils ein Pattern Editor befindet. Hier kann man einfache Melodien oder Verläufe eingeben – das auch ohne musikalische Vorkenntnisse mit überraschend guten Ergebnissen. Die Sounds der Synthies sind schick und lassen sich facettenreich einstellen.

Skram Review

Vier Bereiche, vier Synthies gleichzeitig

Zu jedem Synthie gibt es noch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Dazu kann man dem gesamten Projekt noch die BPM als auch die Tonart vorgeben. Leider lassen sich programmierte Loops nicht speichern, um sie später wieder aufzurufen. Skram will, dass man jammt und den Augenblick nutzt. Kann ich verstehen, trotzdem ist mir da Figure deutlich lieber – ich höre mir doch gern bereits programmierte Loops noch einmal an und schraube später weiter daran herum. Ich will eine Speicherfunktion und die kommt hoffentlich in einem Update. Immerhin kann man seine Jam-Session derzeit live mitschneiden und dann via E-Mail im m4a-Format exportieren.

Vier Klangerzeuger sind nicht viel, zumal sie immer nur den einen Grundsound produzieren – abgesehen von den zahlreichen Reglern zum modifizieren. Die Entwickler von Liine versprechen aber, dass sie im Laufe des Jahres noch viele neue Klangerzeuger und Features kostenlos per Update nachschieben wollen. Ebenfalls interessant, sind die angekündigten Widgets, teilweise auch aus der Lemur-App, teilweise recht experimentell.

Das Interface wird mit ausführlichen Tutorials gut erklärt und erscheint nach kurzer Zeit logisch. Da man alle vier Bereich gleichzeitig auf dem Bildschirm unter den Fingern hat, kann man auch einige schöne Tricks beim Live-Aufnehmen der kurzen Riffs machen. Leider gibt es die App nicht für das iPhone, was sicher auch machbar gewesen wäre…

Die Musik-App Skram bietet drei gute Synthies und ein Drum-Modul, die bereits jetzt schon viel Potential haben – mehr Synthies und Widgets sollen bald nachgereicht werden. Damit kann man auch ohne musikalische Kenntnisse schnell neue elektronische Musikschnipsel zusammenbauen. Leider gibt es mit den derzeit vier Klangerzeugern nicht gerade viele Sound-Möglichkeiten, die aber durch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten etwas kompensiert werden. Auch fehlt mir die Möglichkeit, einen Song zu speichern – Skram ist eben voll auf Jammen ausgelegt. Spannend wird es, wenn die versprochenen neuen Widgets noch hinzukommen, welche die Entwickler als Update angekündigt haben. Gegen meine Lieblings-App Figure kommt Skram derzeit nicht an, hat sich aber schon in deren Fußspuren begeben…

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